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,,Festes Schuhwerk ist ein absolutes Muss"

TÜV-Verband gibt Tipps für sichere E-Bike-Touren / E-Biker sollten sich Zeit nehmen, um sich ans Rad zu gewöhnen

Erstellt: Samstag, 15.10.2022
,,Festes Schuhwerk ist ein absolutes Muss"

Der Akku sorgt bei E-Bike für Rückenwind - Biker mit weniger Fitness können auf diese Weise besser mit leistungsstärkeren Fahrern mithalten. danielkirsch/pixabay

Ob von Berlin zur Ostsee, im Allgäu über die Berge oder Sightseeing in der Großstadt: Urlaub mit dem E-Bike oder Pedelec liegt voll im Trend. Sie sind einfach zu fahren, zuverlässig und umweltfreundlich.

,,E-Bikes ermöglichen es Paaren, Familien oder Gruppen mit unterschiedlichem Fitness- und Erfahrungsniveau gemeinsam unterwegs zu sein und machen das Radfahren auf schwierigen Strecken und langen Distanzen zugänglich", sagt Frank Schneider, Referent für Fahrzeugtechnik beim TÜV-Verband. Auch weniger erfahrene und trainierte Radfahrer können dank der elektrischen Antriebe hügelige und sogar bergige Urlaubsregionen mit dem Rad entdecken. Mit dem Mehr an Pferdestärken unter dem Sattel geht jedoch ein höheres Unfallrisiko einher, wie aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Durch die richtige Ausstattung, sicheres Fahrverhalten und einen umsichtigen Umgang mit dem E-Bike lassen sich die erheblich Risiken jedoch verringern, verrät der TÜV-Verband.

Bei Sonnenschein eine EBike-Tour zu machen, bringt Radler ins Schwitzen. Doch trotz heißer Temperaturen sollte die Kleidung nicht knapp, sondern funktional sein. ,,Für eine Radtour muss nicht sofort spezielle Fahrradkleidung gekauft werden", sagt Schneider. ,,Fast jede bequeme Outdooroder Sportkleidung ist geeignet, denn die Materialien sind atmungsaktiv und trocknen schnell." Mehr Schutz vor UV-Strahlen leisten langarmige und -beinige Kleidungsstücke. Die Kleidung sollte hell oder mit reflektierenden Elementen ausgestattet sein, damit die Radler auch in der Dämmerung für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar sind. Außerdem tun sich Radler mit schwarzer Kleidung bei Hitze keinen Gefallen: Dunkle Farben ziehen die Sonne magisch an und heizen schneller auf als hellere Farben.

Festes Schuhwerk ist ein absolutes Muss. ,,Bei einer Vollbremsung mit 25 Stundenkilometern sind FlipFlops absolut ungeeignet", mahnt Schneider. ,,Geschlossene Schuhe mit festen Sohlen sorgen für einen festen Stand auch auf unebenen Strecken und bei plötzlichem Stillstand."

Darüber hinaus rutschen griffige Schuhsohlen auch bei Regen nicht von den Pedalen ab. Ebenfalls unerlässlich ist das Tragen eines Helms bei Fahrten mit Elektrofahrrädern, auch an heißen Sommertagen. Ein Helm kann im Falle eines Unfalls die Schwere einer Kopfverletzung deutlich verringern. Im Sommer bietet es sich an, einen Helm zu wählen, der über eine gute Belüftung verfügt und leicht ist. Das Wichtigste ist, dass der Helm richtig sitzt. Auch das Tragen einer Sonnenbrille macht das Fahren im Sommer sicherer und angenehmer. Getönte Brillengläser verbessern die Sicht bei grellem Sonnenschein und neutralisieren blitzende Lichtreflexionen.

Trotz modernster technischer Ausstattung sind E-Bikes einfach zu bedienen. Sogenannte Pedelecs unterstützen nur, wenn Fahrer tatsächlich in die Pedale treten. Fahrer entscheiden, ob sie den Elektromotor als sanfte Unterstützung bei einer gemütlichen Fahrradtour nutzen oder Vollgas geben wollen. Da E-Bikes schneller und schwerer sind als herkömmliche Fahrräder, bergen sie einige Gefahren und Risiken, insbesondere für ortsfremde und ungeübte Fahrradfahrer, aber auch für andere Verkehrsteilnehmer. Es kann einige Zeit dauern, bis sich Fahrer an die Handhabung eines elektrisch unterstützten Fahrrads gewöhnt haben. ,,E-Biker sollten sich einige Fahrten Zeit nehmen, um sich an das Rad zu gewöhnen", rät Schneider. ,,Auch, wenn es schwerfällt: Zu Beginn sollte nicht die maximale Geschwindigkeit eingestellt, sondern langsamer gefahren werden. Das ist besonders wichtig auf Urlaubstouren, wo das Bike geliehen und die Umgebung unbekannt ist." Das relativ hohe Gewicht kann für Fahrer mit Mobilitätsproblemen Aufund Absteigen erschweren. Um nicht umzukippen, sollten Radler ein Fahrrad mit einem für sie optimalen Rahmen, beispielsweise einem Durchstiegsrahmen, nutzen und auf einen festen Stand achten.

Auch mit dem Bremsverhalten des E-Bikes sollten sich Radler vertraut machen, damit sie den sichersten Zeitpunkt für das Abbremsen besser einschätzen können. „Bremsen ist Routine, kann in Notsituationen aber eine Herausforderung sein. Radfahrende müssen die Geschwindigkeit schnell reduzieren, ohne das Gleichgewicht zu verlieren“, sagt Schneider. Die elektronische Unterstützung sorgt dafür, dass E-Bike-Fahrer vor Stoppschildern und an Straßenkreuzungen deutlich früher abbremsen sollten. Außerdem variiert die Bremsleistung jedes E-Bikes je nach Hersteller, Abnutzung und Wetterbedingungen.

Während einer Fahrt sollten Fahrradfahrer vorausschauend fahren, sich an Verkehrsregeln halten und auf den Verkehrsfluss achten. Für E-Bike-Fahrerist die situative Aufmerksamkeit noch wichtiger als für Radfahrer ohne elektrische Unterstützung. ots

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