Es ist 15 Uhr, als Herr Kupka seine Kundin in der Fuldaer Filiale von Krönung Hör-Akustik empfängt. Die 63-Jährige hat sich entschlossen, ihrer Hörschwäche mit einem Hörgerät entgegenzuwirken. Doch bevor ihr neues Gerät zum Einsatz kommt, hat sie sich für eine Terzo-Gehörtherapie bei dem Fuldaer Hör-Akustik-Spezialisten entschieden. „Man könnte es als eine Art Trainingslager fürs Gehör sehen“, sagt Hörakustik-Meister Georg Krönung, der das Unternehmen 1997 gegründet hat. Zwei Wochen lang bekommt die Kundin nun unterschiedliche Aufgaben gestellt, mit denen sie die Abstimmung zwischen Ohr und Gehirn trainieren soll. Mit einem Buch wie in der Schule. Einem CD-Spieler. Und einem speziellen Testgerät. Rund 30 Minuten pro Tag auf spielerische Weise. „Je besser das Gehör mit dem Gehirn kommunizieren kann, desto länger kann man anschließend aufmerksam bleiben“, so Krönung.
Weil er von der Wirkung der Therapie vollends überzeugt ist, gibt er Kunden, die sich bei ihm für ein Hörgerät entscheiden, die Terzo-Gehörtherapie kostenfrei dazu. Georg Krönung vergleicht die Hörtherapie gerne mit einem Gymnastikkurs im Vorfeld eines Skiurlaubs. „Man könnte natürlich auch einfach so drauflosfahren. Mit einem Kurs funktioniert das Skifahren aber deutlich schmerzfreier.“ Das Problem: Menschen, die schlechter hören, fänden sich schnell mit dieser Situation ab und würden ihre Schwäche durch Improvisation oder gar Raten ausgleichen. „Ob der Gegenüber nun Seife oder Pfeife gesagt hat, hören die Betroffenen nicht wirklich. Sie erkennen es aus dem Zusammenhang oder durch sehr gutes Lippenlesen“, so Krönung. Mit der Terzo-Gehörtherapie werde vor dem Einsatz des Hörgeräts aber zunächst trainiert, wieder genauer zu hören, bevor das eigene Hörgerät zum Einsatz kommt.
Allerdings gibt es auch Kundinnen und Kunden, bei denen kein Hörgerät und auch keine Gehörtherapie mehr helfen, um ausreichend zu hören. „Wenn die Versorgung einer Schwerhörigkeit durch klassische Hörsysteme nicht mehr möglich ist, kann ein Implantat eine gute Lösung sein“, sagt Krönung. Hat das Hör-Akustik Studio einen Kunden oder eine Kundin, bei der die klassischen Systeme nicht mehr helfen, empfehlen sie den Besuch eines HNO-Arztes, der wiederum gegebenenfalls das Einsetzen eines Implantats empfiehlt. „Bei einem solchen Implantat bieten die Hersteller unterschiedliche Lösungen für die Übertragung von Schallinformationen an“, erläutert Krönung.
Auf diese Art sei es möglich, dass schwer Hörgeschädigte bis zu 60 oder 70 Prozent der normalen Hörfähigkeit erlangen. Das Team von Krönung Hör-Akustik bietet in Zusammenarbeit mit Kliniken in Fulda, Würzburg, Frankfurt und Bad Hersfeld die anschließende Betreuung der Kunden an. Dazu zählen beispielsweise die Reparatur und Wartung der Systeme sowie die Versorgung mit Zubehör. „Wir arbeiten dabei mit den Herstellern Cochlea, MED-EL und AB zusammen.“
Und weil Hören und Sprechen für das Krönung-Team untrennbar zusammengehören, betreibt das Unternehmen seit 2019 eine eigene Praxis für Logopädie in der Fuldaer Rabanusstraße. „Dort helfen wir Menschen jeden Alters, ihre Kommunikationsfähigkeit zu verbessern“, sagt der Hörakustik-Meister. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Sprach- und Heiltherapien. Durch den engen Austausch der Logopäden mit den Akustikern im gleichen Gebäude kann das Team eine Hörtherapie anbieten, die direkt auf die aktuelle Hörsituation abgestimmt ist. Zusätzlich bietete die Praxis aber auch Beratung und Therapie zu den klassischen Handlungsfeldern der Logopädie an.