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Baumesse "hausplus Fulda 2024": "Unser Team freut sich schon sehr auf Fulda"

Interview mit RVG-Geschäftsführer Stephan Drescher über das Konzept für die neue Baumesse, die Besucherzahl, das Vortrags- und Workshop-Programm und mehr

Erstellt: Dienstag, 19.03.2024
Baumesse "hausplus Fulda 2024": "Unser Team freut sich schon sehr auf Fulda"

Ist gespannt, wie die neue Baumesse von den Einheimischen in der Region Fulda angenommen wird: RVG-Geschäftsführer Stephan Drescher   Foto: RVG/Felix Kästle

Am 22. März startet die neue Fuldaer Baumesse „hausplus Fulda 2024“. Über 80 Aussteller haben sich hierfür angemeldet. Vor allem Handwerker und Betriebe aus der Region: Auf 2800 Quadratmetern im Kultur- und Kongresszentrum Esperanto werden sie ihre Produkte und Dienstleistungen rund ums Bauen und Sanieren zeigen.

Beim kostenlosen Vortragsforum können Messegäste sich über den neuesten Stand der Technik informieren. Mit Baumessen kennt sich der neue Veranstalter, die Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft (RVG), gut aus. Das Team der RVG organisiert in Süddeutschland jedes Jahr mehrere regionale Baumessen und auch eine große Verbrauchermesse, bei der das Thema Bauen ausgewiesener Schwerpunkt ist. Über das Konzept für die „hausplus Fulda 2024“ sprachen wir mit RVG-Geschäftsführer Stephan Drescher (51), der uns in nachfolgendem Interview Auskunft gab.

Die Aussichten für die Baubranche sind aktuell nicht gerade rosig. Was macht Sie dennoch zuversichtlich, dass die Premiere der Baumesse der neuen Baumesse „hausplus Fulda 2024“ ein voller Erfolg werden könnte?
Auch wenn sich gerade einiges ändert, manches bleibt gleich: Wir alle wollen uns in unserem Zuhause wohl fühlen. Uns auch sicher fühlen und zu hohe Kosten meiden. Deswegen wollen auch jetzt in diesen Zeiten viele Menschen in ihr Zuhause investieren. Andere müssen etwas reparieren, austauschen oder instand setzen, so etwas lässt sich oft nicht gut aufschieben. Vielen ist es wichtig, dass sie ihr Zuhause fit machen für die Zukunft, für kommende Jahrzehnte, für sich selbst oder auch für die Generation nach ihnen. All diese Menschen brauchen guten Rat, gute Ideen und gute Ansprechpartner. Und genau das findet man auf einer Baumesse.

Fulda und Ravensburg sind knapp 400 Kilometer entfernt - wie oder wodurch sind Sie auf die osthessische Wirtschaftshochburg Fulda als Veranstaltungsort für Ihr Messekonzept aufmerksam geworden?
Wir stehen schon längere Zeit in Kontakt mit der Kreishandwerkerschaft Fulda. Da war mal eine Zusammenarbeit angedacht, das wäre ein tolles Event für die Nachwuchsgewinnung geworden - leider kam es nicht zustande. Der nette Kontakt zwischen den Teams blieb bestehen. Hinzu kommt, dass wir ausgewiesene Experten für Baumessen sind. Im Südwesten Deutschlands veranstalten wir einige solcher Messen. Natürlich hat man die Augen offen, zumal es nach Corona im ganzen Bundesgebiet allerhand Verschiebungen gab. Speziell in Fulda klafft derzeit eine richtige Lücke bei diesem Thema. Wir sehen da Bedarf, und auch die Kreishandwerkerschaft hat uns das bestätigt. Also sind wir nun da!

Firmen schätzen vor allem Fuldas Zentralität in der Mitte Deutschlands - was macht Stadt und Region aus Ihrer Sicht zu einem attraktiven Messestandort für eine Baumesse?
Fulda liegt tatsächlich sehr gut und hat ein großes Einzugsgebiet. Auch die Kreishandwerkerschaft ist hier sehr rege, aktiv und mitgliederstark. Umso mehr hat uns erstaunt, dass es im Umkreis von 60 Kilometern derzeit keine Baumesse gibt. Nirgendwo ein vergleichbares Angebot - also einen Termin, bei dem sich die ganze Region trifft, um Bauprojekte zu durchdenken und zu planen. So eine Messe ist ja eine wunderbare Kontaktbörse. Dorthin kommen die privaten Bauherren und Immobilienbesitzer der Region und alle, die gerade bauen oder sanieren oder ihr Zuhause schöner gestalten wollen. Und dorthin kommen auch alle, die dieser Zielgruppe Angebote machen wollen, das regionale Handwerk und die Dienstleister aus der Gegend. Man lernt sich kennen, knüpft Kontakte, baut Vertrauen auf. Unsere Aussteller berichten uns, dass übers Jahr immer wieder Aufträge bei ihnen eingehen, die auf einen ersten Kontakt bei der Baumesse zurückgehen. Wir sehen hier auch für die Region Fulda viel Potenzial.

Warum haben Sie sich als Messeveranstalter dezidiert für das Kultur- und Kongresszentrum Esperanto entschieden?
Weil das ein toller Veranstaltungsort ist und die für uns ideale Größe hat. Die Halle ist sehr gut gelegen, sie hat optimale Verkehrsanbindungen und genügend Parkplätze.

