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Lebensmittelchemie und andere Forschungsbereiche an der Hochschule Fulda: Klima, Ernährung und KI

Forschung an der Hochschule Fulda wirkt in die Öffentlichkeit

Erstellt: Mittwoch, 12.06.2024
Lebensmittelchemie und andere Forschungsbereiche an der Hochschule Fulda: Klima, Ernährung und KI

Forschung hat längst einen festen Platz an der Hochschule Fulda, anders als in den Anfangsjahren, als der Schwerpunkt ausschließlich auf der Lehre lag. „Wir gehören zu den forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland“, erklärt Prof. Dr. Claudia Kreipl, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer.

2016 erhielt die Hochschule Fulda als erste Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland das eigenständige Promotionsrecht. Bis dahin war das ausschließlich Universitäten vorbehalten. Seitdem kann sie den Doktortitel vergeben, ohne mit einer Universität zu kooperieren, und der Bereich Forschung wächst weiter. „Darauf sind wir stolz“, sagt Kreipl.

Angewandt und praxisnah forscht die Hochschule Fulda. „Wir greifen Themen aus der Gesellschaft auf von nachhaltiger Ernährung über erneuerbare Energien, die Entwicklung Europas bis hin zu Künstlicher Intelligenz“, gibt Prof. Kreipl einen Einblick in das breite thematische Spektrum. Viele Forschende führen ihre Projekte direkt in Unternehmen und Organisationen durch, oft sind auch mehrere Praxispartner einbezogen. Zum Teil forschen die Fuldaer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch im Verbund mit anderen Hochschulen.

Gemeinsam mit der Philipps-Universität Marburg etwa nehmen sie die Gesundheitsversorgung unter den Bedingungen des Klimawandels in den Blick. Mit Hilfe digitaler Medizin sollen individualisierte Prognosemodelle entwickelt werden, um personalisierte Warnungen für gefährdete Patientinnen und Patienten zu erstellen und die klinischen Ressourcen vorausschauend zu planen. An der Hochschule Fulda wird dazu eine Klima-Gesundheits-App entwickelt und getestet.

In einem anderen Projekt geht es um die Entwicklung eines Bio-Fleischersatzprodukts aus heimischen Erbsen und Bohnen mit einem hochwertigen Nährstoffprofil. „Das Projekt zielt darauf, unsere Ernährung umweltverträglicher zu gestalten“, sagt Kreipl. Das Ersatzprodukt soll gut schmecken, keine Zusatzstoffe enthalten und gut zu verarbeiten sein, damit es Kantinen und Mensen anbieten können. Der antonius Hof ist mit im Boot für die Auswahl des Staatguts ebenso wie den Anbau der Hülsenfrüchte in der Region.

Auch mit hochspezialisierten Technologiethemen beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. So entwickelte ein Doktorand in seiner Arbeit einen Lösungsansatz, um das Wissen von Prozessexperten in Produktionsbetrieben zu erhalten, wenn in den kommenden Jahren viele Fachkräfte in den Ruhestand gehen, ohne dass sie ihre Expertise an die nächste Generation weitergeben konnten. Mit einem Algorithmus sollen sich Produktionsanlagen künftig selbstständig an veränderte Bedingungen anpassen und optimieren. Die Arbeit wurde im vergangenen Jahr mit einem Wissenschaftspreis ausgezeichnet.

Forschung in der Lebensmittelchemie: Eine Studentin pipettiert eine Lösung in ein Gefäß. Foto: Hochschule Fulda
Forschung in der Lebensmittelchemie: Eine Studentin pipettiert eine Lösung in ein Gefäß. Foto: Hochschule Fulda

In vielen Fällen profitiert die Region von der Forschung“, sagt Prof. Kreipl und hat dabei nicht nur die direkte Verwendung von Forschungsergebnissen im Blick. Lehre und Forschung gehen Hand in Hand“ betont sie. Forschung sei daher eine wichtige Voraussetzung, um die Studierenden bestmöglich für die Anforderungen des Berufslebens auszubilden. Für sie steht daher fest: „Wir wollen den Wissenschaftsstandort Fulda weiter ausbauen.“

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