Sie liegt nicht nur zentral auf dem Campus, sondern ist quasi auch das Herz der Hochschule: die Mensa. Sie ist Anlaufstelle für rund 1.500 Gäste pro Tag und bietet neben Mittagstisch auch Abendessen sowie Snacks und Backwaren an.
In dem rund 3.000 Quadratmeter großen Gebäude finden 618 Studierende Platz, 270 weitere könnten im Außenbereich sitzen und essen. Gekocht wird in der Mensaküche - täglich frisch. Dafür sorgt ein 27-köpfiges Team, darunter Köche, Küchenhilfen und Logistiker sowie ein Betriebsleiter nebst Stellvertreter, erklärt Eva Mohr, Sprecherin des Studierendenwerks Gießen, welches die Hochschule Fulda unterstützt, auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Angestellten versorgen dabei nicht nur den zentralen Mensa-Standort auf dem Campus, sondern auch einen Foodtruck und eine angegliederte Cafeteria.
„Gemäß unseres gesetzlichen Versorgungsauftrags sind wir in erster Linie für die Versorgung der Studierenden der Hochschule Fulda verantwortlich. Aber auch die Beschäftigten der Hochschule und externe Gäste sind herzlich willkommen“, erklärt Mohr und ergänzt: „Bezahlt wird in der Mensa via Mensa Card oder Studienausweis, also bargeldlos. Die Karten sind den verschiedenen Gästegruppen (Studierende, Bedienstete, externe Gäste) zugeordnet, wodurch an der Kasse automatisch der richtige Preis abgezogen wird.“
Ein Blick auf die Karte, die über die Website der Hochschule einsehbar ist, zeigt moderate Preise: Nudeln mit Bolognese für Studenten kosten beispielsweise 2,40 Euro und Putenschnitzel mir Reis und Soẞe 3,60 Euro. „Die Preise in der Mensa sind für Studierende subventioniert. In diese Subvention fließen sowohl staatliche Zuschüsse als auch Teile des Semesterbeitrags ein, den die Studierenden zahlen“, erklärt Mohr und führt aus: „Wie teuer ein Gericht ist, wird auch durch den Wareneinsatz bestimmt, den wir für seine Produktion brauchen. Trotz der staatlichen Zuschüsse müssen natürlich auch wir auf die Kosten achten und sind angehalten, wirtschaftlich zu arbeiten. Hochschulbedienstete und externe Gäste zahlen mit 2,50 Euro und 3,50 Euro jeweils einen Aufschlag auf den Studierendenpreis.“
Nachhaltigkeit sei nicht nur in der Mensa, sondern im gesamten Studierendenwerk ein wichtiges Thema. „Das gesamte Umweltmanagementsystem des Unternehmens ist TÜV-zertifiziert“, erklärt Mohr. Mit verschiedenen Maßnahmen arbeite das Studierendenwerk daran, so ressourcenschonend wie möglich zu agieren: Digitalisierung sorge für eine bessere Effizienz.
„Bereits seit vielen Jahren setzen wir auf ein geschlossenes Pfandsystem für unsere Kaffeebecher und bieten natürlich auch für die Mitnahme von Speisen Mehrweggeschirr an“, erklärt Mohr. Die Boxen können kostenfrei von den Studenten ausgeliehen werden, insofern sie innerhalb von 14 Tagen zurück gebracht werden. Die Mensa lege zusätzlichen Wert auf saisonale und regionale Produkte, auch um die Lieferwege kurz zu halten. So komme zum Beispiel neben den Backwaren ein Teil der Kartoffeln von antonius und die Saftschorlen von Wiesenkiez.
Um die Zufriedenheit der Studenten aufrecht zu erhalten und sich somit an die Wünsche der Kunden anzupassen, führe die Hochschule regelmäßig Umfragen durch. Aktuell sei unter anderem die pflanzliche Ernährung im Fokus der Hochschule. „Wir legen großen Wert darauf, möglichst vielen Ernährungsformen gerecht zu werden. Daher bieten wir neben täglich wechselnden Fleisch- oder Fischgerichten auch eine breite Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen an“, erklärt Eva Mohr und ergänzt: „Über eine Filterfunktion auf der Website besteht die Möglichkeit, nur vegetarische und oder vegane Speisen anzeigen zu lassen. Außerdem kann man nach verschiedenen Allergenen filtern.“
Im Jahr 2023 sei die Hochschule für ihr Konzept von der Organisation Pro Veg als eine von fünf Planetary Health Mensen in Deutschland ausgezeichnet worden. Auch PETA zeichnet die Mensa seit vielen Jahren schon als veganfreundliche Mensa mit drei Sternen aus. Ziel der Mensa ist, die Menge der Essensreste auf ein Minimum zu reduzieren, was durch gute Planung und chargenweise Zubereitung der Speisen auch gelinge. Ganz vermeiden lasse sich Abfall jedoch nicht, erklärt Eva Mohr und betont: „Dennoch anfallende organische Abfälle werden separat gesammelt und einer Biogasanlage zugeführt.“
Taste-Test
von Sophia Auth
Eine Frage bleibt: Wie ist es wirklich in der Mensa der Hochschule?
Ich habe es einmal getestet. Kartoffelgratin stand an diesem Tag unter anderem auf der Karte. Ich war gegen 12 Uhr da, viele Stühle in der Mensa waren zwar besetzt, aber es gab noch an vielen Stellen frei Plätze. Lange Schlangen an der Essensausgabe gab es keine. An verschiedenen Stationen sind Buffets mit Salaten und Suppen aufgebaut, an anderen Theken stehen Mitarbeiter und verteilen Speisen, wie Schnitzel, Pommes oder eben Kartoffelgratin. Kosten: 3 Euro plus 3,50 Euro Zuschlag, da ich weder in Hessen studiere noch an der Hochschule beschäftigt bin. Neben den Kartoffeln war noch Blumenkohl und Brokkoli drin - das Ganze war mit Käse überbacken und wurde mit Rucola bestreut. Fazit: Lecker. Die Portion war groß genug, damit ich satt, aber nicht übersättigt war. Und klar ist für den Preis von 6,50 Euro beziehungsweise 3 Euro, der für Studierende fällig wäre, geht es fast nicht besser. Klares Ergebnis: 5 von 5 Sternen.