Die Trachten, die damals noch im Alltag getragen wurden, belebten den Zug und das Fest. Mehr als 9000 Besucher strömten in das stille Dörfchen um dieses Ereignis mitzuerleben. Als im Jahre 1927 der Gesangverein „Harmonisches Kränzchen“ in Schlitz seinen 70. Geburtstag feierte und sich erneut ein bunter Trachtenumzug durch die Straßen schlängelte, der ebenfalls viele Besucher anzog, beschlossen die Verantwortlichen der Stadt Schlitz den traditionellen Sommermarkt probeweise einmal zu einem Trachtenfest auszugestalten.
Der Zweck des Trachtenfestes sollte sein, den Fremdenverkehr in Schlitz und Umgebung anzukurbeln. Ein Fest, das durch historische Trachten und Festwagen des Gewerbes, der Industrie und der Landwirtschaft illustriert und belebt werde, sei die beste Reklame für das Schlitzerland, hieß es. Schon damals gehörten Volkstänze, Musik, Festzug, Marktstände und Vergnügungsmarkt zu dem einzigartigen Fest.
Am 20. Juli 1927 war es dann so weit und das Fest wurde ein großer Erfolg. Die lokale Presse schrieb damals: „Wann hat Schlitz je eine solche Menschenmenge aus allen Schichten der Bevölkerung in seinen Mauern gesehen? Tausende und Abertausende drängten sich durch die Straßen.“
1930 wurde erneut ein Trachtenfest gefeiert, das jedoch durch die große Not und Armut als Folge der Weltwirtschaftkrise überschattet wurde. Nach der Machtergreifung Hitlers im Jahre 1933 wurden Heimatfeste politisch und finanziell unterstützt, so dass ab 1934 bis zum Kriegsbeginn jedes Jahr ein Trachtenfest ausgerichtet wurde.
Nachdem sich die Kriegswirren gelichtet hatten, wurde 1951 wieder ein Trachtenfest ausgerichtet. Die Resonanz unter der Bevölkerung war so groß, dass seitdem alle zwei Jahre am zweiten Juniwochenende das „Heimat- und Trachtenfest“ in der Burgenstadt Schlitz gefeiert wird.
Das Fest des Jahres 1961 war ein weiterer Höhepunkt. Erstmalig wurde ein Festzug zusammengestellt, der neben den Trachten- und den Zunftdarstellungen auch einen breiten Einblick in die Schlitzerländer Geschichte und Sagenwelt bot. Festwagen und Laufgruppen zeigten den Auszug der Mönche aus dem Kloster Oberwegfurt, die Verleihung der Stadtrechte, die Taufe eines Türken, den Gang des letzten in Schlitz gehenkten Diebes zur Richtstatt, das Würfelspiel eines Mönches mit dem Satan um eine arme Seele, Schatzgräberei und vieles andere.
Erstmals trat 1961 eine ausländische Trachtengruppe - die „Martlet Sword and Morris Men and their Ladies“ aus England - auf. Damit wurde der Grundstein für eine unglaubliche Erfolgsgeschichte gelebter Völkerverständigung gelegt. Gruppen aus über 65 Nationen waren zu Gast in der Burgenstadt - Tendenz weiter steigend!
"Grüne Tannen“ versprühen ihren "Duft"
Das Quartett „Grüne Tannen“ aus Fulda bewegt sich zwischen traditioneller Volksmusik und alpenländischen Klängen, ohne dabei den Bezug zu den eigenen heimatlichen Gefilden außer Acht zu lassen. In der Besetzung mit Steirischer Harmonika, Gitarre, Tenorhorn und Gesang schaffen es die vier Musiker, diese volkstümlichen Strömungen neu und lebendig zu interpretieren und dabei authentisch zu bleiben. Mit Publikumsnähe und spürbarer Freude zur Musik versprühen die Tannen ihren musikalischen Duft und haben dies bereits bei zahlreichen Auftritten in der Region und über deren Grenzen hinaus unter Beweis stellen können. Zu erleben sein wird das Quartett am Montag, 10. Juli, von 11 bis 14, im Doll(y) Haus.
Party mit den MAMBO KINGX
Die Mambo KingX, Osthessens bekannteste und erfolgreichste Band, begeistern ihr Publikum seit 22 Jahren und verwandeln den Alten Schulhof am 7. Juli ab 21 Uhr in eine Partyzone zum Tanzen und Mitsingen. Ihr Song „HEIMAT“ ist die Hymne der Region. Mit zahlreichen Auftritten ist die Band auch weit über Hessen bekannt.
Musik made in Landenhausen
Der Musikverein Landenhausen ist ein wichtiger Kulturträger in der Gemeinde Wartenberg (Hessen) sowie darüber hinaus und wirkt bei der Umrahmung kultureller Veranstaltungen mit. Gegründet wurde der Verein im Dezember 1909. Aktueller Dirigent ist Klaus Kirchner. Der Musikverein gastiert beim Frühschoppen am Montag (10. Juli) ab 10 Uhr (Alter Schulhof)
DAS SCHLITZER LIED
Im weiten deutschen Reiche, da liegt ein Städtlein klein im Ring von grünen Bergen ein heller Edelstein. Ein klarer Fluss umspielet des trauten Städtleins Fuß, und seine Höhe sendet dem Himmel frommen Gruß.
Nicht weltberühmte Namen das kleine Städtlein trägt, nicht breite, stolze Straßen die Mauern dort umhegt. Der Fluss trägt keine Schiffe, kein Dampfzug kreuzt das Tal, gar lieblich ist's zu schauen, im hellen Sonnenstrahl.
Vier alte Burgen zeugen von längst vergang'ner Zeit, drei Türme stattlich ragen, man sieht es weit und breit. Dran kann es leicht erkennen, wer nur das Städtlein sieht, wir grüßen es mit Freuden, ihm gilt dies Ehrenlied.
Und zu dem Städtlein ziehen die Herzen stets zurück, dort stand ja uns're Wiege, dort lacht der Kindheit Glück. Dort ruhen uns're Toten im heimatlichen Sand. Wir wollen's treulich pflegen und lieben unverwandt.
Refrain: Du Stadt, die uns geboren, dir sei ein Gruß geweiht, oh mögst du lieblich grünen und blühen allezeit!
Melodie: Kantor Nanz zu Schlitz
Text: Georg Christian Dieffenbach