„Wer die guten Mitarbeiter hat, der hat auch die guten Aufträge. Und die in Zeiten des Fachkräftemangels zu bekommen, ist die Herausforderung“, sagt Stephen Hundt. Der in Burghaun lebende 59-Jährige hat sich 2017 gemeinsam mit Ingo Graupner (51) mit Dienstleistungen im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung und der Zeitarbeit selbstständig gemacht. Lebensmittelpunkt von Graupner ist der Wartenberger Ortsteil Landenhausen.
Beide Unternehmer arbeiteten vor ihrer Selbstständigkeit bei einem größeren Zeitarbeitsunternehmen in Fulda 17 Jahre als Kollegen zusammen. „Es gab dort einen Wandel, der uns nicht so gefallen hat. Deshalb haben wir uns überlegt, ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen“, erzählen die Gründer des erfolgreichen Startups im Chefbüro am Unternehmenssitz in der Justus-Liebig-Straße 2 in Künzell.
Um sich in der hart umkämpften Branche von Mitbewerbern klar abzuheben, hat sich das junge Unternehmen bewusst auf Industrie und Handwerk spezialisiert. Im Fokus stehen Berufsgruppen, die händeringend gesucht werden: Schlosser, Schweißer, Dreher, Industrieelektriker, Werkzeugmechaniker und ähnliche Berufe. „Wir haben mittlerweile einen Stamm von über 200 INSTEP Fachkräften, die wir der Industrie und dem Handwerk überlassen“, ziehen Graupner und Hundt Bilanz. Darunter befände sich sowohl der junge deutsche Mechaniker, der es vorzieht, unterschiedliche Positionen, Unternehmen und Branchen auszuprobieren, als auch Fachkräfte aus dem Ausland. Sie alle hätten bei INSTEP Fachkräfte eine dauerhafte Anstellung. Sie verdienten damit je nach Expertise gutes Geld - mit Stundenlöhnen von teilweise über 20 Euro. Basis sei der Tarifvertrag des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ).
INSTEP Fachkräfte ist zwar generell bundesweit tätig, konzentriert sich aber auf Osthessen, das Rhein-Main-Gebiet und Süddeutschland. „Wir stellen ausschließlich Fachleute ein – nicht für einen bestimmten Kunden oder Auftrag, sondern direkt bei uns“,so die beiden Geschäftsführer. Die gewonnenen Fachkräfte hätten nach einem erfolgreichen Face-to-face-Bewerbungsgespräch vor Ort nichts mehr mit eingefahrenen Systemen zu tun, die bei einer klassischen Festanstellung in einem Betrieb häufig zu Unzufriedenheit und Kündigung führen. „Da kommt unser Trumpf ins Spiel. Wir können unseren Fachkräften sagen: Du hast immer die Chance, zu wechseln“, sagt Hundt. Passe einer Zeitarbeit-Fachkraft etwas nicht, würden umgehend Alternativen gesucht - und in der Regel umgehend bei einem anderen Kunden gefunden. „Wenn alles gut läuft und sich die Fachkraft erst einmal in den Rundlauf bei verschiedenen Kunden eingefunden hat, arbeitet diese in ihrem gesamten Arbeitsleben in der Regel nur für drei oder vier Kunden“, so Graupner.
Das besondere Geschick von INSTEP Fachkräfte liegt darin, in Ländern wie beispielsweise Bosnien, Kroatien, Rumänien, Serbien, Ungarn und Polen geeignetes Personal durch eigenes Recruiting gewinnen zu können. Grundvoraussetzung ist ein EU-Aufenthaltstitel. „Wir haben in unserem Team Menschen, die diese Sprachen selbst sprechen. Durch den Wegfall der Sprachbarriere nehmen wir die erste riesengroße Hürde“, berichtet das Geschäftsführer-Duo. Käme man mit den Bewerbern zu einer Zusammenarbeit überein, kümmere man sich von A bis Z um alle Belange des Mitarbeiters bis hin zur bezahlten Unterkunft in Nähe des Arbeitsplatzes. Die Firmenphilosophie „Der Mensch macht's“ spricht Bände.
Das Büro ein INSTEP Fachkräfte hat von Montag bis Freitag von jeweils 8 bis 17 Uhr geöffnet. Neben den beiden Gründern widmet sich hier ein aus neun Frauen und Männern bestehendes Team den üblichen Tagesgeschäften eines Personaldienstleisters.