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Große Anfänge in einer kleinen Mietwohnung

Die Hünfelder Zeitung berichtet seit 1951 aus dem Altkreis Hünfeld

Erstellt: Freitag, 12.07.2024
Große Anfänge in einer kleinen Mietwohnung

Die Geschäftsstelle der Hünfelder Zeitung. Als Redakteure arbeiten dort (kleine Fotos, von oben nach unten): Alisa Kim Göbel, Laurenz Hiob und Sabine Burkardt. Fotos: Manuela Eckstein, privat

Insgesamt sechsmal ist die Hünfelder Zeitung in den vergangenen sieben Jahrzehnten in der Haunestadt umgezogen, seit mittlerweile 24 Jahren berichtet sie nun aber schon vom Fuldaer Berg aus über alles Wissenswerte aus dem Altkreis.

„Wird Hünfeld Badestadt?“ So lautete die Schlagzeile für das Hünfelder Land in der ersten offiziellen Ausgabe der Fuldaer Zeitung nach ihrem Wiedererscheinen nach dem Zweiten Weltkrieg. Am Nüster Küppel habe man eine „heilkräftige Thermalquelle mit außerordentlicher Wirkung“ gefunden, hieß es in dem Artikel. Ein Bild zeigt den damaligen Hünfelder Bürgermeister Dr. Detlev Rudelsdorff, der höchstpersönlich zum Fundort geeilt war und mit einem Spaten nach dem scheinbar heilenden Wasser grub. Das Datum dieser ersten Ausgabe: der 1. April 1951.

Die Hünfelder Zeitung begann mit einem Aprilscherz, in den folgenden 73 Jahren sollte sie jedoch handfeste Nachrichten liefern. In den Anfangsjahren wurden die „Nachrichten aus Hünfeld Stadt und Land“, wie sie überschrieben waren, zunächst von Fulda aus dirigiert. Erst 1953 bekamen sie ihren Sitz in Hünfeld, als Hermann Weber sein Volontariat in Fulda beendet hatte und in seiner Mietwohnung am Niedertor Platz für einen kleinen Tisch und eine riesige Schreibmaschine freiräumte. Die Startbedingungen für die Hünfelder Zeitung waren alles andere als einfach. Mit Hermann Weber und seiner Familie zog auch die Redaktion mehrmals um: 1956 zunächst in die Hauptstraße, und von 1962 bis 1978 gingen Leser und andere Persönlichkeiten der Stadt in Webers Haus am Wartburgring ein und aus.

Danach wurde eine neue Ära eingeläutet: Raphael Ruppert übernahm die Hünfelder Zeitung und zog mit Sack und Pack ins Haus von Bernard und Rita Kohlmann in der Klingelstraße. Damals wuchs die Redaktion auf drei Mitarbeiter an: Zum Trio gehörten neben Ruppert auch Hubert Ziegler aus Roßbach und der Hünfelder Klaus Freudenberg.

Im Jahr 1985 gab es ein einschneidendes Erlebnis für die Bürger aus dem Altkreis: Bisher hatte die FZ ein Kopfblatt, das lediglich einen kleinen Untertitel „Hünfelder Zeitung“ führte. Auf mehreren Seiten im Lokalteil wurden die Geschichten aus dem Altkreis abgedruckt. Mitte der 80er aber gab es endlich einen eigenen Kopf in Frakturschrift für die Haunestädter. Man habe schon lange der Hünfelder Zeitung ein größeres publizistisches Gewicht verleihen wollen, hatte der damalige Verleger Dr. Thomas Schmitt verkündet. Dass es jetzt tatsächlich so weit war, war auch einem Hünfelder zu verdanken: dem früheren Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel (CDU), der sich vehement dafür eingesetzt hatte.

Nachdem in den 1980ern noch das Anzeigengeschäft hinzukam, zog die HZ aus Platzgründen schließlich in die Mittelstraße 2a, über den Spielwarenladen von Stefan Pappert. Doch auch dort wurde es zu eng, und ein erneuter Ortswechsel folgte: Seit 2000 ist das ehemalige Lehmer-Haus an der Ecke Fuldaer Berg/Töpferstraße Heimstatt der Hünfelder Zeitung.

Heute wird die Hünfelder Redaktion von Laurenz Hiob geleitet.

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