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SONDERTHEMEN

,,Wertschätzung muss Alltag sein"

OloV-Koordinator Ulrich Nesemann über die Messe und die neue Arbeitswelt

Erstellt: Freitag, 02.09.2022
,,Wertschätzung muss Alltag sein"

Messe-Mitorganisator und OloV-Koordinator Ulrich Nesemann. Foto: Sebastian Mannert

Auch in Osthessen und der Wirtschaftshochburg Fulda befindet sich die Arbeitswelt in einem ständigen Wandel. In nahezu allen Lehrberufen nimmt die Digitalisierung immer mehr an Fahrt auf. Lehrberufe werden laufend an die digitalen Anforderungen der Arbeitswelt angepasst. Schon seit einiger Zeit müssen Lehrlinge die Theorie teilweise über digitale Lernplattformen meistern.
von Mirko Luis

In welcher Weise der digitale Wandel in der dualen Ausbildung zu spüren ist und Nachwuchstalente von regionalen Unternehmen für die Lehre 4.0 fit gemacht werden, gibt es an den Ständen der Bildungsmesse 2022 zu erfahren. Hauptzielgruppe der Messe sind Abgangsklassen und Vorabgangsklassen an allen Schulen des Landkreises Fulda. Das Geschehen kann nicht nur mit einem persönlichen Besuch vor Ort, sondern auch per stationärem Rechner mit Internetverbindung genauso verfolgt werden wie über mobile Laptops, Tablets oder Smartphones.

Über den Stellenwert der Veranstaltung gab uns Ulrich Nesemann, der in die inhaltliche Gestaltung sowie den digitalen Auftritt eingebundener OloV-Koordinator (OloV: Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule – Beruf), nachfolgend Auskunft.

Welche Erwartungen haben Sie an die Bildungsmesse 2022?
Die Bildungsmesse 2022 ist nach der Zeit der ausgefallenen Veranstaltungen ein wichtiger Baustein in der Berufsorientierung für die jungen Menschen unserer Region. Wir müssen diese mit vereinten Kräften für eine Ausbildung in unseren Unternehmen werben, damit wir weiterhin als Standort attraktiv bleiben und im Wettbewerb der Regionen erfolgreich bleiben.

Worauf freuen Sie sich besonders?
Wir als Landkreis haben in diesem Jahr die technische und inhaltliche Verantwortung für das erstmalig stattfindende Bühnen-Liveprogramm in der Halle, welches auch gestreamt wird. Also Liveerlebnis, Informationen und die Möglichkeit, online dabei zu sein! Darüber hinaus bieten wir ein breites Begleitprogramm in vier Seminarräumen parallel an, eine Elternlounge und ein Lotsenangebot für Menschen aus der Ukraine, die sich für eine Ausbildung interessieren.

Wie lautet Ihre Botschaft an die Jugendlichen?
Unsere Jugendlichen sind unsere Zukunft – das müssen wir immer wieder deutlich machen, das heißt nicht, sie nur zu „pampern“ sondern auch zu fordern. Sie müssen aber erfahren, dass es etwas Wertvolles ist, einen Beruf durch eine Ausbildung zu erlernen und dann dadurch Zufriedenheit im Beruf zu erlangen. Diese Wertschätzung muss aber nicht nur an besonderen Tagen oder Veranstaltungen zum Ausdruck gebracht werden, sondern muss Alltag sein.


Mit digitalen Anforderungen der Berufswelt setzen sich die Azubis 4.0 auseinander. Symbolfoto: Adobe Stock/hkama

Prioritäten setzen

Expertin rät: „Weg vom Bulimie-Lernen"

Damit beim Lernen langfristig möglichst viel Stoff hängenbleibt, empfiehlt Lerntrainerin Victoria Stübner, es an verschiedenen Orten zu tun. Und zwar am besten dort, wo die Lernenden sich wohlfühlen.

Das sagte sie im Gespräch mit dem Magazin „Position“ der Industrie- und Handelskammer (IHK).

„Das Ziel sollte lauten: Weg vom Bulimie-Lernen – reinstopfen, ausspucken, weg“, so die Lerntrainerin gegenüber dem Magazin. Denn man lerne ja, um die Dinge später sinnvoll anwenden zu können und nicht für den kurzen Augenblick.

Im Idealfall sollte man deshalb mit allen Sinnen und verschiedenen Techniken lernen. Denn multimediales Lernen über Bücher, Videos, Podcasts, Experimente oder Herumlaufen könne Abwechslung in den Lernalltag bringen.

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