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Sicherer Hafen für „kleine Wunder“ im Klinikum Fulda

Frühgeborene finden im Klinikum Fulda auf der Spezialstation „H21“ umfassende Versorgung. Mit modernster Ausstattung und Intensivpflegekräften wird hier jedes Frühchen rund um die Uhr betreut

Erstellt: Samstag, 27.07.2024
Sicherer Hafen für „kleine Wunder“ im Klinikum Fulda

Fotos: Mirko Luis/MGV Fulda

Sanfte Pieptöne füllen die Stille des Raumes. In der Spezialstation„H21“ für Frühgeborene der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Fulda finden Tag für Tag Frühchen ihren Weg ins Leben. Die H21 trägt den Namen „Seestern“. Wie kleine Seesterne klammern sich die zu früh geborenen Babys an das Leben. Dabei werden sie von den erfahrenen und hoch qualifizierten Fachkräften rund um die Uhr tatkräftig unterstützt. Die Station verfügt über modernste Ausstattung und bietet alle Möglichkeiten, um Frühgeborene optimal zu versorgen.


Die Pflege und die Behandlung der Frühgeborenen erfordern viel Erfahrung und Sorgfalt. Acht erfahrene Ärzte und 61 hoch qualifizierte Intensivpflege Fachkräfte sorgen dafür, dass es den Frühgeborenen an nichts fehlt. Das Team der Station „Seestern“ ist speziell auf die Bedürfnisse von Frühgeborenen geschult und sorgt dafür, dass die kleinen Patienten die bestmögliche Pflege erhalten. Kein anderer Ort im Umkreis von 100 Kilometern bietet eine so umfassende medizinische und pflegerische Fachkompetenz für Frühgeborene.

Die Qualität der Versorgung von Frühgeborenen wird seit 10 Jahren bundesweit systematisch erfasst. Das Klinikum Fulda nimmt dabei eine führende Position in Deutschland ein. Die wichtigsten Kriterien der Erfassung sind das„Überleben“ und das „Überleben ohne schwere Erkrankung“. Die Behandlungsqualität aller Perinatalzentrum in Deutschland wird jährlich neu ermittelt und auf der Website www.perinatalzentren.org veröffentlicht.„Nur 3 von über 150 gehörten über alle Jahre zu den Besten: Ulm, Datteln und Fulda“, erläutert Prof. Dr. Reinald Repp, der Direktor der Kinderklinik.

Seit Januar dieses Jahrs muss ein „Level-1-Perinatalzentrum“ - auf Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) - mindestens 25 extreme Frühchen pro Jahr behandeln, um die Leistung auch künftig anbieten zu dürfen. Prof. Repp zufolge hat das Folgen für eine flächendeckende Versorgung - auch in Hessen. Einige der bisherigen Level-1-PNZs dürfen ab diesem Jahr keine ganz kleinen Frühchen mehr behandeln.„Derzeit sind wir in einem Radius von 100 Kilometern das einzige Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe“, fasst er zusammen.„Von den zuletzt 270 Früh- und Neugeborenen, die pro Jahr auf unserer Station behandelt wurden, hatten im vorigen Jahr 29 ein Geburtsgewicht von unter 1250 Gramm. In der Spitze hatten wir auch schon 35.“

„Unser oberstes Ziel ist, Frühgeburten zu vermeiden, indem in unserer Frauenklinik über Wochen versucht wird, die Situation zu stabilisieren. Das ist - so zu - sagen der Plan A“, so der Mediziner. Diese Anstrengungen werden - auch weil sie nicht so gut messbar sind - leider viel zu selten gewürdigt. „Als Plan B kommen wir mit unserem PNZ ins Spiel: Wenn eine Frühgeburt zu einem Zeitpunkt unvermeidbar wird, weil das Fortsetzen der Schwangerschaft für Kind oder Mutter mit höheren Risiken verbunden wäre als die Frühgeburt des Kindes.“

Die pflegerische Stationsleiterin Marion Krimm-Schätz betont die sehr hohen Anforderungen, die die Pflege der hochempfindlichen Frühgeborenen mit sich bringt.„Jede einzelne pflegerische Handlung wird hier genau bedacht und mit höchster Sensibilität und Sorgfalt durchgeführt.“

Ein zentrales Konzept zum Erhalt der Lebensqualität für Frühgeborene ist die „Entwicklungsfördernde Pflege“. Sie unterstützt Frühgeborene ganzheitlich in ihrer Entwicklung, um ihnen ein möglichst normales Leben ohne größere Beeinträchtigungen zu ermöglichen.

Denise Knauf, stellvertretende Stationsleiterin, hebt die besondere Rolle der Eltern hervor.„Sobald es möglich ist, beziehen wir sie mit ein, schaffen Nähe.“ Damit werden die Eltern so schnell wie möglich in die Pflege ihres Kindes einbezogen. Das sogenannte „Bonding“ ist wichtig für die Entwicklung des Kindes und hilft den kleinen Kämpfern, sich sicher und geborgen zu fühlen. Wohlfühlen dürfen sich auch die Eltern: Das Klinikum Fulda bietet Eltern eine Lounge, kliniknahe Übernachtungsmöglichkeiten, Elterntreffen und psychosoziale Betreuungsangebote.

„Gemeinsames Engagement, Identifikation mit der Station und starkes Teamgefühl sind entscheidend für Qualität,“ betonen Krimm-Schätz und Knauf. Knauf hebt außerdem hervor, dass „gemeinsame Freizeitaktivitäten das Teamgefühl stärken.“ Zudem locke der junge Altersdurchschnitt immer wieder junge Kollegen ins Team.„Flexible Dienstpläne berücksichtigen hierbei individuelle Bedürfnisse, was von den jungen Mitarbeitern geschätzt wird.“ Das gute Miteinander mit Ärzten wirke ebenfalls positiv: „Wir sind auf Augenhöhe.“

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