Die 69-Jährige sorgt sein mittlerweile nun schon seit über 30 Jahren dafür, dass pünktlich zum Frühstück die druckfrischen Nachrichten der Fuldaer Zeitung auf ihrer Route in Poppenhausen in den Briefkästen landen. Doch was treibt die gelernte Krankenschwester an? Welche Herausforderungen meistert sie täglich? In unserer exklusiven Beilage zum 150-jährigen Jubiläum der Fuldaer Zeitung schauen wir in nachfolgendem Interview mit Maria Hahl einmal näher hinter die Kulissen.
Können Sie sich bitte den Leserinnen und Lesern unserer Zeitung kurz vorstellen und uns etwas über Ihren persönlichen Hintergrund erzählen?
Ich bin verheiratet und wohne mit meiner Familie in Poppenhausen. Da hatten wir gebaut und sind 1983 in unser Haus eingezogen. Ich war als Krankenschwester tätig, und als meine drei Kinder noch klein waren, da habe ich mit dem Austragen der Fuldaer Zeitung begonnen. Mir hat es so viel Freude bereitet, dass ich bis heute dabei bin.
Wir sind neugierig: Wie lange arbeiten Sie schon als Zustellerin der Fuldaer Zeitung?
Ich kann mittlerweile auf eine über 30-jährige Tätigkeit als Zustellerin zurückblicken.
Was hat Sie denn eigentlich dazu bewogen, in ihrer wohlverdienten Freizeit die Tätigkeit der Zustellerin einer Tageszeitung zu ergreifen?
Als in Poppenhausen ein Zusteller gesucht wurde, dachte ich mir, warum soll ich das nicht selbst probieren. Es war gut, weil ich weiterhin zu Hause sein konnte, wenn meine Kinder morgens aufwachten.
Wenn Sie zurückblicken: Können Sie sich noch an Ihren ersten Tag als Zustellerin erinnern? Wie war das für Sie?
Der erste Tag war holprig und holprig (lacht). Ich legte mir selbst eine Liste an, um meine Route zu planen.
Was sind die größten Herausforderungen, die Ihnen in Ihrer Tätigkeit begegnen?
Bei Regen, Wind, Schnee und Eis auszutragen. Ich weiß zwar, dass ich früh fertig sein muss, aber ich kann hierbei meine Zeit selbst bestimmen.
Gab es eigentlich besondere Ereignisse oder Erinnerungen persönlicher Art, die Ihnen während Ihrer Karriere besonders im Gedächtnis geblieben sind?
Am 3. November 2022 wurde der Geldautomat in Poppenhausen gesprengt - hier kamen mein Mann Georg und ich unmittelbar dazu. Das war ein Ereignis, das schon ganz schön unter die Haut ging, ansonsten gab es ab und zu private Partys, wo ich zu einem spontanen Drink eingeladen wurde.
Haben Sie auf Ihrer Route besondere Beziehungen zu bestimmten Abonnenten aufgebaut?
Ich kenne jeden und sie kennen mich auch. Wenn ein Abonnent hin zu neuer kommt, besuche ich ihn, um mich vorzustellen. Ich berücksichtige besondere Wünsche, wie beispielsweise die Zeitungssammlung während des Urlaubes oder die Zustellung an eine Ersatzadresse.
Können Sie uns an der Stelle vielleicht noch eine oder zwei Ihrer interessantesten oder denkwürdigsten Geschichten aus Ihrer bisherigen Zustellzeit erzählen?
Na klar, als ich anfing, da befand sich der Parzeller-Verlag noch in der Innenstadt. Und wenn wir etwas zu regeln hatten, sind wir in die Büroräume einfach hereingegangen - das war so schön, das war Heimat für uns.
Entsteht eigentlich un einem so langen Zeitraum, wie Sie schon die Fuldaer Zeitung zustellen, ein persönliches Verhältnis zu Abonnenten?
Zum Geburts- und Namenstag und Jubiläen werfe ich Glückwunschkarten ein.
Was hat sich für Sie als Zustellerin in den letzten Jahren verändert?
Es gibt viel Geschäfts- und teilweise Privatpost, die ich zustelle. Dadurch variiert meine Zeit auf der Route, auf der ich normalerweise zwischen 60 und 90 Minuten täglich unterwegs bin. Das, was ich tue, ist bezahlter Frühsport.
Glauben Sie, dass Printzeitungen auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden?
Ja, ich bin davon überzeugt. Ich ermutige Menschen, die Zeitung zu kaufen und zu lesen, auch wenn es nur über das Wochenende ist. Die Fuldaer Zeitung lohnt sich auf jeden Fall!
Welchen Teil der Fuldaer Zeitung mögen Sie am liebsten?
Ich habe keine speziellen Vorlieben, ich lese alles von internationalen Nachrichten bis zum Lokal- und Kulturteil. Lustigerweise lese ich von hinten nach vorne, mein Mann fängt von vorne an. Aber in der Mitte treffen wir uns (lacht).
Was mögen Sie am meisten an Ihrer Tätigkeit?
Ich genieße es, morgens Sport zu machen und bin dankbar, dass ich aufstehen und laufen kann. Das ist keineswegs selbstverständlich.
Wie lange möchten Sie noch als Zustellerin unterwegs sein?
Ich werde weitermachen, solange es meine Gesundheit erlaubt. Ich freue mich jedes Jahr auf die Zusteller treffen und habe keines davon bisher verpasst. Es ist immer etwas Besonderes. Ich ermutige jeden dazu, Zeitungen auszutragen. Es ist kein Stress am Morgen, ich bin glücklich, draußen zu sein.
Da ist Ihnen der nächste Präsentkorb als Dankeschön der MLH gewiss. Frau Hahl, vielen Dank für dieses interessante Gespräch und den Einblick in ihr Arbeit!
ÜBER DIE MLH
Der regionale Zustelldienstleister MLH Medien Logistik Hessen beschäftigt aktuell im Bereich der Tageszeitungen (Fuldaer Zeitung, Hünfeld Zeitung, Kinzigtal Nachrichten, Schlitzer Bote) 500 Zusteller. Im Bereich der Wochenblätter, also der Marktkorb-Titel, sind es 600 Zusteller. Darüber hinaus beschäftigt das Unternehmen aktuell 40 reine Postzusteller. Alle Infos zum Unternehmen gibt es unter https://www.medienlogistik-hessen.de