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Rhön-Energie in Fulda: Bundesweit in den Schlagzeilen

Das Unternehmen berichtet über die Erfolge der Region und die Quellen von erneubaren Energien: Bei der Nutzung erneuerbarer Energien sind wir spitze

Erstellt: Freitag, 21.04.2023
Rhön-Energie in Fulda: Bundesweit in den Schlagzeilen

Solar: Rund 13.500 Photovoltaik-Anlagen - davon 46 große Freiflächen-Anlagen - produzieren im Versorgungsgebiet der Rhön-Energie Fulda Sonnenstrom. Das berichtet der Fuldaer Versorger. 2020 erzeugten die Solaranlagen im Netzgebiet 166 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom. Damit können 47.500 durchschnittliche Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Das entspricht in Summe der Einwohnerzahl von Künzell, Petersberg und Hünfeld.

Mit der vor zehn Jahren eröffneten Biothan-Anlage bei Kleinlüder hat die Rhön Energie bundesweit Schlagzeilen gemacht: Aus Abfällen wird Energie gewonnen. An diese Schlagzeilen will der Fuldaer Versorger mit einem neuen Projekt jetzt anknüpfen.

Das Unternehmen will einen großen Abwasserkanal unter dem Löhertor-Areal anzapfen - nicht, um Schmutzwasser abzuleiten, sondern um Wärme zu gewinnen. Streng genommen zählt diese Wärmerückgewinnung nicht als erneuerbare Energie, aber es ist eine höchst innovative Art, um aus schmutzigem Wasser saubere Energie zu gewinnen.

AUS HOLZ UND ABFALL, SONNE UND WASSER

"Überall in der Region machen sich derzeit Unternehmen und Privatleute auf den Weg, um ihre Energieversorgung umzustellen. In den nächsten Jahren wollen Bürger und Betriebe in Osthessen doppelt so viel erneuerbare Energien erzeugen wie heute. Entsprechende Anmeldungen liegen uns vor", berichtet die Rhön Energie auf Nachfrage. Die Investoren müssen Investitionen in die Stromerzeugung anmelden, damit die Rhön Energie ihre Netzkapazitäten anpassen kann.

Die Entwicklung der Energiepreise hat die Bereitschaft, in nachhaltige Stromerzeugung zu investieren, enorm beschleunigt. Die Preise für Öl, Gas und Strom sind im vergangenen Jahr so stark gestiegen, dass die Investition in Energie aus Sonne, Wind, Biogas & Co. heute nicht nur dem Klima hilft, sondern auch der eigenen Geldbörse.

Im Versorgungsgebiet der Rhön Energie sind heute bereits beachtliche Kapazitäten zur Erzeugung erneuerbaren Stroms installiert, nämlich eine Leistung von knapp 500 Megawatt. Die Hälfte davon sind Photovoltaikanlagen - große Freiflächenanlagen und viele Anlagen auf den Dächern von Privathäusern, Scheunen und Fabrikhallen. Windkraftanlagen machen etwa 160 Megawatt aus. Wenn die Sonne scheint und der Wind weht, erzeugen die Anlagen zusammen bis zu 250 Megawatt elektrische Energie.

Zu dem sauberen Energiemix tragen neben Windenergie und Photovoltaik auch Wasserkraft und Biomasse - neben dem Biothan-Projekt sind das die Biogas-Anlagen an vielen Bauernhöfen bei. Die Kapazität bei Biogas und Wasserkraft kann kaum noch gesteigert werden. Bei Wind und Solar gibt es aber noch viel Potenzial. Beim geplanten Ausbau der Erzeugung sauberen Stroms entfallen zwei Drittel auf Solar- und ein Drittel auf Windstrom", berichtet die Rhön-Energie. Der Versorger selbst will bis 2030 rund 100 Millionen Euro in Photovoltaikanlagen (meist in Osthessen) und Windkraftanlagen (alle außerhalb Osthessens) investieren.

Strom aus erneuerbarer Energie in 2021: In der Region wird heute schon viel erneuerbare Energie produziert - vor allem dort, wo Windräder stehen. Erzeugt wurde im Jahr 2021 (in Gigawattstunden; eine Gigawattstunde sind eine Million Kilowattstunden).
Strom aus erneuerbarer Energie in 2021: In der Region wird heute schon viel erneuerbare Energie produziert - vor allem dort, wo Windräder stehen. Erzeugt wurde im Jahr 2021 (in Gigawattstunden; eine Gigawattstunde sind eine Million Kilowattstunden).

Noch in den Kinderschuhen steckt die Nutzung von Wasserstoff. Viele Unternehmen arbeiten an der Entwicklung. Die Region Fulda hält die Fäden zusammen. Hier gehört der Landkreis Fulda zu den Pilotregionen bundesweit.

Auch beim Einsatz sogenannter E-Fuels (von englisch electrofuel, auch E-Sprit genannt) ist unsere Region vorn dabei. E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die mittels Stroms aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt werden. Sie sind klimaneutrale Kraftstoffe mit den gleichen Eigenschaften wie Benzin, Diesel oder Kerosin, können auch vom aktuellen Fahrzeugbestand genutzt und über das bestehende Tankstellennetz abgegeben werden. Der Fuldaer Energiehändler Knittel gehört zu den Unternehmen, die sich besonders stark für E-Fuels einsetzen.

Aber auch bei der ältesten erneuerbaren Energie, Holz, ist die Region vorn dabei: Das Pelletwerk der Familie Hosenfeld in Hainzell gehört zu den großen Pelletproduzenten in Deutschland. Die Haushalte ganzer Ortschaften wie Poppenhausen-Sieblos und Kalbach-Heubach werden seit Jahren über ein Nahwärmenetz mit Wärme versorgt - Wärme, die durch das Verbrennen von Holzhackschnitzeln erzeugt wird.

Text: Dr. Volker Nies

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