Sind die Termine auch schon für die kommenden Jahre fix - was wollen und dürfen Sie uns über entsprechende Verträge mit dem Kultur- und Kongresszentrum Esperanto verraten?
Dazu stehen wir gerade in Verhandlungen.

Sie vermeldeten Ende Januar dieses Jahres, es seien kaum noch Messestände frei - führen Sie dies auf den offensichtlichen Nachholbedarf nach dem dauerhaften Aus für die Trend-Messe zurück?
Ja, der Bedarf scheint wirklich da zu sein. Wir freuen uns, dass wir bei vielen Betrieben und Firmen eine hohe Bereitschaft erleben, diese neue Messe kennenzulernen und sie gemeinsam in Schwung zu bringen. Wir sind quasi ausgebucht. Das sorgt schon im Vorfeld für gute Stimmung. Auch unser ganzes Team freut sich schon sehr auf Fulda!

Welche Besucherzahl halten Sie an den drei Tagen für realistisch - was wäre für Sie eine Punktlandung vom Start weg und wo möchten sie kurz- und mittelfristig landen?
Jetzt Zahlen zu nennen, wäre reine Spekulation, so etwas finde ich nicht seriös. Dafür ist alles noch zu neu, es gibt zu viele Unbekannte für uns. Klar ist: Eine Baumesse ist keine Massenveranstaltung und braucht das auch nicht sein. Die reine Besucherzahl ist nicht entscheidend für die Frage, ob eine Baumesse ein Erfolg wird. Aussteller bei Baumessen hoffen vor allem darauf, dass viele Menschen sehr gezielt kommen. Also weil sie schon etwas planen oder brauchen. In unserer Fachsprache bezeichnet man solche stark Interessierten als “qualifizierte Messebecher“. Die Erfahrung zeigt, dass Aussteller mit einer Baumesse auch zufrieden sind, wenn es nicht so voll war - sofern genügend qualifizierte Messebesucher da waren. Wir zählen auf Fulda und das große Einzugsgebiet!

Welche Ihrer regionalen Baumessen verbucht denn aktuell die meisten Besucherzahlen - und was macht diese Veranstaltung aus?
Unsere größte ist unsere Baumesse in Ravensburg. Wir machen sie seit 15 Jahren. Im Januar waren es 120 Aussteller, die Halle war komplett ausgebucht. An den drei Messetagen Freitag bis Sonntag kommen dort regelmäßig 3000 bis 3500 Besucher.

Im Mittelpunkt des Live-Erlebnisses auf der „hausplus Fulda 2024“ stehen die vier Schwerpunktthemen Neubau, Umbau, Energieeffizienz und Finanzierung - wie viele Aussteller werden die hinter diesen Themen stehenden Marken- und Produktwelten präsentieren?
Es gibt natürlich Überschneidungen, weil manche Aussteller zu mehreren Themen und Bereichen etwas zeigen. Rund um Neubau, Umbau und Sanierung sind es 38 Aussteller. Zehn Aussteller zeigen an ihren Ständen etwas zu Wohnen und Ambiente. 17 beschäftigen sich mit Energie und Energieeffizienz, weitere 13 gehören zum Themenbereich Finanzierung und Beratung.

Wie sieht Ihr Vortrags- und Workshop-Programm aus - gibt es Vorträge, die man auf keinen Fall verpassen sollte?
Was das Beste oder das Spannendste ist, hängt ja immer davon ab, was man selbst gerade plant und wozu man kompakte Infos von Experten braucht. Darum ist der große Vorteil unseres Vortragsprogramms, dass es so vielseitig ist. Jeder Messegast kann sich genau das zusammenstellen, was für sie oder ihn gerade wichtig ist!

Als Veranstalter mehrerer regionaler Baumessen im süddeutschen Raum kennen Sie die Branche aus dem Effeff, sprechen von einem „rasanten Umbruch“. Was meinen Sie damit - und wird dieser Wandel auch bei der Baumesse in Fulda spürbar sein?
Bestimmt werden wir das alle auch in Fulda spüren. Was die Baubranche gerade erlebt, ist ein Umbruch, wie es ihn lange nicht gab. Der hat viele Ursachen: Inflation, Zinsen und Baukosten, auch der Fachkräftemangel und die Unsicherheiten bei Fördergeldern. Immer mehr Menschen fragen jetzt nach einer neuen Heizung, wollen Verbrauchskosten senken oder in ihrer Energieversorgung möglichst autark werden. Die Themenschwerpunkte auf den Messen haben sich entsprechend verschoben. Anbieter stellen sich darauf ein, entwickeln neue Angebote und Produkte. Viele erkennen in diesem Umbruch auch Chancen. All diese Neuerungen und guten Ideen können wir auf der Baumesse sichtbar machen.

Was bei der früheren trend-messe gut ankam, war ein Ausstellerabend, bei dem sich die Firmen untereinander vernetzen und einen Erfahrungsaustausch führen konnten - wollen Sie diese Tradition wiederaufleben lassen?
Gute Idee! Da lassen wir uns noch was einfallen. Vielleicht wird es ein bisschen spontan und hemdsärmelig, aber das sind ja oft die besten Momente.

Von MIRKO LUIS

ZUR PERSON

Name: Stephan Drescher
Alter: 51
Geburtsort: Ulm
Familienstand: verheiratet
Erlernter Beruf/Studium: Schreiner, Master Projektmanagement (BWL)
Derzeitige Funktion: Geschäftsführer
Mein größtes Talent: Aus einem halb leeren Glas ein ganz volles zu machen.
Meine Definition von Glück: Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich.

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