Während der Haupteingang mit den historischen Sandstein-Treppenaufgängen unverändert blieb, gibt es im rückwärtigen Bereich einen neuen Eingang, um das Gebäude barrierefrei mit Rollstuhl oder Rollator zu erreichen. Er führt zu einem Aufzug, der alle Geschossebenen erschließt. Auch das Treppenhaus musste an Brandschutzvorgaben angepasst werden. Statt der geschwungenen Treppe gibt es jetzt ein klassisches Podest-Treppenhaus mit gleichförmigen Trittstufen.
Die hohen Aufwendungen für den Brandschutz bleiben für den Besucher weitestgehend verborgen. So haben neu eingebaute Holztüren ausnahmslos Brandschutzqualität und gliedern das Gebäude in Abschnitte mit Brandschutzschleusen. Das Treppenhaus wurde ausgestattet mit einer Süla-Anlage, um es rauchfrei zu halten und jederzeit eine Evakuierung zu ermöglichen. Weiterhin wurden alle Decken erneuert und durch massive Betondecken ersetzt.
Weniger Aufwand erforderte das benachbarte Gebäude in der Mittelstraße 8, das nicht nur ein modernes Bürgerbüro, sondern auch das Ordnungsamt, das Standesamt, das Friedhofsamt und die Verkehrsbehörde beheimatet. Angesichts der weniger umfangreichen Bauarbeiten zog das Bürgerbüro bereits zwei Jahre früher an den angestammten Standort zurück.
Gerade die Statik der Bausubstanz bereitete den Bauleuten große Sorgen und barg so manche Überraschungen, die zu erheblichen Mehraufwendungen geführt haben. So mussten beispielsweise im Kellergeschoss massive Unterzüge eingebaut werden und die Fundamente von tragenden Säulen erneuert werden, um die Standsicherheit zu gewährleisten. Das gilt auch für viele Innenwände, die ausgetauscht werden mussten. Fast das gesamte Gebäude ist somit im Inneren komplett erneuert worden. Allerdings waren dabei auch Fragen der Denkmalpflege zu berücksichtigen. So blieb der Mosaikboden im Erdgeschoss ebenso erhalten wie die bleiverglasten Fenster in den Rathaussälen oder auch die historischen Türen.
Diese Säle wurden mit modernster Technik ausgestattet, um sie auch für Veranstaltungen nutzen zu können. Die Säle können einzeln als Magistrats-, Haupt- und Trauungssaal genutzt oder auch für Kulturveranstaltungen zusammengeschaltet werden.
Technisch aufgerüstet wurde auch die digitale Infrastruktur. Füllten die Kartons mit Akten beim Auszug noch einige Lkw-Ladungen, so zog die Verwaltung nur noch mit wenigen 100 Aktenordnern zurück.
Auch bei der energetischen Sanierung wurden neue Wege beschritten. So gibt es eine elektronisch gesteuerte effiziente Lüftungsanlage, mit der in den Übergangszeiten auch geheizt oder im Hochsommer die Räume leicht gekühlt werden können und die Wärmedämmung des Gebäudes wurde verbessert.
OFFENE TÜR
Zum Gaalbernfest am Sonntag gibt es einen „Tag der offenen Tür“ im Rathaus, im neuen Kundenzentrum im Stadtwerkehaus und im Bürgerbüro von 14 bis 17 Uhr.