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Was passt zu mir?

Duale Studiengänge sind im Kommen

Erstellt: Mittwoch, 12.06.2024
Was passt zu mir?

Kommunizieren mit Studieninteressierten und Studierenden auf Augenhöhe: die Studienberaterin Sarah Möller, die kommissarische ZSB-Leiterin Emilia Mikkonen und Studienberater Tim Feldermann. Foto: Mirko Luis

Eine sehr oft gestellte Frage, die Mitarbeitende der Zentralen Studienberatung (ZSB) der Hochschule Fulda im Kontext mit der Wahl des Studiengangs bekommen, lautet: Und wohin bringt mich das dann beruflich? Für Emilia Mikkonen, kommissarische Leiterin der ZSB, ergibt sich daraus eine wichtige Schlussfolgerung.

Und zwar, dass junge Menschen, die sich in einem Studien- und Berufsorientierungsprozess befinden, vor eine komplexe Herausforderung gestellt sind. Ein Studium ist keine Berufsausbildung, sondern es geht um die Wissensvermittlung und die Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen herum, die man im Laufe des Studiums macht“, sagt die Mittdreißigerin, die in Finnland geboren und aufgewachsen ist, im Rahmen eines Auslandsstudiums nach Deutschland kam, Gefallen an Land und Leuten fand und seit sieben Jahren in der ZSB ist seit einem Jahr als kommissarische Leitung eines dreizehnköpfigen Teams.

Die Möglichkeiten, das im Studium Gelernte einzusetzen, seien sehr vielfältig. Ich bin ja selber so ein Beispiel, sagt sie mit einem Lächeln. Wenn sie jemand bei ihrem Studium der Politikwissenschaft an den Unis Würzburg und Kassel zu ihrer späteren Wunschtätigkeit gefragt hätte, wäre sie nie darauf zu kommen zu sagen: „Na ja, ich bin irgendwann in der Studienberatung tätig. Ganz ähnlich verhält es sich bei ihrer Kollegin Sarah Möller, die in Fulda geboren wurde, in der Barockstadt aufwuchs, Soziale Arbeit bis zum Master studierte und für Studierende, die neu sind in der Stadt und Orientierung suchen, ganz gute Tipps geben kann. Mit Studieninteressierten aus dem Ausland wird per Mail, Videochat oder telefonisch kommuniziert. Auch für Eltern, die ihre Kinder bei der Studienentscheidung unterstützen wollen, stehen die Türen offen.

Mikkonen zufolge möchte die ZSB ein niederschwelliges Angebot sein, sodass Studieninteressenten, Neueinsteiger ins Studium das Gefühl haben, dass es mit dem Studierenden-Service-Center (SSC) gleich neben der Mensa einen zentralen Beratungsort für alle studentischen Lebenslagen gibt.

Tim Feldermann, Berater an der Zentralen Studienberatung (ZSB), erklärt, dass die Beratung für Studierende freiwillig ist, aber dennoch oft genutzt wird. Besonders gefragt ist das Thema “Studieren mit beruflicher Qualifikation“, das eine Hochschulzugangsprüfung beinhalten kann. Die ZSB fördert Selbstreflexion, hilft Ängste abzubauen und unterstützt Studierende dabei, ihre Stärken, Schwächen und Interessen zu erkennen. Ziel ist es, ihnen bei der Wahl des passenden Studiengangs zu helfen, indem sie sich selbst besser verstehen lernen. Die ZSB bietet umfassende Unterstützung bei der Studienwahl, psychosozialer Beratung sowie spezielle Hilfe für studierende Eltern, Pflegende und Angehörige. Sie arbeitet eng mit Schulen und Berufsorientierungslehrkräften zusammen. Bei Fragen zu Studienfinanzierung und Wohnsituation verweist die ZSB auf das Studierendenwerk Gießen.

„Wir sind mit den Schulen der Region und den Berufsorientierungslehrkräften sehr gut vernetzt“, betont Emilia Mikkonen, zu deren Arbeitsschwerpunkt Schulkooperationen gehört. „Der Studienerfolg steigt natürlich, wenn man eine konkrete und realistische Vorstellung vom Studium hat“, ergänzt sie.

Unter den über 60 Studiengängen in den acht Fachbereichen Angewandte Informatik, Elektrotechnik- und Informationstechnik, Gesundheitswissenschaften, Lebensmitteltechnologie, Decotrophologie, Sozial- und Kulturwissenschaften, Sozialwesen und Wirtschaft befinden sich vermehrt duale Studiengänge.

Zu ihnen gehört unter anderem der neue Studiengang "Steuerlehre“, der außerordentlich gut nachgefragt und von vielen Steuerkanzleien der Region zur Ausbildung der Nachwuchstalente genutzt wird. „Natürlich ist ein Duales Studium ein Spagat - einerseits zu arbeiten und andererseits zu studieren sind zwei Welten, die erst einmal unter einen Hut gebracht werden müssen. Aber die große Praxiserfahrung, die gesammelt wird, und die Vergütung durch die Arbeitgeber sind klare Pluspunkte für diese Studienform“, sagt Emilia Mikkonen. Letztere sei auch im Bereich Soziale Arbeit etabliert und beliebt.

Ob ein Bachelor-Studium in Hebammenkunde, ebenfalls dual, ein Bachelor of Laws (LL.B) im eher selten angebotenen Fach Sozialrecht, ein komplett englischsprachiger Bachelor-Studiengang International Business & Management“ oder ein insbesondere für Führungskräfte im Mittelstand prädestiniertes berufsbegleitendes MBA-Studium zeigen: Die Bandbreite der Angebote ist enorm, sodass eine individuelle Studienberatung selbst für Akademiker, die noch eine Schippe drauflegen wollen, ratsam ist. „Studierende schätzen dabei vor allem die persönliche Atmosphäre, was wir hier an der Hochschule haben, das Lernen und Forschen und kleinen Gruppen und die projektbezogene Arbeit, die uns von Universitäten unterscheidet“, fasst Emilia Mikkonen zusammen.

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