„Viele junge Menschen, die bedingt durch Studium und Arbeit aus ihrem Geburtsort Großenlüder weggezogen sind, haben den Wunsch, in ihrer alten Heimat sesshaft zu werden“, so der Kommunalpolitiker. Seiner Frau Silke und ihm sei es genauso gegangen. Nachdem wir im Beruf Fuß gefasst hatten, sind wir froh, dass wir in Großenlüder, ihrem Geburtsort, sesshaft werden konnten und nunmehr mit unseren drei Kindern seit mehr als zehn Jahren hier leben.“
Grundsätzlich sieht Florian Fritzsch für alle Menschen, die in Großenlüder wohnen wollen, sehr gute Chancen, Teil der funktionierenden Dorfgemeinschaft zu werden. So gebe es in Großenlüder zahlreiche Vereine und anderweitige Möglichkeiten, die eine Integration und den Aufbau eines sozialen Umfelds erleichtern würden.
„Rückkehrende haben in der Regel vor Ort eine familiäre Basis und einen Freundeskreis, der die Rückkehr deutlich einfacher macht“, sagt Fritzsch. Darüber hinaus gebe es weitere Anknüpfungspunkte, die den Aufbau von neuen sozialen Kontakten unterstützen würden.
Kernort und die Ortsteile sehr beliebt
Dass der Kernort und die Ortsteile sehr beliebt sind, wird bei der Nachfrage nach Bauplätzen sichtbar. In Großenlüder wurden Anfang des Jahres zwei neue Baugebiete erschlossen. Das Vergabeverfahren gemäß der gemeindlichen Vergaberichtlinie ist mittlerweile abgeschlossen. Für Großenlüder konnten laut Rathauschef Fritzsch alle elf zur Veräußerung angebotenen Grundstücke verkauft werden. In Uffhausen sind noch vier (von insgesamt neun) Baugrundstücke frei und werden in einer weiteren Vergabephase angeboten. Im Ortsteil Kleinlüder stehen ebenfalls noch zwei gemeindliche Grundstücke zur Verfügung. „Im Rahmen der Bauplatzvergabe wurde die Erfahrung gemacht, dass aufgrund der gestiegenen Baukosten und -zinsen wie auch der Vorgabe der Bauverpflichtung Bewerberinnen und Bewerber von ihrem Wunsch nach einem eigenen Grundstück Abstand nehmen mussten“, so Fritzsch. Gerade für den Kernort sei die Nachfrage jedoch so groß gewesen, dass alle angebotenen Grundstücke vergeben werden konnten und die Bautätigkeiten vereinzelt kurze Zeit später begonnen wurden.
Bürgermeister von Großenlüder
Der stärkere Zuzug eröffnet Chancen
Die durch die aktuelle Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung eruierte Veränderung am mit Wanderungsverhalten dem wachsenden Interesse am Leben in ländlich geprägten Gemeinden, wie Großenlüder eine ist, interpretiert Fritzsch grundsätzlich als eine gute Nachricht. „Durch den stärkeren Zuzug eröffnet sich auch für Großenlüder die Chance, dass die Herausforderungen des demografischen Wandels abgemildert werden. Junge Familien mit Kindern sorgen für rege in Anspruch genommene Kindertagesstätten und eine beständige Nachfrage für die Grund- und weiterführenden Schulen“, begründet Fritzsch. Somit bleibt der Schulstandort Großenlüder weiterhin gefestigt.
Darüber hinaus sind zugezogene, meist junge Menschen als Fachkräfte bei örtlichen Mittelständlern begehrt.“
Den im ländlichen Bereich oft artikulierten Begriff Heimat verbindet Fritzsch erst einmal nicht mit einem Ort. „Heimat ist ein Gefühl, das für mich auf jeden Fall mit positiven Emotionen verbunden ist“, sagt er. Heimat sei überall dort, wo man sich heimisch und wohfühle. „Heimat ist für mich auch ein Ort, wo man alles kennt und mit dem eine intensive Verbindung besteht. All das trifft in meinem Fall auf Großenlüder zu. Hier fühle ich mich zu Hause, weil ich weiß, dass hier die Menschen die gleichen Werte teilen.“
Von Mirko Luis
