Nach Angaben der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda können Weiterbildungsangebote die Chancen am Arbeitsmarkt zusätzlich verbessern. Details verriet uns Konrad Kühn, Teamleiter Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit in Fulda, in nachfolgendem Interview.
Mit Blick auf die verbleibenden zwei Monate des Jahres und die von der IHK Fulda zuletzt thematisierte Rezession: Wie gut sind derzeit die Chancen, dass Jobeinsteiger auf dem Stellenmarkt fündig werden - wie sieht es für wechselbereite Suchende mit Erfahrung aus?
Aktuell sind circa 1200 offene Stellen bei der Agentur für Arbeit gemeldet. In nahezu allen Branchen wird, zumeist qualifiziertes, Personal benötigt - von Mitarbeitenden in der Altenpflege bis zu Zerspanungsmechanikern.
Welche Branchen verzeichnen derzeit die höchste Nachfrage nach Arbeitskräften?
Besonders gefragt ist Personal im medizinischen Bereich sowie im Einzel- und im Großhandel, im Speditions - wie im Baugewerbe und im Bereich der Hotellerie. Auch die öffentliche Verwaltung und die Arbeitnehmerüberlassung bieten gute Beschäftigungschancen.
Welche Weiterbildungsangebote gibt es für Arbeitsuchende und Berufstätige, um ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern?
Auf der Plattform MyNow.de können Arbeitssuchende und Berufstätige sich über sämtliche Weiterbildungsangebote der Region und überregional informieren. Über dieses Portal ist es möglich, gezielt nach Angeboten zu suchen, die finanziell durch die Agentur für Arbeit gefördert werden können.
Wie wird die Teilnahme an Weiterbildungsprogrammen gefördert?
Wir beraten Unternehmen bei der Suche nach qualifiziertem Personal und schauen uns die vorhandene Belegschaft genauer an.
Gibt es vielleicht jemanden im Helferbereich, der sich durch eine Qualifizierung zur Fachkraft weiterbilden kann?
Wir können die berufliche Weiterbildung einzelner Beschäftigter durch Zuschüsse zum Arbeitsentgelt sowie volle oder teilweise Übernahme der Weiterbildungskosten fördern. Die Voraussetzungen sind unter anderem ein Mindestumfang der Weiterbildung von 120 Stunden. Es müssen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden, die über ausschließlich arbeitsplatzbezogene, kurzfristige Anpassungsfortbildungen hinausgehen. Die Förderung von Schulungen zu einer betriebsspezifischen Software ist zum Beispiel nicht möglich. Die berufliche Weiterbildung kann an die Bedürfnisse Ihres Betriebes angepasst und in Vollzeit oder Teilzeit oder berufsbegleitend stattfinden. Sowohl die Höhe als auch die Dauer der Förderung hängen stets vom Einzelfall ab.
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Von Mirko Luis
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Orientierungslos nach Abschluss
Junge Menschen oft unsicher über berufliche Laufbahn
Viele junge Menschen sind orientierungslos, wenn es um die Berufswahl geht. Nur 32 Prozent der Auszubildenden und dualen Studenten waren sich sicher, welche Ausbildung sie nach der Schule machen möchten, so eine Umfrage.
15 Prozent wussten zunächst überhaupt nicht, was sie machen wollen. Das geht aus einer Azubi-Studie im Auftrag des Recruiting- und Testanbieters „u-form Testsysteme“ hervor, für die unter anderem fast 5000 Schüler und Azubis befragt wurden.
Eine sogenannte Grundlagenausbildung könnte den nahtlosen Übergang in die Berufswelt erleichtern. 87 Prozent der Befragten begrüßen die Idee, dass Schulabsolventen in einem halben Orientierungsjahr verschiedene Bereiche durchlaufen, bevor sie sich für einen konkreten Beruf entscheiden.
Auch Praktika sind für viele junge Menschen die beste Möglichkeit, um herauszufinden, ob ein Ausbildungsberuf zu ihnen passt. Umfassende Informationen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
mag
Ein guter Ruf öffnet Türen
Weniger Bewerbungen und unbesetzte Stellen: Der Nachwuchsmangel in Ausbildungsberufen bleibt ein drängendes Problem. Wie auch im Vorjahr können sich die knappe Mehrheit der Bewerber den Ausbildungsbetrieb aussuchen: Mehr als 50 Prozent der Befragten der Azubi-Studie im Auftrag von „u-form Testsysteme“ gaben an, dass sie sich zwischen zwei oder mehr Angeboten entscheiden können. Es kommt dabei vor allem auf das Ausbildungsimage an: 41 Prozent haben bei ihrem Betrieb beworben, weil die Ausbildung dort einen„sehr guten Ruf“ genießt.
mag