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Benutzung von Sonnenenergie im Kreis Fulda: Starker Fokus auf Photovoltaik

Kreis und Kommunen wollen bei der Montierung von Photovoltaikanlagen mitgestalten

Erstellt: Freitag, 21.04.2023
Benutzung von Sonnenenergie im Kreis Fulda: Starker Fokus auf Photovoltaik

Die Photovoltaikanlage auf der Umladehalle der Mülldeponie in Kalbach ist eins von mehreren Pilotprojekten für die Erzeugung erneuerbarer Energien im Kreis. Foto: Volker Nies

Den Rahmen für den Ausbau erneuerbarer Energien setzen Bundes- und die Landespolitik. Aber Landkreis und Kommunen können zum politischen Klima beitragen.

Die erste Photovoltaikanlage ließ der Landkreis Fulda 2005 auf der Grundschule in Eiterfeld installieren. Mittlerweile sind auf 27 Gebäuden Solaranlagen montiert. Allein in diesem Jahr sollen auf drei weiteren Schulen Photovoltaikanlagen montiert werden. "Bei größeren baulichen Aktivitäten wird immer geprüft, ob eine Photovoltaikanlage errichtet werden kann", erklärt Leoni Rehnert, Sprecher in des Landkreises.

27 GEBÄUDE HABEN SCHON SOLARANLAGEN

An der Verkehrsbehörde des Kreises wird eine Geothermieanlage, also eine Erdwärme-Anlage, eingesetzt. Energie gewinnt der Landkreis auch aus alten Abfällen der Deponie in Kalbach, indem dort Deponiegas abgesaugt, in zwei Turbinen verbrannt und in Strom umgewandelt wird. Dieser kann das Abfallwirtschaftszentrum versorgen, Übermengen werden ins Netz eingespeist, die Abwärme wird für Heizzwecke genutzt. Seit Anfang 2013 werden zudem Bioabfälle bei Kleinlüder verwertet, indem durch Vergärung entstehendes Biogas zu Bio-Erdgas veredelt wird.

"Der Ausbau erneuerbarer Energien ist wichtig und gewinnt auch im Landkreis immer mehr an Bedeutung. Es ist weitgehend gesellschaftlicher Konsens, den Fokus noch stärker auf regenerative Energien zu richten, um CO₂-Emissionen zu reduzieren", erklärt Landrat Bernd Woide (CDU). Wesentlich sei es, regionale Ressourcen zu nutzen, um lokale Wertschöpfungsketten zu etablieren. Wichtig sei aber, dass diese nicht in Konkurrenz zur Landwirtschaft treten. Woide betont - auch zur Windkraft - "Es ist entscheidend, Lösungen zu finden, die verträglich mit örtlichen Gegebenheiten, Naturschutz, dem Wohl der Menschen und der Landwirtschaft sind." Auch der Landkreis lenke den Blick auf erneuerbare Energien: vor allem auf die Sonnenenergie.

Das gilt auch für Kommunen. Neuhofs Bürgermeister Heiko Stolz (CDU), Sprecher der Rathauschefs im Kreis, sagt: "Die Windkraft ist Ländersache. Vor Ort haben wir keine Handhabe. Wir können zu Projekten eine Stellungnahme abgeben. Das war es." Ähnlich sieht es mit Flächen entlang der Autobahnen aus, die als privilegiert für Photovoltaik ausgewiesen sind. Unverständlich sei mit Blick auf die Rhön, dass die Wasserkraft nicht gewünscht sei: "Das Land erschwert diese wegen seltener Fischbestände. Das ist dann nicht mehr effektiv und profitabel." Somit bleibe als Spielraum die Photovoltaik.

Auf einem guten Weg sei Hosenfeld. Dort werden Vorhaben laut Bürgermeister Peter Malolepszy (CDU) nach Größe, Anschlussmöglichkeiten, landwirtschaftlichen und naturschutzrechtlichen Belangen sowie Einsehbarkeit bewertet. Und wir schauen auf die Seriosität der Unternehmen", erklärt er. Schließlich gehe es immer um Akzeptanz - etwa durch Transparenz und womöglich eine Beteiligung an der Rendite.

Dem stimmt Stolz zu. Klar sei, dass Parkflächen mit mehr als 50 Stellplätzen überdacht werden müssten. Ansonsten sehen wir, dass wir Dächer oder Konversionsflächen nutzen", erklärt Stolz, der bei Bürgern ein großes Interesse an Energieberatungen feststellt. Bürokratisch aufwendigen kommunalen Förderprogrammen erteilt er indes eine Absage

In der Stadt Fulda, die sechs Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 180 Kilowattstunden betreibt, werden für Neubauten bereits in der Planung Photovoltaik vorgesehen, ebenso bei Sanierungen, berichtet Frank Volmer, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement. Perspektivisch sei die Anwendung von Wasserstoff, etwa zur Speicherung von Energie denkbar.

Text: Dr. Volker Nies und Andreas Ungermann

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