Sicher, ein merkwürdiger Beigeschmack ist immer, wenn man von „Eiterfeld“ spricht. Dabei hatte die Marktgemeinde in ihren Gründungsjahren vor mehr als 1175 Jahren den schönen Namen „Eitrafeld“. Namensgeber war der kleine Bach Eitra, dessen Quelle unterhalb des Lichtberges entspringt. Ein wichtiges Fleckchen Erde für den Ort im Norden des Altkreises Hünfeld, dass leider in den vergangenen Jahren etwas in die Vernachlässigung geraten war
„Die Eitraquelle war völlig zugewachsen. Es gab keinen Zugang. Und so konnte man sie auch nicht mehr besuchen“, berichtet Ortsvorsteher Heiko Mähler. Sehr schade, denn die Eitraquelle ist eigentlich ein sehr lauschiges Plätzchen. Zum Glück gibt es in Eiterfeld einige „rüstige Rentner“, die den beschaulichen Ort von Gestrüpp und anderem Ungemach freigeschnitten haben.
Zudem wurden zwei Zuwege angelegt und eine Sitzbank zum Ausruhen aufgestellt. Und damit man auch genau weiß, wo man sich befindet, haben die ehrenamtlichen Helfer einen Stein gesetzt, auf dem der Name „Eitraquelle“ zu lesen ist. „Die Eiterfelder können nun seit Jahren endlich wieder ihre Quelle besuchen und das Plätschern genießen“, freut sich der Ortsvorsteher. Der Weg zur Eitraquelle führt entweder am Reitstall Litz vorbei vom Parkplatz in der Wiedegasse aus oder vom Kegelspiel-Radweg zwischen Eiterfeld und Leimbach. Am Radweg entsteht aktuell außerdem noch eine Schutzhütte und es soll noch eine Himmelsliege aufgestellt werden. Finanziert werden die Projekte aus Einnahmen des Jubiläumsvereins „1175 Jahre Eiterfeld“.
Ein wunderschöner Naturlehrpfad
Der Naturlehrpfad im Pfaffental wurde ebenfalls ordentlich aufgepeppt. Seit dem Jahr 2002 gibt es den schönen Rundweg im Pfaffental bereits, damals entstanden aus einer Initiative der Eiterfelder Lichtbergschule in Zusammenarbeit mit dem Forstamt und der Gemeinde. 13 Stationen mit Schautafeln wurden damals angelegt. Doch auch dieses Projekt ist in den vergangenen Jahren in den Dornröschenschlaf gefallen. Aufgeweckt wurde es wieder durch Fördermittel aus dem Dorfentwicklungsprogramm IKEK und dem Engagement von Lichtbergschule, Forstamt und Gemeinde.
„Es sind neue Attraktionen hinzugekommen. Außerdem gibt es auf jeder Informationstafel einen QR-Code, mit dessen Hilfe sich die Besucher wertvolle Tipps und Ratschläge zum jeweiligen Thema mit nach Hause nehmen können“, erzählt Bürgermeister Hermann-Josef Scheich. Wer beispielsweise nicht genau weiß, wie man ein Insektenhotel baut und wie man sich im heimischen Garten Hecken als Unterschlupf für Tiere angelegen kann, bekommt hier Anleitungen und Hinweise direkt auf das Smartphone. Nebenbei kann man die herrliche Naturlandschaft des Pfaffentals erleben, das mitten im Siedlungsbereich der Marktgemeinde liegt, und somit leicht für Naturliebhaber zu erreichen ist.
Rund 21.000 Euro haben die Auffrischungsmaßnahmen im Pfaffental gekostet, 10.000 Euro gab es als Zuschuss aus den IKEK-Fördertöpfen dazu. In diesem Sommer soll der aufgepeppte Naturlehrpfad zusammen mit Vertretern des Landkreises, der Gemeinde und allen Helfern offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Sabine Burkardt sabine.burkardt@mguv.de