Riesengroß ist zum Beispiel die Freude über den asphaltierten Radweg in der Verlängerung vom Krautgraben, unterhalb des Harbacher Weges - der über 500 Meter lange Radweg führt direkt zum Takka Tukka Land.
„Nicht nur die Radfahrer, auch die Senioren freuen sich“, verrät Zentgraf. „Oh, ist das schön, endlich ein Weg, wo man in Ruhe laufen kann“, bekam er als Feedback von begeisterten Nutzern. Auf dem früheren Schotterweg sehe man jetzt öfter Spaziergänger, die sich mit Hilfe ihres Rollators gesunde Bewegung an der frischen Luft gönnen.
Bereits seit Anfang Juli dieses Jahres heißt es auf dem Radweg entlang der L 3377 zwischen Loheland und Dirlos wieder „Freie Fahrt für den Radverkehr“. Vorangegangen waren acht Monate Bauzeit an der rund einen Kilometer langen Radstrecke. Die Kosten in Höhe von 680.000 Euro trug das Land Hessen - durch die Trennung von Rad- und Kfz-Verkehr wurde nicht nur der klimafreundliche Verkehr gefördert, sondern auch die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden deutlich erhöht. Zuvor, im Jahr 2022, war der Radweg zwischen Wissels und Wisselsrod fertiggestellt worden.
Unter den neuen Abschnitten in diesem Jahr befinden sich Verbindungen von Keulos nach Dirlos beziehungsweise Pilgerzell. Sowie vom Baugebiet „In der Harbach“ zur Bühne im Park.
2024 soll die Verbindung zwischen Pilgerzell und Engelhelms - entlang der Kreisstraße - geplant werden, hier ist das ursprüngliche Konzept laut Rathauschef Zentgraf etwas geändert worden.
Bis zum Jahr 2030, so sehen es die aktuellen Pläne des vom Planungsbüro RV-K erstellten Radwegekonzepts vor, soll ein Zielnetz von insgesamt 85 Kilometern innerhalb von Künzell entstehen. Die Gesamtkosten der 43 Maßnahmen für die Verbesserung des Radverkehrs liegen bei 22 Millionen Euro - die Gemeinde profitiert hierbei von Fördermitteln von Bund, Land und Landkreis. In der Regel liegt die durchschnittliche Förderquote bei 80 Prozent.
„Wir wollen abseits von unseren Hauptstraßen eine bessere Radwegesituation schaffen“, sagt Zentgraf mit dem Blick auf die schwierige Übergangssituation ins Stadtgebiet. Hiervon würden nicht nur Ausflügler, sondern vor allem Berufspendler profitieren, für die ökologische und kostengünstigere Alternativen für den Weg zur Arbeit geschaffen würden. Parallel zu den Fahrradwegen hat sich die Gemeinde Künzell daran gedacht, an den Bürgerhäusern sichere Standorte zu schaffen, an denen man die Fahrräder gut anketten kann.
Die hohe Affinität der Künzeller:innen fürs Fahrradfahren wird beim Blick auf die jüngsten Ergebnisse der bundesweiten Aktion „STADRADELN“ deutlich. Bereits zum dritten Mal machte Künzell bei der Aktion mit. 42.208 Kilometer wurden geradelt, 218 Radfahrer waren am Start, es bildeten sich 20 Teams, und es wurden sage und schreibe sieben Tonnen CO2 im Vergleich zu Autofahren vermieden.
Von Mirko Luis
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