Аnzeige
SONDERTHEMEN

Bauen und sanieren für morgen

Gedanken machen über Energieversorgung und Baustoffe

Erstellt: Dienstag, 25.04.2023
Bauen und sanieren für morgen

Wer ein Haus nachhaltig bauen und sanieren will, denkt an seine Kinder und die Welt, in der sie leben sollten. Foto: Robert Kneschke/stock.adobe.com

Wenn wir heute nachhaltig handeln, spricht man auch von enkelgerechtem Leben. Auch beim Hausbau: Das Eigenheim ist dann nicht nur für uns, sondern für Generationen ein Zuhause.

Mit enkelgerechten Bauen ist nicht gemeint, dem Nachwuchs viel Platz zum Spielen einzuräumen. Es geht laut der Architektin Veronika Kammerer vielmehr darum, beim Um- oder Neubau eines Gebäudes deren Zukunft im Blick zu haben. Gebäude werden so gestaltet und ausgestattet, dass auch noch die Enkel eines Tages lange gut darin wohnen könnten. Und überhaupt, dass unsere Welt für sie erhalten bleibt.

Daher wird auf eine Weise gebaut oder saniert, die Energie spart und auch andere Ressourcen schont. Das betrifft unter anderen das spätere Leben im Haus: Welche Heizanlage wird genutzt, kann man selbst zur Stromversorgung des eigenen Haushalts oder gar der ganzen Stadt beitragen?

An anderer Stelle hinterfragt man beim enkelgerechten Bauen manche Baustoffe grundsätzlich. Vor allem Beton, wie er aktuell produziert wird. Denn der für seine Herstellung notwendige Sand wird weltweit knapp, sein Bindemittel Zement ist für nahezu jede zehnte ausgestoßene Tonne CO2 verantwortlich.

Intensiv wird nach neuen Rezepturen gesucht, umweltfreundlicher Beton herzustellen. Immerhin: Es gibt bereits erste Ersatzstoffe und Möglichkeiten, Betonbruch alter Gebäude in neuen Häusern zu verwenden. Alternativ rät Sabine Djahanschah, Leiterin des Referats Zukunftsfähiges Bauwesen bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) statt Beton Holz, Ziegel und Lehm zu verbauen.

Ein weiterer Aspekt beim nachhaltigen Bauen ist die Auswirkung, die die Wahl der Baustoffe auf die Gesundheit der Bewohner hat. So können bestimmte Kunststoffe krebserregend sein. Daher rät Veronika Kammerer, möglichst natürliche Produkte zu verwenden. Zudem sollten die Baustoffe aus der Region kommen - und nicht aus fernen Ländern eingeflogen werden.

All diese Maßnahmen werden nicht die Welt retten, aber in großem Maße umgesetzt zu Veränderungen führen. Denn: ,,Etwa ein Drittel des Energieverbrauchs ist dem Bausektor zuzurechnen", erläutert DBU-Expertin Sabine Djahanschah. Und über 50 Prozent des Abfallaufkommens."

Nicht alles können Bauherren selbst angehen und verändern, etwa das Umdenken beim Recycling von Baustoffen. So müsste die Bauindustrie schon beim Hausbau dafür sorgen, dass in ferner Zukunft, wenn das Gebäude wieder abgebaut werden muss, alle Teile getrennt voneinander entsorgt oder wieder verwendet werden können.

Nicht alles können Bauherren selbst angehen und verändern, etwa das Umdenken beim Recycling von Baustoffen. So müsste die Bauindustrie schon beim Hausbau dafür sorgen, dass in ferner Zukunft, wenn das Gebäude wieder abgebaut werden muss, alle Teile getrennt voneinander entsorgt oder wieder verwendet werden können.

,,Viele unserer Kunden achten auf die barrierefreie Gestaltung der Räume", berichtet etwa Fabian Tews vom Bundesverband Deutscher Fertigbau. Sein Tipp: Darauf achten, dass man in einem Haus nachträglich noch Etagen voneinander abtrennen kann, etwa für das Pflegepersonal. Oder um den Enkeln eine Wohnung zu geben.



Mehr Tageslicht im Keller

Keller, die rundherum im Erdboden liegen, sehen oft nur wenig Tageslicht. Eine Lösung ist ein sogenannter Lichtfluter. Anders als in üblichen Lichtschächten ist die Seitenwand schräg und der Schacht offen zum Wohnraum. Das Fenster liegt oben an der Decke des Kellerraumes. Das ermöglicht direkten Lichteinfall. Die Lichtfluter lassen sich laut Gütegemeinschaft Fertigkeller auch öffnen, so dass frische Luft in den Keller gelangt. Aber auch die klassischen Lichtschächte werden heute noch gebaut - wenn auch gerne mit einem Upgrade versehen. Spiegel im Schacht lenken das Tageslicht nach unten ins Kellerinnere.



Schlicht Türen in Grau

Schlichte Haustüren, die optisch spannende Details bieten, liegen derzeit im Trend. Zum Beispiel mit Elementen aus grauem Art-Beton. Dieses Material sieht aus wie Beton und fühlt sich so an, ist aber keiner sondern ein Kunstharz in Betonoptik. Das Material wird in einer Stärke von etwa drei Millimeter auf eine Trägerplatte aufgebracht und ist nicht witterungsanfällig wie etwa naturbelassenes Holz. Und es sei keine besondere Pflege nötig, so der Verband Fenster + Fassade.

Mehr zum Thema >