Es ist Freitag, kurz vor 13 Uhr. Und es ist Besuch gekommen. Eine Familie mit zwei Kindern. Urlaubsbekannte aus der Großstadt. Was könnten wir zusammen unternehmen? Warum nicht nach Hünfeld fahren und die Stadt erkunden? Also allesamt ins Auto und auf in die Haunestadt. Parkplätze sind schnell gefunden, es gibt davon wirklich genügend in Innenstadtnähe. Und wohin nun zuerst? Ach ja, freitags ist Wochenmarktzeit in Hünfeld, von 8 bis 13 Uhr. Das schaffen wir noch. Wir schlendern gemütlich über den Anger, auf dem einige Stände regionaler Anbieter zu finden sind. Es gibt Backwaren, Wurst und Fleisch, Eier, Geflügelspezialitäten, Feinkost, Blumen und Gemüse direkt vom Erzeuger. Es ist ganz schön was los hier. Und hier wird nicht nur gekauft, untereinander wird auch das Neueste aus Hünfeld ausgetauscht. Ein schöner Treffpunkt mit einer sehr gemütlichen Atmosphäre, finden unsere Gäste.
Gut gestärkt geht es weiter in Richtung Rathaus. Sehr chic, lautet das Urteil unseres Besuchs. Die Kinder haben aber keinen Blick für das schöne Rathaus, denn sie haben direkt daneben etwas ganz Tolles entdeckt. Ein riesiger Sandkasten ist dort während der Sommerferien aufgebaut. Er ist 24 Meter lang und sechs Meter breit. Rundherum gibt es Liegestühle, in die wir uns natürlich gleich reinsetzen und den Kindern beim Spielen im Sand zuschauen. Ein Eis wäre jetzt perfekt - oder ein erfrischendes Getränk. Kein Problem: In unmittelbarer Nähe gibt es jede Menge Gastronomie, die solche Wünsche wunderbar erfüllen kann. Schließlich wird es Zeit weiterzugehen, und wir sehen den Kirchturm der St.-Jakobus-Kirche, unser nächstes Ziel. Natürlich schauen wir uns die Kirche auch von innen an, und plötzlich erklingt wunderbare Orgelmusik. Wir nehmen uns die Zeit und lauschen. An der Orgel sitzt Christopher Löbens, der Regionalkantor, und übt. Sehr schön, aber wir müssen leider weiter. Nebenan ist mit dem Konrad-Zuse-Museum mit Stadt- und Kreisgeschichte gleich das nächste Highlight zu finden. Prima, es ist inzwischen 15 Uhr und das Museum ist jetzt geöffnet. Wir erfahren hier Wissenswertes über die Geschichte und den Naturraum des Kreises Hünfeld. In einer anderen Abteilung des Museums geht es um das Leben und das Werk Konrad Zuses, der von 1957 bis zu seinem Tod 1995 in Hünfeld lebte.
Wir sehen einige der hier gebauten Computer, unter anderem die große Rechenmaschine Z 22 von 1958. Das war sehr interessant, vor allem für die Kinder, deren Computer ja heutzutage in die Hosentaschen passen. Wir drehen noch eine Runde durch die Innenstadt und klappern die Geschäfte ab. „So schöne kleine Geschäfte, freundliche Verkäufer und vor allem alles nah beieinander. Das ist doch herrlich hier“, schwärmt unser Besuch aus der Großstadt.
Mit Einkaufstaschen bepackt geht es Richtung Bonifatiuskloster, auch dort gibt es eine tolle Orgel, aber leider übt gerade keiner. Gemütlich spazieren wir durch den Bürgerpark, und auch hier begegnet uns Konrad Zuse, diesmal als lebensgroße Statue. Die Kinder rennen schon voraus, sie haben die vielen Spielgeräte entdeckt. Nachdem sie sich ausgetobt haben, gehen wir am Freibad mit der großen Wellenrutsche vorbei. Großes Gequengel der Kinder beginnt, aber wir haben leider keine Badekleidung dabei und gehen weiter in Richtung Haselsee. Dort ist unser Besuch begeistert vom Märchenrundweg, der mit fünf Märchenfiguren und Figurengruppen rund um den See angelegt ist.
Es ist inzwischen schon Abend geworden, und wir machen uns wieder auf den Weg zu unseren Autos in der Innenstadt. „Was sind denn das für Buchstaben dort an der Hauswand?“, fragt unser Besuch. Es ist das „Offene Buch“, ein besonderes Kunstobjekt in Hünfeld. Rund 140 Texte stehen an freien Hausfassaden in der Stadt. Das ist aber einen extra Rundgang wert, wir nehmen es uns ein anderes Mal vor. Unser Besuch ist sich sicher: „Wir kommen ganz bestimmt wieder nach Hünfeld.“