1901
Das rote Ziegelhaus in der Marquardtstraße ist bis heute der markanteste Bau der Hochschule Fulda. In dem Gebäude, das zwischen 1899 und 1901 erbaut wurde, waren ursprünglich Soldaten stationiert. Das heutige Hochschul-Gebäude wurde als Kaserne gebaut und genutzt, der rote Ziegelbau bildete das ehemalige Stabsgebäude. Fulda war als Regiment Nr. 47 das zweite sogenannte kurhessische Artillerieregiment Preußens.
1963
Die Geschichte der Hochschule Fulda beginnt bereits im Jahr 1963, acht Jahre vor ihrer eigentlichen Gründung. In diesem Jahr wird das pädagogische Fachinstitut (PFI) gegründet, der Vorläufer der Hochschule Fulda. Aufgabe des PFI soll es sein, junge Leute mit Realschulabschluss schnell und praxisorientiert zu Fachlehrern auszubilden. Ausgebildet werden Lehrer für die Fächer Kunst, Werken, Musik, Hauswirtschaft und Sport. Parallel dazu wird Allgemeinbildung unterrichtet. Das PFI ist noch klein: Zur Eröffnung begrüßt der erste Direktor Dr. Wilhelm Himmerich etwa 100 Schülerinnen und Schüler, die von zwölf Lehrkräften betreut werden.
1971
Das pädagogische Fachinstitut (PFI) wird aufgelöst - und Fulda Teilstandort der Fachhochschule Gießen. Gegründet werden die Fachbereiche Pädagogik, Sozialpädagogik, Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung sowie Sozial- und Kulturwissenschaften. In Fulda zählt man zu diesem Zeitpunkt 460 Studierende.
1974
Am 1. August ist es so weit: Die Hochschule Fulda wird selbstständig. Sie zählt mittlerweile 7 Fachbereiche. Fulda wird fünfter Standort einer staatlichen Fachhochschule in Hessen. Im ersten Wintersemester sind rund 750 Studierende immatrikuliert. Gründungsrektor ist Tassilo Wettengl.
1981
Sieben Jahre nach ihrer Gründung kämpft die Hochschule um ihr Überleben. Denn: Die Hochschule platzt aus allen Nähten. Die Zahl der Studierenden ist bis 1981 auf 1350 gewachsen. Vorlesungen werden teils im Gang abgehalten, 150 Menschen drängen sich auf 60 Quadratmetern, bis zu sechs Professoren teilen sich ein Büro. „Die Zustände waren verantwortungslos“, erinnert sich der damalige Rektor, Professor Dr. Joseph Dehler. Der Plan, den Standort Fulda zu schließen und die bestehenden Fachbereiche an die Gesamthochschule Kassel zu verlegen, wird in letzter Minute abgewendet. Nach Gesprächen mit Staatsministern und den SPD-Landtagsabgeordneten Rudi Hilfenhaus und Georg Blumenstiel wird die Hochschule stattdessen auf 1.000 flächenbezogene Studienplätze ausgebaut.
2001
Die Hochschule erwirbt die angrenzenden Gebäude, die zuvor vom Bundesgrenzschutz genutzt wurden. Von anfangs 10.000 Quadratmetern wächst die Fachhochschule so auf mittlerweile fast 80.000 Quadratmeter an. Auch die Studierendenzahl hat sich in über 40 Jahren verzehnfacht. Die von Fürstbischof Heinrich von Bibra im Jahre 1776 gegründete Hessische Landesbibliothek fusioniert mit der Bibliothek der FH. So steht die HLB seitdem an zwei Standorten den Studenten zur Verfügung.
2010
Seit ihrer Gründung wird die Hochschule stetig ausgebaut und modernisiert. 2010 werden die Zentren für Catering, Management, Kulinaristik sowie Interkulturelle und europäische Studien gegründet, 2011 folgt die Gründung des Zentrums Gesellschaft und Nachhaltigkeit (CeSSt) und 2013 die Einweihung der neuen Bibliothek, der Mensa und des Student Service Center (SSC).
2016
Als erste Hochschule für Angewandte Wissenschaften bundesweit erlangt Fulda das Promotionsrecht für die Fachrichtung Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Globalisierung, Europäische Integration und Interkulturalität. Zudem erhält sie die Genehmigung für die Promotionszentren Public Health sowie Soziale Arbeit. Im November 2017 folgt das Promotionszentrum Angewandte Informatik. 2020 kommt das Promotionsrecht für die Fachrichtung Mobilität und Logistik hinzu. Vor zwei Jahren wird aus einem zeitlich begrenzten das Promotionsrecht auf Dauer. Derzeit promovieren rund 190 Doktoranden an der Hochschule.
Dienstsiegel wird Logo
Das Logo der Hochschule zeigt eine dreiblättrige Buche. Das Motiv geht auf das Dienstsiegel der Hochschule Fulda vom Anfang der 80er Jahre zurück. Es symbolisiert, wie Hochschulplaner Jörg Ries in einer Hochschulzeitschrift im Jahre 1994 schrieb, die alte Bezeichnung der Region Fulda: Buchonia, das Buchenland, und es steht für die damals drei existierenden Fachbereiche der Hochschule. Im Jubiläumsjahr 2024 ist es goldfarben statt grün.