Am „Scan & Go“-Markt in Petersberg angekommen, zücke ich zunächst meine EC-Karte. Das ist sozusagen meine Eintrittskarte für den Markt, dessen Tür sich, nachdem ich meine Karte einem Scanner präsentiert habe, wie ein Sesam öffnet. Das würde auch mit der Snabble-App gehen, einer speziell für die „Scan & Go“-Technologie entwickelten App, die ich mir bestimmt später auf mein Smartphone laden werde.
Im Markt komme ich aus dem Staunen nicht heraus. 700 Quadratmeter groß ist die Fläche des Marktes, rund 7000 Produkte aus acht Fachabteilungen sind hier zu finden. Es sind Produkte des täglichen Bedarfs, und das Sortiment reicht dabei von Hoch- und Tiefbau/Estrich, über Gartenbau, Putz- und Trockenbau, Farben und Holzbau bis hin zu Baumarktartikeln wie Schrauben oder Leitern. Auch meine Pinsel sind vorrätig, und dazu wandert auch gleich noch eine Rolle Malervlies in den Einkaufswagen. Beim Stöbern entdecke ich auch die Blumenerde für die Nachbarin und nehme gleich noch ein paar Handschuhe und eine Gießkanne mit.
Mir fällt auf, dass an jedem Regal des jeweiligen Fachbereichs ein Schild angebracht ist, auf dem eine Telefonnummer zu finden ist. Falls ich also eine spezielle Frage hätte, könnte ich dort anrufen oder einfach eine WhatsApp schreiben. Schnell wird dann eine Antwort eines Mitarbeitenden auf meine Frage eingehen. Das ist echt super, denn geschultes Fachpersonal ist hier im Markt nicht anwesend, aber über das Smartphone erreichbar.
Ich rolle meinen Einkaufswagen zur Scannerkasse. Hier kann ich meine Einkäufe einscannen und mit der EC-Karte gleich bezahlen. Aber auch das Zusenden einer Rechnung ist möglich. Mit der Snabble-App könnte ich die Waren auch gleich am Regal einscannen.
Beim Verlassen des Marktes kommt mir noch ein Kunde entgegen, der nach professionellem Handwerker aussieht. Ich beobachte, wie er sich Säcke mit Fertigputz auf einen Wagen lädt, alles einscannt und ruckzuck wieder aus dem Markt verschwunden ist. „Uns suchen sowohl Privatkunden als auch Handwerksbetriebe auf. Für die Handwerker ist es oft zeitsparender, die Waren hier direkt aufzuladen und selbst zu scannen. Viele holen ihr Material am Abend, bevor es auf die Baustelle geht. In unserem Hauptgeschäft müsste man sicher eine Wartezeit einkalkulieren“, erklärt mir Sophia Lotze-Mildner vom Leinweber Baucentrum, die sich später für meine Fragen zur Verfügung gestellt hat. „Wir wollen unseren Kunden die Möglichkeit bieten, schnell und komfortabel auch frühmorgens und abends einzukaufen. Der ,Scan & Go'-Markt ist vor allem eine Ergänzung und auch eine Entlastung unseres Baucentrums in der Habelbergstraße“, erklärt Geschäftsführer Sebastian Leinweber dazu. Deutschlandweit ist der „Scan & Go“-Markt Leinweber der einzige seiner Art, der das „Self-Check-out“-Einkaufen im Baustoff- und Baumarktsegment anbietet, ergänzt Sophia Lotze-Mildner. Praktisch sind auch die Baustoffboxen, die Leinweber in einem großen Umkreis an verschiedenen Stellen aufgestellt hat. Bestelltes Material wird täglich angeliefert und in den Boxen deponiert. Mit einem speziellen Zugangscode kann der Kunde dann die Box öffnen, ganz flexibel und zu jeder Tageszeit.