Аnzeige
SONDERTHEMEN

22:00 Feuerwehr Stadt Fulda

Unterstützung des Rettungsdienstes, Vegetationsbrände, Gebäudebrände und Türenöffnungen gehören zum Alltag der Feuerwehr.

Erstellt: Montag, 24.07.2023
22:00 Feuerwehr Stadt Fulda

Fotos: Torsten Goßmann 

Vom Vegetationsbrand über die Türöffnung bis zu Rettung mit der Drehleiter: Die Feuerwehr der Stadt Fulda ist allzeit bereit, auszurücken.

Yvonne Richter kommt gerade vom Einsatz zurück. Es war ein medizinischer Notfall: Mit der Drehleiter musste eine Patientin aus ihrer Wohnung geholt werden, da ihr ein Transport durch das Treppenhaus gesundheitlich nicht zumutbar war. Einsätze wie diese - die Unterstützung des Rettungsdienstes - gehören ebenso zum Alltag wie aktuell viele Vegetationsbrände, Gebäudebrände und Türenöffnungen. Aber auch am Schreibtisch gibt es einiges zu tun für die Feuerwehr der Stadt Fulda.

„Jede Kommune hat die Auflage, ihre Feuerwehr selbst aufzustellen. Aufgrund ihrer Größe, Einwohnerzahl, sowie der vorhandenen Industrie verfügt Fulda aber über eine Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften“, erklärt Oliver Staubach, diensthabender Wachabteilungsleiter. Seit 30 Jahren ist er Feuerwehrmann mit Leib und Seele, der als Führungsperson weiß, was es heißt, Verantwortung für seine Kameraden zu übernehmen.
Der Hauptstützpunkt in Fulda-Neuenberg ist sowohl mit Personal als auch mit technischem Equipment hervorragend ausgestattet, sodass er auch die erste Anlaufstelle für alle freiwilligen Feuerwehren der ganzen Stadt ist, wenn es um Übungen und Ausbildung geht. „Für uns Hauptamtliche sind die ehrenamtlichen Einsatzkräfte eine absolut unverzichtbare Rückendeckung“, machen Staubach und seine Kollegin Yvonne Richter klar.

Rücken die Kameraden nicht gerade wie am heutigen Tag erst nach Nüsttal und dann nach Neuhof jeweils zu Vegetationsbränden aus, so wartet auf der Wache ein breites Spektrum an Verwaltungsaufgaben, aber auch Arbeiten in der Kfz-Werkstatt oder in der Schreinerei auf sie. „In der Regel hat jeder von uns schon einmal einen Lehrberuf ausgeübt, vom Mechaniker über den Schreiner zum Konditor“, zählt der Feuerwehrmann auf. Das macht für ihn auch einen Teil des Charmes seiner Tätigkeit aus: Die einzigartige Kameradschaft in einem Team, das alle möglichen unterschiedlichen Talente vereint. Nicht minder reizvoll für ihn ist die Unvorhersehbarkeit der Arbeit. Keiner weiß bei Dienstantritt, was der heutige Tag bringt. Klar, von 7 bis 18 Uhr ruft das Tagesgeschäft, die Wartung der Ausrüstung, der Sachgebietsdienst. Aber jede Sekunde kann „das Licht angehen“, wie es im Jargon der Truppe heißt, und zum nächsten Einsatz alarmiert werden.


„Ab 18.15 Uhr befinden wir uns nur noch im Bereitschaftsmodus“, beschreibt Yvonne Richter Hauptbrandmeisterin bei der Feuerwehr. Dann arbeitet in der Regel niemand mehr in der Werkstatt oder im Büro, sondern wartet, was der Abend und die Nacht bringen. Das ist aber auch ein Moment der Kameradschaftspflege: So gibt es laut Staubach ein gemeinsames Abendessen, es erfolgt eine Nachbesprechung der Einsätze, vielleicht wird auf der Wache der Fitnessraum genutzt. Oder einer der Ruheräume. „Das kameradschaftliche Miteinander ist enorm wichtig“, unterstreicht Staubach. „In unserem Job müssen wir besonnen handeln und einen kühlen Kopf bewahren. Die Einsatznachbesprechungen, für die wir auch psychologisch geschulte Mitarbeiter haben, und die gemeinsamen Aktivitäten helfen dabei, uns nach schwierigen Einsätzen wieder zu sortieren.“ Elementarer Bestandteil der Feuerwache ist auch die Leitstelle des Landkreises. Hier gehen sämtliche Notrufe der 112 ein und werden koordiniert. Zahlreiche Bildschirme mit digitalen Karten des Landkreises sowie einer Übersicht prägen hier das Bild, zusammen mit einer Leuchte an jedem Schreibtisch zur internen Kommunikation.

 „Rot bedeutet, dass der Kollege gerade einen Anruf entgegennimmt, grün hingegen, dass er frei ist. Blau signalisiert er, dass er Hilfe benötigt, weil zum Beispiel zusätzlich Anweisungen für Erste-Hilfe-Maßnahmen durchgegeben werden müssen. „,Persönlich finde ich die Arbeit in der Leitstelle sehr spannend, weil wir hier eine andere Perspektive auf den Notfall aus Sicht der Betroffenen erhalten“, schildert Christoph Wenzel, der heute in der Leitstelle Dienst verrichtet. Fast den ganzen heutigen Tag standen die Leitungen nicht still. Inzwischen allerdings hat sich die Lage wieder etwas beruhigt. Bleibt abzuwarten, was die Nacht noch bringen wird.

Mehr zum Thema >