Ohne den Allgemeinen Studierendenausschuss kurz AStA - wäre das Treiben auf dem Campus der Hochschule Fulda wohl deutlich farbloser. „Es würde auf jeden Fall vieles wegfallen“, sagt Fee Weidmann. Sie ist seit September vergangenen Jahres Vorsitzende des AStA in Fulda. Hochschule ohne AStA - das ist für sie nicht vorstellbar.
Doch was macht den Studierendenausschuss, der seine Büros im ersten Stock des Hochschulgebäudes 50 hat, zu einem solch wichtigen Organ der Hochschule? „Die Aufgabenbereiche sind vielfältig“, führt Weidmann aus. In erster Linie vertrete der AStA die Studierendenschaft in Gremien wie der Studienratssitzung und den Fachschaftskonferenzen. „Dort zeigen wir Präsenz und machen uns für Themen, die für Studierende wichtig sind, stark“, sagt die AStA-Vorsitzende. Vor einem Jahr hat der AStA beispielsweise ein Periodenproduktsystem an der Hochschule etabliert. Aus Spendern können Frauen - dank des Engagements des Studierendenausschusses kostenlos Binden und Tampons entnehmen. Auf eine jüngste Errungenschaft ist Weidmann ebenfalls stolz: „Das Deutschlandticket ist seit April im Semesterticket mit drin.“ Jeder Studierende erwirbt das digitale Deutschlandticket für ÖPNV und Regionalverkehr für 30 statt für 50 Euro. „Wir hatten einen engen Austausch mit den Verkehrsverbünden RMV und NVV - und haben viel Zeit investiert.“ Die Vorsitzende betont zudem die enge und gute Zusammenarbeit mit dem Präsidium der Hochschule.
Auch andere Themen nimmt der AStA immer wieder in den Blick: Die Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung sind der Vorsitzenden selbst ein wichtiges Anliegen. Zu diesen Themen gebe es immer wieder Lesungen oder Vorträge, unter anderem im Café Chaos. Auch das Feld der Nachhaltigkeit rückt der AStA im Hochschulalltag in den Fokus - jüngst hatte der Studierendenausschuss Nachhaltigkeitsworkshops organisiert. Außerdem stellt der AStA Partys auf die Beine. Suchen Studierende eine Wohnung oder einen Job, dann hilft der AStA ebenfalls: auf seiner Homepage bietet er Börsen an, wo Studierende etwas Passendes finden können.
Die Studierendenvertretung besteht neben der Vorsitzenden Fee Weidmann aus elf weiteren Mitgliedern - sie alle arbeiten ehrenamtlich und erhalten eine Aufwandsentschädigung. Gewählt werden die AStA-Mitglieder samt Vorstand des Ausschusses bei den jährlich stattfindenden Hochschulwahlen. Jedes der Mitglieder ist für ein Referat zuständig, in denen der AStA thematisch Schwerpunkte setzt und das vom Studierendenparlament beschlossen wird. Dieses wiederum besteht aus 19 Studierenden verschiedener Fachbereiche. Vor Kurzem hat der Ausschuss das Referat Feminismus und Queerness“ hinzugenommen, berichtet Weidmann.
Andere Referate befassen sich mit den Themen Kultur, Öffentlichkeit, Mobilität, Soziales, Ernährung, Digitales und Hochschulpolitik. In diesen Tagen bestimmt vor allem ein Thema die Arbeit des AStA: die Hochschultage. Wir sind derzeit mitten in den Planungen“, sagt Weidmann. Der AStA ist Veranstalter und Koordinator der alljährlichen Hochschultage, die zum Jubiläum das Motto „Golden Fever“ hatten. Das Treiben auf dem Campus war wie gewohnt - besonders bunt: Neben Auftritten verschiedener Bands und DJ's waren zahlreiche Stände über den Campus verteilt. In solch vollen Planungswochen arbeiten die AStA-Mitglieder dann auch mal deutlich mehr als die zwei Stunden Bürozeit, die wöchentlich vorgesehen sind. „Aber wir sind ein gutes Team“, betont Weidmann. Da macht das Ganze viel Spaß.“