In der Annahme, durchschnitt den Altersan diesem Abend erheblich zu senken, mache ich mich auf zur Tanzprobe der Nüsttaler Volkstanzgruppe. Schnell werde ich eines besseren belehrt: Was nach und nach durch die Tür ins Silgeser DGH hereinspaziert, liegt definitiv unterhalb meiner Altersangabe im Pass. „Wir haben fast nur junge Leute unter unseren Tanzenden. Ich bin mit 58 Jahren der Älteste", erzählt Tanzleiter Gebhard Vieth, der schon im zarten Alter von 13 bei der Volkstanzgruppe angefangen hat. Es hatte sogar eine Kindertanzgruppe gegeben. ,,Leider haben wir aktuell dafür keine Leitung mehr, aber wir sind zuversichtlich, dass das wieder was wird. Die Kinder scharren schon mit den Füßen“, sagt Vieth.
Was macht eigentlich so viel Spaß am Volkstanz? ,,Die Bewegung zur Musik und das Tanzen mit anderen zusammen“, meinen die Nüsttaler Volkstänzer. Und nicht zu vergessen: Jede Menge Spaß miteinander.
Ich werde eingeladen, einmal mitzutanzen. Unsicher reihe ich mich ein in den Kreis der Nässetaler, die sich einmal in der Woche zur Probe treffen. Die Musik beginnt, und los geht es an den Händen gefasst im Kreis herum. Einige Runden, Tanzschritte und flotte Drehungen später finde ich: Das macht Spaß und man fühlt sich gut aufgehoben unter den Tänzern. Danach zeigen die Nüsttaler ihr Können ohne mich Bremsklotz an den Beinen, und holla die Waldfee, da geht es ganz schön flott zur Sache. Hier wird unter anderem viel Koordination trainiert. ,,Tanzen ist etwas für den Kopf und den Körper. Volkstanz ist vielfältig, bei uns wird es nie langweilig", sind sich die Nässetaler einig.
Von Sabine Burkardt
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