„Die Stadt rückt uns näher“, sagt Andreas Hahner mit einem Blick auf den Horizont. Die Städtischen Kliniken sind hier vom Heidelbeerhang aus sichtbar, dennoch befindet man sich gefühlt auf dem Lande. Die Felder, Koppeln und das Gehöft der Familie Hahner in Künzell - rund 24 Hektar Land - bilden eine eigene Oase. Hinzu kommt noch gepachtetes Land, welches die Familie zusätzlich bewirtschaftet.
Trotz der vielfältigen Herausforderungen, wie Wetterschäden, angenagte Tropfbewässerungsrohre im Blaubeerfeld, sowie Notfälle bei Tieren mitten in der Nacht schlägt das Herz der Familie Hahner für die Region und das Leben auf dem Lande. Dass der Agrarbetrieb und die Bauernhof Direkt- Vermarktung ihnen wirklich Freude machen, ist der Familie schon beim ersten Besuch anzumerken.
Der Hof ist Ihre Berufung und so bewirtschaften sie beständig, mit Liebe und Leidenschaft ihren rund um die Uhr aktiven Betrieb, der niemals wirklich ruht: So beginnt der Arbeitstag für Andreas Hahner bereits um 1 Uhr nachts in der Backstube: Zunächst zündet er den Schamottstein-Holz-Ofen an, der mehrere Tage lang effektiv die Wärme hält. Danach wird erst mal Kaffee gekocht und das Radio angeschaltet. Während Hahner mit einer weiteren Bäckerin den ersten riesigen Kuchen zubereitet, der auf runden, pizzaförmigen Blechen gebacken wird, macht eine Bäckerin aus zweimal 70 Kilogramm Mehl einen Brotteig. Daraus werden je nach Zutaten verschiedene Brotsorten, unter anderem auch Vollkornbrot gefertigt. Eine Spezialität des Bauernhofs Hahner ist das reine Sauersteigroggenbrot, welches schon am Mittag des Vortags angesetzt wird, da er 12 Stunden gären muss. Diese Holzofenbrote und weitere Köstlichkeiten wie Sauerteigbrot mit Kürbiskernen, Walnuss oder Leinsamen sowie Zwiebelbrot gibt es entweder montags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr oder samstags 8 bis 12 Uhr direkt im Hoflädchen in Künzell oder auf diversen Wochenmärkten. Die Familie Hahner betreibt einen Stand auf dem Bauernmarkt in der Konstabler Wache (Samstags 7 bis 17 Uhr) und auf dem Bauernmarkt vor der Fuldaer Stadtkirche (Donnerstags 9 bis 14 Uhr).
Das unbehandelte Roggenmehl für alle hauseigenen Backwaren wird immer in der historischen, über 500 Jahre alten Stegmühle in Hainzell gemahlen und kommt ausschließlich von Hahners Getreidefeldern. Aber auch Wurstwaren, Kartoffeln, Kräutersalze, Fruchtaufstriche und Eier gehören zum Sortiment.
Neben der Arbeit in der Backstube und im Hofladen gibt es auch auf den Feldern zu tun. Ab sofort ist unter anderen die Heidelbeeren Saison eröffnet. Die Felder auf der sonnigen Südseite des Geländes sind eine wahre Augenweide - fast taubengroße Heidelbeeren hängen an den Sträuchern. Zwischen den Büschen sammeln Pflücker die aromatischen, süßen Beeren, die dazu verlocken, sofort genossen zu werden. Montags und donnerstags darf von 8 bis 18 Uhr, beziehungsweise samstags von 8 bis 12 Uhr, fleißig auf den Heidelbeerfeldern gepflückt werden. Auf dem Rückweg vom Blaubeerhang können sich die Besucher im Hof mit frisch gebackenen Waffeln mit Heidelbeerkompott belohnen. Ein herrlicher Genuss.
Für die Familie Hahner stehen hingegen noch viele Aufgaben bis in die Nacht an. Und um 1 Uhr beginnt der Tag auch wieder.