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Biodiversität ist Trumpf

Landesgartenschau setzt auf Vielfalt von Lebensräumen

Erstellt: Donnerstag, 27.04.2023
Biodiversität ist Trumpf

Die Gartenschau wurde bienen- und insektenfreundlich geplant Foto: LGS

Artenreichtum und Vielfalt in der Natur haben heutzutage ein eigenes Schlagwort: Biodiversität. Für die Fuldaer Landesgartenschau hat das Wort sogar gestalterische Bedeutung.

Die Gartenschauplaner ben auf dem Gelände der Garhatenschau pflanzlich-botanische Vielfalt mit Beständigkeit verknüpft, die auch in den Jahren nach der Schau die ausgewählten Landschaftsbereiche dominieren sollen und somit zu einem wichtigen Element für die Nachhaltigkeit der Veranstaltung werden. Besonders insektenfreundliche Pflanzen hat das Gartenschau-Team unter der Leitung von Marcus Schlag und Ulrich Schmitt schon bereits bei der planerischen Ausschreibung der Gestaltung zur Auflage gemacht.

So finden sich 40 verschiedene bienen- und insektenfreundliche Kräuter allein im Insektendorf, einer Daueranlage im SonnenGarten (Garten am Sprengelsrasen). Bei der Wiesenansaat im neuen Naherholungsgebiet oberhalb des Tiergartens und einem der wesentlichen Ausstellungsbereiche der Landesgartenschau 2023 wurde dieser Aspekt ebenfalls berücksichtigt. Die großzügig angelegten Blühwiesen sollen den summenden und brummenden Flugtieren als bevorzugte Nahrungsquelle dienen. Ein breiter Wildkräutersaum steigert auch dank einer besonderen Saatmischung die Artenvielfalt in diesem Bereich.

Alte Arten werden bevorzugt

Und selbst bei den Pflanzungen von Apfelbäumen im Sonnen Garten werden alte Arten bevorzugt, die bei der heutigen industriellen Nutzung von Apfelbäumen für Saft, Marmelade oder Apfelwein kaum noch Berücksichtigung finden. Im KulturGarten (Park überm Engelshaus) dominieren ebenfalls großzügige, extensiv gepflegte Wiesenflächen aus sogenanntem autochthonem Saatgut. Es handelt sich hierbei um ein regionales oder gebietseigenes Pflanzmaterial, das aus naturschutzfachlicher Sicht möglichst bei allen Begrünungsmaßnahmen verwendet werden sollte. Ergänzt wird der neue Park mit Staudenbeeten, die kombiniert mit Wechselflor, in Teilen über die Gartenschau hinaus Bestand haben werden.

In den Bereichen rund um den Aueweiher - während der Gartenschau auch WasserGarten genannt - finden sich weitere Beispiele für Biodiversität: so wird es auf der Fuldainsel einen 80 Quadratmeter großen Salbeigarten geben, in dem ausschließlich Salbei-Pflanzen gezogen werden, von denen so manche einen besonderen Leckerbissen für Bienen und Insekten darstellen. Um den Biberbestand am nördlichen Rand des Gewässers und den Abstand zum Biberbau zu sichern, hat die LGS die ursprünglich geplante Wegeführung an der Fuldainsel geändert.

Biber, Eisvogel und Graureiher sind nach wie vor noch dort vorhanden und notwendige Bauarbeiten werden zum Schutz von Fauna und Flora nur sukzessive in Einzelbereichen durchgeführt und nicht zeitgleich im gesamten Areal. Am Nordufer des Aueweihers wird im Uferzonenbereich ein in seinem Variantenreichtum besonderes Ausstellungsthema präsentiert: Wasserpflanzen wie Seerose, Schilf oder Rohrkolben, aber auch die Iris als klassisches Uferzonengewächs gehören zum Wasser dazu.

Dort wird es botanisch unterschiedliche Zonen geben, die vom trockenen Areal bis zum tiefen Wasser reichen. So wird unter anderem am sogenannten Auenplatz eine Trocken- und Nasszone geschaffen: Im Trockenbereich sind Hochbeete aus Treibholz geplant, die mit Stauden bepflanzt werden, die benachbarte Nasszone wird von diversen Gehölzen und einem Bachverlauf geprägt sein.

Und schließlich werden am Fuldakanal gezielt Staudenflächen gepflanzt, die stark nektarproduzierend sind - das dortige Areal wird daher als Schmetterlingsgarten ausgewiesen.

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