Es ist 22 Uhr. Während die meisten Menschen in der Rhön schon längst ihren Feierabend genießen, laufen beim MineralBrunnen RhönSprudel in Weyhers die vier Abfüllanlagen auf Hochtouren. An fünf Tagen pro Woche werden hier in drei Schichten Getränke abgefüllt. In dieser Woche sind an der PET-Mehrweganlage die Schorlen dran. „In der Regel füllen wir an dieser Maschine eine Woche lang Schorlen ab, dann zwei Wochen lang Mineralwasser“, sagt Swantje Rockenzahn, die sich im Produktionsleitungsteam um die Produktionsplanung und -organisation kümmert.
An der Produktionsstraße werden zunächst die benutzten Pfandflaschen bei zirka 60 Grad gereinigt. Anschließend werden sie einer vollautomatischen Qualitätskontrolle unterzogen. Was nicht passt, wird automatisch aussortiert, die anderen Flaschen wandern über ein Förderband weiter in die Abfüllanlage. Am Ende wird noch das Etikett wie ein Schal über die Flasche gezogen - und ab geht es in die Getränkekiste.
Vom Prinzip her ähnlich - im Detail jedoch etwas anders - geht es bei den Glasflaschen zu. Diese können mit 75 Grad etwas wärmer gereinigt werden, anschließend sind die Arbeitsschritte jedoch die gleichen. Einziger Unterschied: Das Etikett wird bei den Glasflaschen mit Leim angebracht. Deutlich anders ist der Vorgang bei den Einweg-PET-Flaschen. Diese werden nicht gereinigt, sondern nach dem Benutzen dem Recycling zugeführt. Im Gegensatz zu den anderen Gebinden wird die Einweg-PET-Flasche auch vor Ort direkt geblasen. „Aus den Kunststoff-Rohlingen können wir so ziemlich jede Flaschenform produzieren“, so Rockenzahn.
Nach dem Befüllen werden die vollen Getränkekisten dann mit einem Lastenaufzug zu den Lagerflächen gebracht - um von dort in den Handel zu gelangen. Insgesamt arbeiten rund 80 Männer und Frauen bei RhönSprudel in der Produktion. Im Sommer kommen immer noch einige Ferienjobber dazu“, sagt Swantje Rockenzahn. Und die Mitarbeiter werden auch dringend gebraucht. Denn pro Jahr werden rund 320 Millionen Flaschen beim Mineralbrunnen abgefüllt. Im Sommer - von April bis September - wird dann vom fünftägigen Dreischichtmodell auf ein Vierschichtmodell an sieben Tagen pro Woche gewechselt. RhönSprudel ist übrigens auch ein attraktiver Ausbildungsbetrieb. Das Unternehmen bildet Maschinen- und Anlagenführer, Fachkräfte für Lebensmitteltechnik, Industriekaufleute, Industriemechaniker und Fachkräfte für Lagerlogistik aus.