Von Laurenz Hiob
Viel wichtiger war dem alten und neuen Verwaltungschef der Point-Alpha-Gemeinde aber die Wahlbeteiligung. Und die kann sich mit knapp 78 Prozent sehen lassen.„Das war ja einer meiner Gründe, warum ich Wahlkampf tatsächlich an jeder Haustüre geklingelt habe“, erklärt Hahn, der vor seiner dritten Amtszeit imsteht. Ich habe die Rasdorferinnen und Rasdorfer aufgerufen, zur Wahl zu gehen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Und das hat mich bis zuletzt schon beschäftigt: Wie stark waren die Wähler mobilisiert, wie viele gehen tatsächlich an die Urne?“
Da sei dann schon Druck von ihm abgefallen, räumt Hahn ein, der aber prinzipiel von „einer positiven Anspannung“ spricht. Die Gespräche mit den Bürgern seien„sehr angenehm“ gewesen, die Stimmung gut. Trotzdem habe es Anregungen gegeben, die Hahn mit ins Rathaus genommen hat.
Ein Punkt, der den Bürgern unter den Nägeln brennt, ist das alte Pfarrheim, in dem aktuell die Frauenärztin untergebracht ist. Die zieht aber in die umgebaute Gastwirtschaft im Ortskern. „Was wird dann aus dem Pfarrheim?“ sei eine häufig gestellte Frage an den Haustüren gewesen, berichtet CDU-Fraktionschef Hans-Jürgen Stark. Gerade die Vereine hätten ihr Interesse bekundet, aber „ein Bürgerhaus können und wollen wir uns nicht leisten“, stellt der Fraktionsvorsitzende klar, der alle Optionen auf dem Tisch haben möchte, bevor es eine Entscheidung gibt. Dass dabei die Vereine und Gruppen eine Rolle spielen, hatte Hahn bereits während des Wahlkampfs versprochen.
Dem war wichtig, noch am Wahlabend danke zu sagen. Und an erster Stelle nannte er seine Familie, die ihm seit elfeinhalb Jahren den Rücken freihalte und „sofort jawoll“ gesagt hat, als über eine mögliche dritte Amtszeit gesprochen wurde. Mit belegter Stimme betonte der 59-Jährige, dass ihm das „alles viel leichter gemacht hat. Und in den nächsten sechs Jahren wird das so bleiben.“
Dann dankte er seinen Wählerinnen und Wählern. Nach zwei Amtsperioden sei ein solches Ergebnis nicht selbstverständlich. Bei den Gesprächen an den Haustüren habe er„viele tolle Anregungen“ erhalten, die er nach und nach in seine tägliche Arbeit einfließen lasse.
Einen weiteren Dank hatte er für sein Wahlkampfteam, das den Termin am Via Regia organisiert habe und ihm im Haustürwahlkampf begleitet habe.„Ihr wart mega!“, entfuhr es dem Wiedergewählten. Dann erwähnte er die Gemeindevertretung, die Gremien und die befreundeten Kommunen, mit denen vieles in der Interkommunalen Zusammenarbeit gemeinsam auf den Weg gebracht werde. Es werde stets offen kommuniziert und„für euren Input bin ich sehr dankbar“.
Schließlich hob er seine Mitarbeiter im Rathaus hervor, die es nicht leicht mit ihm hätten, weil er doch viel und davon einiges sofort verlange. Hier muss ich vielleicht an mir arbeiten“, versprach Hahn einen nachsichtigeren Umgang, wenngleich er weiterhin eine hohe Schlagzahl ankündigte: „Wir haben so viele Projekte, dass wir nicht nachlassen dürfen.“
Dass Hahn einer dieser Mitarbeiter selbst sei, hatte zu Beginn des Abends Landrat Bernd Woide (CDU) betont: „Rasdorf ist die kleinste Gemeinde im Kreis, da muss der Bürgermeister mitarbeiten. Und das macht Jürgen Hahn sehr engagiert und sehr gut, was in dem guten Wahlergebnis zum Ausdruck kommt.“ 812 Stimmen entfielen auf Hahn, was ein Beleg der kleinen Größe Rasdorfs ist.