Аnzeige
SONDERTHEMEN

Tag der Baustelle in Schlüchtern: „Die Alternative wäre Stillstand“

Tag der Baustelle in Schlüchtern wird zu einem kleinen Stadtfest - Live-Musik, Essen und Getränke.

Erstellt: Samstag, 23.09.2023
Tag der Baustelle in Schlüchtern: „Die Alternative wäre Stillstand“

Der Tag der Baustelle mauserte sich zu einem echten Straßenfest. Das freute die Redner Stefan Müller-Schleipen, Bürgermeister Matthias Möller, Stefan Storch, Richard Nüchter und Sebastian Bien. Foto: Stadt Schlüchtern

Viele Neuigkeiten gab es beim Tag der Baustelle in der Schlüchterner Obertorstraße: Die Stadt hatte eingeladen, gut 200 Menschen waren gekommen, um sich in gemütlicher Atmosphäre mit leckerem Essen und kühlen Getränken über die aktuellen Entwicklungen auf dem ehemaligen Langer-Areal zu informieren. Und weil es anschließend auch noch Live-Musik gab, wurde es ein richtig schönes, kleines Stadtfest.

Bürgermeister Matthias Möller gab zunächst einen Überblick über die vielen Vorhaben, die derzeit in der Stadt Schlüchtern laufen: „Wir haben mehr als 30 Projekte in der Kernstadt sowie in den Stadtteilen. Wir bauen das Kultur- und Begegnungszentrum, wir erneuern zahlreiche Dorfgemeinschaftshäuser, wir sind mitten im Stadtplatzumbau. Und genau deshalb machen wir heute auch diese Veranstaltung.“ Schließlich solle jeder, der sich für Stadtentwicklung interessiere, die Möglichkeit haben mitzureden.

So soll Schlüchterns Neue Mitte schon bald aussehen: Viel Klinker und ein schöner Torbogen, der zum Pocket Park sowie zum Kultur- und Begegnungszentrum führt. Visualisierung: : Reith Wehner Storch Architekten BDA
So soll Schlüchterns Neue Mitte schon bald aussehen: Viel Klinker und ein schöner Torbogen, der zum Pocket Park sowie zum Kultur- und Begegnungszentrum führt. Visualisierung: : Reith Wehner Storch Architekten BDA

Möller betonte, dass alle städtischen Bauvorhaben dabei stets planvoll und mit soliden Finanzen getätigt werden: „Unser Haushalt ist ausgeglichen, wir haben eine hohe Eigenkapitalquote, und bei nahezu allen Projekten, die wir angehen, gelingt es uns, Fördergelder zu generieren.“

Richard Nüchter und Sebastian Bien von der Werner-Gruppe sprachen anschließend über ihr Projekt - die Neue Mitte. Nüchter betonte: „Wir halten unser Versprechen trotz der vielen Krisen und Zinssteigerungen und freuen uns darauf, unseren Teil zur Belebung der Innenstadt beizutragen.“ Bien ergänzte: „Los geht es mit den Bauarbeiten im Januar 2024, Ende 2025 wollen wir die Neue Mitte eröffnen.“ Die Werner-Gruppe hat das ehemalige Langer-Areal erworben, um es zu entwickeln. Dabei gab es einige Neuigkeiten zu vermelden. Vor Kurzemhaben die Verantwortlichen auch noch das „Hot-Wok“-Gebäude in der Obertorstraße 37 zugekauft: „Das Haus hat in unser Areal hinein geragt, nach dem Kauf können wir es ebenfalls in unsere Pläne integrieren.“ Heißt konkret: Das Gebäude wird im kommenden Jahr abgerissen und ebenfalls entwickelt. Wie das Ganze dann einmal aussehen soll, präsentierte Stefan Storch von Reith Wehner Storch Architekten. Auf den Visualisierungen zu sehen: Viel Klinker an dem Gebäude, das an den ehemaligen Brauereiturm erinnern soll, außerdem der schöne Torbogen, der die Obertorstraße mit dem neuen Areal und dem geplanten Pocket Park verbindet. Die Neue Mitte bietet gut 2.300 Quadratmeter Fläche für Gastronomie und Einzelhandel, Büros und Praxen sowie Wohnungen. Insgesamt investiert die Werner-Gruppe gut 40 Millionen Euro in die Neue Mitte.

In das gesamte Areal fließen sogar mehr als 50 Millionen Euro, dazu zählt auch das Kultur- und Begegnungszentrum, der Pocket Park sowie die Gebäude für soziales Wohnen. Aus den geplanten drei Wohnblocks werden übrigens zwei, dafür kommt ein Parkdeck hinzu, um den hohen Parkdruck in den Griff zu bekommen“, erläuterte Möller. Doch das Thema soziales Wohnen soll dafür auch auf dem Vogt-Gelände stärker in den Fokus gerückt werden.

Letzter Redner war Stefan Müller-Schleipen von der Initiative „Die Stadtretter“, die das Ziel hat, die Innenstädte zu stärken und den Einzelhandel auf kommunaler Ebene zu retten. „Die Stadtretter“ werden sich in den kommenden Wochen Schlüchtern genauer anschauen, erläuterte Stefan Müller-Schleipen: „Wir entdecken die Stadt mit den wachen Augen eines ortsfremden Besuchers. Wir identifizieren Dinge, die gut funktionieren, stellen viele Fragen, geben Verbesserungsvorschläge und präsentieren sowie gute, Erfahrungen kurzfristig umsetzbare Lösungen aus anderen Städten. In Schlüchtern geht es vor allem um die Aktivierung der Bürgerinnen und Bürger und die Einbringung und Umsetzung von Ideen der Kinder und Jugendlichen vor Ort.“ Die Themen sind dabei sehr vielseitig: Es geht um Mobilität, Leerstand und Ansiedlung, Digitalisierung und Smart City, Soziales und noch vieles mehr. (Näheres hierzu im Infokasten) Abschließend gestand Bürgermeister Matthias Möller: „Ich kann verstehen, dass manche auch mal genervt sind von den vielen Baustellen. Aber wo gebaut wird, da staubt's halt auch mal. Und die einzige Alternative wäre Stillstand. Die möchte niemand.“

Das unterstrich Stefan Müller-Schleipen von den „Stadtrettern“: „Entweder zieht man das Pflaster langsam ab, dann tut es lange weh, oder man reißt es mit einem Mal runter, und genau das passiert hier in Schlüchtern.“ Der „Stadtretter“ verglich die Schlüchterner Situation mit der in Hanau vor einigen Jahren: „Dort haben die Leute auch gemeckert, als es so viele Baustellen gab. Und heute will keiner mehr die alte Innenstadt zurück. Alle finden es klasse!“ BWB


Zentrale Plattform

„Die Stadtretter“ sind eine zentrale Plattform für den Austausch von Kommunen, Immobilienwirtschaft, Unternehmen und Einzelhandel. Alle Beteiligten haben die Möglichkeit, voneinander und miteinander zu lernen.

„Die Stadtretter“ sind am Montag, 25. September, für einen Rundgang in Schlüchtern. Alle Bürger können an diesem Tag zwischen 15 und 17 Uhr in das ehemalige VR-Bank-Gebäude in der Obertorstraße 22 kommen, um ihre Ideen zur Stadtentwicklung einzubringen. BWB

Mehr zum Thema >