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Hydrotreated Vegetable Oil - ein neuer regenerativer Kraftstoff: Audi fährt auf zwei Spuren

Technische Voraussetzungen für die Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe

Erstellt: Dienstag, 28.11.2023
Hydrotreated Vegetable Oil - ein neuer regenerativer Kraftstoff: Audi fährt auf zwei Spuren

Audi verfolgt, wie der gesamte Volkswagen Konzern, die Vision der CO₂-neutralen Mobilität und will bis 2050 bilanziell klimaneutral werden. Dabei liegt der Fokus auf batterieelektrischen Fahrzeugen. Zusätzlich steigert Audi die Umweltverträglichkeit seiner Verbrennungsmotoren: Viele der aktuellen 6-Zylinder-Diesel sind für den regenerativen Kraftstoff HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) freigegeben.

"Mit unserer Strategie Vorsprung 2030 verfolgen wir das klare Ziel, neue Modelle ab 2026 weltweit ausschließlich mit Elektroantrieb auf den Markt zu bringen. Damit leisten wir einen essenziellen Beitrag auf dem Weg zu einer CO₂-neutralen Mobilität“, sagt Oliver Hoffmann, Vorstand für Technische Entwicklung bei Audi. „Gleichzeitig optimieren wir unser bestehendes Verbrenner-Portfolio hin zu mehr Effizienz und niedrigeren Emissionen. Hierzu schaffen wir auch die technischen Voraussetzungen für die Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe wie HVO.“ Erneuerbare Kraftstoffe, so genannte reFuels, bieten die Möglichkeit, Verbrennungsmotoren klimafreundlicher zu betreiben. Sie sind ein probates Mittel zur Defossilisierung - sowohl kurzfristig als auch nach 2033, wenn in Europa der letzte Audi mit Verbrennungsmotor das Band verlassen wird.

Im Audi A6 Avant und im Q8 (oben) ist der Turbodiesel ein attraktiver Antrieb. Fotos: we/WMD
Im Audi A6 Avant und im Q8 (oben) ist der Turbodiesel ein attraktiver Antrieb. Fotos: we/WMD

Audi-Modelle mit V6-Dieselmotoren bis einschließlich 286 PS (210 kW, die seit Mitte Februar 2022 produziert werden, können den so genannten HVO-Kraftstoff nach der europäischen Norm EN 15940 tanken. Der Name HVO leitet sich von Hydrotreated Vegetable Oil ab, zu Deutsch "hydriertes Pflanzenöl“. Mit diesem nachhaltigen Kraftstoff lassen sich 70 bis 95 Prozent CO, im Vergleich zu fossilem Diesel einsparen. Ein weiterer Vorteil von HVO ist seine deutlich höhere Cetanzahl, die für eine effizientere und sauberere Verbrennung gegenüber herkömmlichem Diesel sorgt.

"Die um etwa 30 Prozent gesteigerte Cetanzahl von HVO macht die Motoren zündwilliger, was sich besonders beim Kaltstart positiv bemerkbar macht. Die Auswirkungen auf verschiedene Bauteile, die Leistung und die Abgasemissionen haben wir in spezifischen Absicherungsläufen getestet, bevor die Freigabe erfolgt ist“, sagt Matthias Schober, Leiter Entwicklung Antriebsstrang V-TFSI, TDI und PHEV bei Audi. Dabei wurden die Motorvarianten mit den größten Stückzahlen priorisiert, um vielen Interessierten die Möglichkeit zu geben, regenerative Kraftstoffe zu nutzen.

Für die Herstellung von HVO werden Rest- und Abfallstoffe verwendet, wie etwa Altspeiseöl aus der Lebensmittelindustrie oder Rückstände aus der Landwirtschaft. Unter Einbindung von Wasserstoff (Hydrierung) erfolgt die Umwandlung der Öle in kettenförmige Kohlenwasserstoffe. Damit werden die Pflanzenöle in ihren Eigenschaften für den Einsatz in Dieselmotoren angepasst. Sie können dem herkömmlichen Diesel beigemischt werden und so fossile Anteile ersetzen oder aber zu 100 Prozent als Reinkraftstoff genutzt werden.

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