Die Amerikaner erteilten Heinrich Kierzek die Lizenz, die Fuldaer Volkszeitung herauszugeben, die am 1. November 1945 erstmals erschien - mit einer Auflage von 32 000 Exemplaren. Gedruckt wurde die Zeitung bei Parzeller. Im April 1946 erhielt der aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrte Parzeller-Komplementär Diplom-Kaufmann Michael Schmitt von den Alliierten wieder eine Drucklizenz, die aber nicht für allgemeine Zeitungen galt. Am 8. Mai 1946 konnte der Bonifatiusbote wieder erscheinen.
Schmitt kämpfte weiter um die Fuldaer Zeitung. Erst am 1. April 1951 erschien sie wieder. Die Leser hatten förmlich auf ihre Zeitung gewartet. In zwei Probeausgaben hatte der Verlag das Wiedererscheinen angekündigt. Die erste Ausgabe hatte bereits 15 000 Abonnenten. Am Ende des Jahres waren es dann schon 18 000.
Dabei hat die Nachkriegszeit Osthessen verändert, viele Tausend Vertriebene kamen in die Region. Die FZ positionierte sich als eher konservative Stimme, die Volkszeitung als SPD-nahes Organ. Die Leitartikler von FZ und VZ lieferten sich zur Erheiterung der Leser - manches Duell in ihren Kommentaren.
Als die Volkszeitung 1974 ihr Erscheinen einstellte, musste die Fuldaer Zeitung unter Beweis stellen, dass sie auch jenen Verbänden eine Plattform bot, die ihre Heimat bisher eher in der Volkszeitung hatten.
Die Fuldaer Zeitung meisterte auch diese Herausforderung: Ihre Berichterstattung spiegelt eine breite Meinungsvielfalt wider, sie blieb aber ihren Prinzipien immer treu.
Der Fall der Mauer 1989 ließ Osthessen erst jubeln und dann boomen: Die Einwohnerzahlen und die Zahl der Arbeitsplätze wuchsen rasant an. Bis heute profitiert Osthessen davon, dass es sein „Hinterland“ im Osten zurückgewonnen hat. Vom Prosperieren der Region profitiert auch die Fuldaer Zeitung.
Wenn es Unternehmen und Bürgern gut geht, geht es auch der Zeitung gut. Die Fuldaer Zeitung hat viele Neuerungen entwickelt - in der Tageszeitung, im Internet und mit diversen Aktionen - die in dieser Beilage dargestellt werden.