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Montierung von Solarabsorberanlagen in der Gemeinde Hosenfeld: Sonnenkraft erwärmt das Badewasser

Freibäder in der Region setzen vermehrt auf erneuerbare Energien

Erstellt: Freitag, 21.04.2023
Montierung von Solarabsorberanlagen in der Gemeinde Hosenfeld: Sonnenkraft erwärmt das Badewasser

Foto: Sunny studio /Adobe Stock

Der Trend geht seit Jahren hin zu mehr sauberer Energie. Auch in den Freibädern im Landkreis Fulda spielt dieses Thema eine Rolle. Die Kommunen setzen dabei vermehrt auf Sonnenenergie zum Erwärmen des Badewassers.

Die Gemeinde Hosenfeld nutzt bereits seit 2008 eine Solarabsorberanlage, um das Wasser im Freibad zu erwärmen. Bürgermeister Peter Malolepszy (CDU) erklärt die Funktionsweise wie folgt: In einem Ringsystem von den Becken über die Dächer der Gebäude durchströmt das Beckenwasser schwarze Schläuche, wird dabei von der Sonnenstrahlung erwärmt und wieder in die Becken zurückgeführt". Die Gesamtfläche der Anlage beträgt 282 Quadratmeter.

Seitdem die natürliche Poolheizung in Betrieb ist, hat das Freibad jede Menge eingespart: Bis 2008 lag der jährliche Ölverbrauch für die Heizungsanlage, die damals das Badewasser erwärmt hat - je nach Witterung - bei 18.000 bis 25.000 Liter. Bis 2017 wurden dann Nichtschwimmer als auch sowohl Schwimmerbecken zusätzlich mit der Solarabsorberanlage erwärmt. Damit sank laut dem Rathauschef der Ölverbrauch auf höchstens 6.000 Liter jährlich. Seit 2018 wird das Badewasser beider Becken komplett über die neue Anlage erwärmt. 2018 wurde eine Messung über vier Wochen zu Beginn der Badesaison durchgeführt. Hier wurden 1,2 Millionen Liter Badewasser auf 14 bis 26 Grad Celsius nur mit der Energie der Sonne erwärmt", berichtet Malolepszy.

MODERNISIERUNG SPART DEN KOMMUNEN ENERGIE UND GELD

Auch das Petersberger Freibad setzt auf möglichst viel ökologische und preiswerte Energie und will weniger CO₂ produzieren. Deshalb nutzt die Gemeinde ebenfalls seit einigen Jahren eine Solarabsorberanlage. Diese wird jedoch zusätzlich von einer Gasheizung unterstützt. Außerdem könnten laut Sebastian Kircher, Pressesprecher der Gemeinde, bald noch mehr erneuerbare Energien im Freibad genutzt werden: Da das Schwimmbad Waidesgrund kommendes Jahr 60 Jahre alt wird, sieht die Gemein-de die Zeit für eine Generalüberholung gekommen. Aus diesem Grund wird "momentan eine Planungsstudie zur Modernisierung des Freibades durchgeführt, die vor allem auf Energieeffizienz und den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien setzt", sagt Kircher.

Neben Hosenfeld und Petersberg setzt auch die Stadt Gersfeld auf die schwarzen Schläuche auf den Dächern der Schwimmbadgebäude. Im Freibad im Stadtteil Dalherda kommt die Solarabsorberanlage zum Einsatz. Im zweiten Freibad, das die Stadt betreibt es befindet sich in der Kernstadt wird hingegen noch mittels einer Ölheizung das Wasser auf eine angenehme Temperatur gebracht. Aufgrund der Energiekrise haben wir allerdings im vergangenen Jahr das Wasser bereits weniger stark beheizt", erklärt Bürgermeister Dr. Steffen Korell (CDU). Bei weiteren Renovierungsmaßnahmen möchte die Stadt in beiden Bädern das Kabinengebäude und das Häuschen des Bademeisters energetisch sanieren.

Stromsparen mit intelligenten Pumpen

Neben dem Beheizen des Badewassers verbrauchen laut Hosenfelds Bürgermeister Peter Malolepszy die Umwälzpumpen sehr viel Energie. Sie befördern nämlich den ganzen Tag das Wasser über die Badewasser-Aufbereitungsanlage. Um an dieser Stelle Energie zu sparen, wird laut Malolepszy im Freibad Hosenfeld ein intelligentes Energiemanagementsystem installiert, mit dem die Pumpenleistungen automatisiert an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Auch die Stadt Gersfeld hat bei der vergangenen Sanierung der Becken darauf geachtet, dass die neuen Pumpen energieeffizienter und exakter arbeiten. "Damit sind wir bei der Pumptechnik auf dem neusten Entwicklungsstand", fasst Bürgermeister Dr. Steffen Korell zusammen.

Im Rosenbad in Fulda sind laut der Rhön Energie neben der Photovoltaik-Anlage ebenfalls weitere Maßnahmen ergriffen worden, um den Energiebedarf für den Betrieb zu senken. Dazu gehört, dass rund um die Uhr die Parameter der Wasserqualität überwacht werden. Denn werden entsprechende Grenzwerte eingehalten, wird die Leistung der Umwälzpumpen, die für den Erhalt der Wasserqualität zuständig sind, automatisch reduziert. Damit erreichen wir eine Stromersparnis von rund 40 Prozent", erklärt der Fuldaer Versorger.

Im Freibad in Hünfeld wird das Badewasser - wie auch im Kernstadt Freibad von Gersfeld - noch rein konventionell beheizt. "Die Beckenheizung im Freibad erfolgt aktuell mit einem hocheffizienten, mit Erdgas betriebenen Brennwertkessel", teilt Helmut Käsmann mit, der für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt zuständig ist. Für das Wasser der Duschen wird hingegen bereits durch Solarflächen erzeugte Energie genutzt. Da die Rhön Energie Fulda ebenfalls einen großen Wert auf effizienten und ressourcenschonenden Einsatz von Energie legt, ist das Freibad Rosenau in Fulda für die Energieerzeugung mit einer leistungsfähigen Photovoltaik-Anlage ausgestattet. 

"Damit konnten wir die Betriebskosten bereits spürbar reduzieren und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz", heißt es seitens der Pressestelle der Rhön Energie. Darüber hinaus soll für das Mehrzweckbecken noch vor der diesjährigen Badesaison eine Beckenabdeckung installiert werden, um eine Abkühlung des Beckens außerhalb der Nutzungszeiten zu verringern und damit den Energiebedarf für ein erneutes Aufheizen des Beckens zu senken. "Das Wasser in den Schwimmbecken wird im Rosenbad durch ein modernes Blockheizkraftwerk und einen Gasbrennwertkessel erwärmt, solange die Temperatur unter der jeweiligen vorgesehenen Mindesttemperatur liegt. Die Mindesttemperatur variiert dabei je nach Nutzungszweck."

So funktioniert's: Solarabsorberanlage

Bei einer "Solarabsorberanlage" handelt es sich um einige hundert Meter lange schwarze Kunststoffschläuche, die auf den Dächern der Schwimmbadgebäude verlegt sind. Das Wasser der Schwimmbäder wird durch diese Rohre gepumpt. Auf diese Weise wird das Badewasser für die Freibadbesucher durch die Kraft der strahlenden Sonne auf angenehme Temperaturen gebracht.

Text: Max Wenisch und Jasmin Herzberg

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