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Interview mit Christoph Burkard: "Rückkehrer sind Gold wert"

Der Regionalmanager über den Trend und Trümpfe der Region Fulda.

Erstellt: Samstag, 23.12.2023
Interview mit Christoph Burkard: "Rückkehrer sind Gold wert"

Fuldisch durch und durch, Rhön-Fan und Möglichmacher: Christoph Burkard, Geschäftsführer der Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft.  Foto: Monika Burkard 

Laut des unabhängigen Thinktanks Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ziehen mehr Menschen aus größeren Metropolen aufs Land. Hohe Mieten, fehlende Kitaplätze oder auch der tägliche Stress im dichten Straßenverkehr lassen hierzulande immer mehr ehemalige Menschen über eine Rückkehr ihre alte Heimat nachdenken.

Was der Geschäftsführer der Region Fulda GmbH und Regionalmanager, Christoph Burkard zu diesem Trend sagt, geht aus seinen Antworten des nachfolgenden Interviews hervor.
„Welcome Home“: Wie oft sind Ihnen in den vergangenen Jahren schon ehemalige Freunde oder Bekannte, die in ihre alte Heimat zurückgezogen sind und wieder glücklich in Osthessen leben begegnet -was können Sie uns aus eigener Erfahrung oder vom Hören-Sagen berichten?
In meinem Alter (60plus) eher weniger, dafür im Alter zwischen Mitte 30 und 50 umso mehr. Eine genaue Zahl kann ich hier nicht nennen. Es gibt aber Beispiele, die eher sehr volatil sind, dass heißt, sie sind bereits mehrfach aus der Region weggezogen und dann wieder zurückgekommen. 

Wie gut sind die Chancen für Rückkehrer, in Osthessen sowohl beruflich als auch privat schnell wieder Fuß zu fassen und Teil der Gemeinschaft zu werden?
Rückkehrer sind meist höher qualifizierte Mitarbeiter, zum großen Teil mit akademischem Abschluss. Wir haben bei unseren Projekten selbst die Erfahrung gemacht, dass sich zahlreiche Rückkehrwillige auf unsere Stellen bewerben, dass jedoch die von uns gebotenen beziehungsweise zahlbaren Gehälter teilweise ein Drittel und mehr unter den Vorstellungen der Rückkehrer liegen. Die Gehaltsdifferenz ist hier das größte Hindernis, um beruflich wieder Fuß zu fassen. Privat sollte das in der Regel einfacher sein, selbst wenn es darum geht Wohneigentum zu erwerben.

Welche Chancen, aber auch Herausforderungen sehen Sie im anhaltenden Zuzug auf dem Land - Jüngere unter den Rückkehrern sind doch sicher beim Kampf gegen den Fachkräftemangel Gold wert?
Nicht nur jüngere, auch ältere Rückkehrer sind als Fachkräfte mit ihren Erfahrungen und Netzwerken Gold wert. Ich sehe hier in unserer Region insbesondere auch Chancen für Rückkehrer, die sich selbständig machen oder ein Unternehmen übernehmen wollen. Hier haben wir noch Nachholbedarf.
Was assoziieren Sie persönlich mit dem Begriff Heimat, und wie wichtig ist das Gefühl, „zu Hause angekommen zu sein“ für das gefühlte Lebensglück?
Das gefühlte Lebensqlück empfindet jeder sicherlich anders. Es jedoch sicherlich die Summe oder das Produkt aus Gesundheit und Zufriedenheit. Das „Zuhause“ hat sehr viel mit Familie zu tun. Wer die Menschen in unserer Region mag, sich als einer von ihnen fühlt, sich als Bestandteil der großen Familie Region Fulda begreift, der ist sicherlich zuhause angekommen. 

Welche „Heimvorteile“ hat denn die Region Fulda zu bieten oder anders gefragt: Welche Dinge tragen bei uns zu der, wie viele Menschen immer wieder schwärmen, außergewöhnlich hohen Lebensqualität bei?
Die Trümpfe sind immer noch die sprichwörtlich kurzen Wege, dass jeder einen kennt, der einen kennt und so quasi auch auf Zuruf mit einem hohen Maß an Verbindlichkeit und Verlässlichkeit Probleme, Herausforderungen oder ganz einfach Aufgaben lösen kann. Diese gut funktionierenden sozialen und wirtschaftlichen Netzwerke sind nach wie vor der wesentliche Trumpf unserer Region und machen auch so etwas wie ein Gefühl der Geborgenheit, des Familiären, der Heimat. In Verbindung mit dem guten Preis-Leistungsverhältnis, unserer zentralen Lage, der intakten nahen Natur und unseren guten Lebensmitteln sind das die Bausteine für ein Höchstmaß an Lebensqualität.
Von MIRKO LUIS

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