„Wer hier aufgewachsen ist und zurückkehrt, schätzt die kurzen Wege und das vertraute Umfeld“, sagt er. In Fulda begegnen sich die Menschen immer wieder - ob auf Vereinsfesten, beim Einkaufen oder in der Kultur. „Ich treffe die Mutter eines ehemaligen Mitarbeiters, während ich Karten für die Prunksitzung der Brunnenzeche abhole. Sofort erkennen wir, wie sich unsere Netzwerke überschneiden“, nennt der Regionalmanager ein Beispiel.
Diese Nähe ist aus Burkards Sicht nicht nur nostalgisch wertvoll, sondern auch ein soziales Kapital. Doch was lockt Rückkehrer und Neuankömmlinge in die Region? „Viele Menschen schätzen die Sicherheit und das Gefühl, dass die Verhältnisse hier noch in Ordnung sind“, erklärt Burkard. Freizeitangebote, kulturelle Vielfalt und die Natur der Rhön machen Fulda besonders lebenswert. „Vereine spielen dabei eine große Rolle sie helfen, sich zu integrieren und schnell Anschluss zu finden.“
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Hoher Bedarf an Fachkräften
Auch Fulda attraktive Perspektiven. „Wir haben einen hohen Bedarf an Pflegekräften und Erzieherinnen. Diese Berufe sind entscheidend für den sozialen Zusammenhalt und die Integration.“ Gerade Menschen, die aufgrund familiärer Verpflichtungen nicht voll berufstätig waren, finden hier neue Möglichkeiten. Burkard räumt jedoch ein: „Beim Gehalt können wir mit den Metropolen nicht immer mithalten. Doch es gibt andere Vorteile, die schwer zu überbieten sind.“ wirtschaftlich bietet
Ein Schlüssel zur Rückkehr ist der Lebensabschnitt.„Mit der Familiengründung rückt die Heimat wieder stärker in den Fokus. Hochzeit, Kinder - das sind oft die Momente, in denen die Rückkehr konkreter wird.“ Die Wirtschaftsförderung bleibt deshalb mit Ehemaligen in Kontakt.„Wir pflegen unsere Netzwerke zu Studierenden und Schülern. Oft ergeben sich daraus spannende Perspektiven.“
Fulda punktet vor allem bei Familien. „Verwandtschaft, Vereine, Freunde - dieses soziale Netz bietet Stabilität. Zudem vereint die Region auf kleinstem Raum das kulturelle Angebot eines Oberzentrums mit der Weite der Rhön.“ Die Nähe zu Frankfurt sei ein weiteres Argument. „In knapp 60 Minuten ist man am Rhein-Main-Flughafen - das ist für viele ein entscheidender Standortvorteil.“
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Doch Burkard denkt weiter. „Fulda muss zukunftssicher bleiben. Gesundheitsversorgung, Einzelhandel und Kultur sind dabei essenziell.“ Besonders am Herzen liegt ihm die wirtschaftliche Erneuerung.„Fulda muss hip für Gründer und Start-ups werden. Nur eine Region, die sich wandelt, ist attraktiv für neue Fachkräfte.“ Auch die Mobilität im ländlichen Raum müsse sich weiterentwickeln.„Wir brauchen flexible Arbeitsmodelle und neue Formen der Mobilität, um die Region noch lebenswerter zu machen.“
Ein wichtiger Aspekt sei die Internationalität. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir internationaler werden. Mehrsprachige Betreuungsangebote, vernetzte Bildung und Weiterbildungen sind der Schlüssel zur Zukunft.“
Burkards Botschaft an Rückkehrer: „Seht eure Heimat mit den Augen eines Urlaubers. Fulda, Osthessen und die Rhön sind voller Entdeckungen. Was für uns selbstverständlich ist, begeistert Touristen immer wieder.“ Die Heimat neu zu erleben, sei oft der erste Schritt zur Rückkehr.
Von Mirko Luis