Wobei sich ein in seine alte Heimat Zurückkehrender, der sich vorher in Vereinen eingebracht habe, sofort wieder Fuß fasse, „wenn er denn möchte“. Da hätten es„neu“ zugezogene Einwohner eher schwieriger. „Meistens hängt es allerdings von den Menschen selber ab, wie und ob sie Kontakt knüpfen wollen“, so Zentgraf, der die Lust aufs Land als Chance sieht. „Die Ortsteile können weiterhin gut eigenständig bestehen, und auch die vorhandene Infrastruktur wird sinnvoll genutzt.
Die Feuerwehren haben wieder besser Chancen auf Nachwuchs und das Vereinsleben erfreut sich je nach den Menschen, die sich engagieren, immer mal wieder einer neuen Blüte“, zählt der Kommunalpolitiker auf.
Allerdings habe die Gemeinde Künzell derzeit keine freien Neubaugrundstücke zu veräußern. „Teilweise wird dann aktuell an das vorhandene Elternhaus angebaut oder dieses umgebaut. Manchmal wird auch ein Nachbarhaus erworben.“
Heimat definiert Zentgraf übrigens als den Ort und das Gebiet, „in dem die Eltern wohnen, in dem man aufgewachsen ist und man seine Kinderund Jugendzeit verbracht hat“.
Bei dem Begriff Heimat komme ihm mittlerweile sehr oft ein altes Lied aus dem Männerchor „Das Elternhaus“ in den Sinn, das er gerne gesungen, aber aufgrund von mehreren Umzügen so nie selber erlebt habe.
Bürgermeister der Gemeinde Künzell
Auch das Lied „Heimat“ der MamboKingx, welches den Rückkehrwillen nach Fulda sehr gut beschreibe, sei für ihn ein Stück Heimat.
„Ich selber habe bis auf ein paar Monate nie außerhalb der Stadtregion gewohnt und fühle mich als Künzeller, Fuldaer und vor allem als Rhöner, da auch dort ein Großteil der Verwandtschaft zu Hause ist und meine Vorfahren aus der Rhön stammen“, verrät Zentgraf. Außerdem sei ihm das Rhöner Platt aus der Region rund um Hofbieber sehr geläufig. Dieses zu hören oder versuchen, es zu sprechen, lasse immer ein Stück Heimatgefühl entstehen. Der Familienname Zentgraf habe seinen Ursprung in der Rhön und sei dort äußerst verbreitet. „Auch das festigt die Bindung hier in die Region“, so der Künzeller Verwaltungschef.
Von Mirko Luis