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Gut für Umwelt und Geldbörse

Tipps zur Grabgestaltung im Herbst

Erstellt: Donnerstag, 12.10.2023
Gut für Umwelt und Geldbörse

Mit Kompost statt torfhaltiger Erde sowie Kerzen mit Solarmodul kann bei der Neugestaltung des Grabes zu Allerheiligen Geld gespart werden. Foto: stockpics, adobe.stock.com

An Allerheiligen und Allerseelen gedenken die Menschen ihrer Verstorbenen. Im Vorfeld richten viele Hinterbliebene die Gräber schön her und schmücken sie mit Lichtern. Dabei gibt es einige Möglichkeiten langfristig den Geldbeutel und die Umwelt zu schonen.

Zu Allerheiligen ist es vielerorts üblich, das Grab mit torfhaltiger Graberde zu bedecken. Torf gilt als bodenverbesserndes Substrat, da er viel Wasser speichert und zur Durchlüftung des Bodens beiträgt. Allerdings ist die Herstellung von torfhaltiger Graberde umwelttechnisch problematisch, denn dabei werden Moore entwässert, wendet der VerbraucherService Bayern auf seiner Webseite ein. Laut Umweltbundesamt speichern Moore 700 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar und damit sechsmal mehr als Wald. Der Torfabbau setzt das jahrhundertelang gespeicherte CO² wieder frei.

Es gibt jedoch gleichwertige Alternativen. Im Handel sind torffreie Graberden erhältlich, die durch den Einsatz von Kokosfasern ebenso wasserspeichernde wie auch durchlüftende Eigenschaften aufweisen. Die Fasern fallen beim Kokosnussanbau als Abfallprodukt an. Der BUND-Einkaufsführer „Blumenerde ohne Torf“ gibt eine Orientierungshilfe. Um die Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen zu versorgen, eignet sich Kompost, der unter die normale Erde gemischt wird.

Auch bei den zu Allerheiligen und Allerseelen üblichen Gestecken und Blumenschalen kann auf umweltfreundliche Materialien geachtet werden. Als Alternative zu Kunststoffbändern eignen sich Bast- oder Baumwollbänder. Plastikelemente auf Gestecken lassen sich leicht vermeiden.

Alternativen zugunsten der Umwelt

Schwieriger ist der Ersatz der Steckmasse. Dabei handelt es sich um einen Kunststoff, der nicht verrottet. Kleine Teilchen, die sich vom Block lösen, landen als Mikroplastik in Boden und Wasser. Besser sind Kaninchendraht, Glasschalen oder Strohgebinde.

Gerade an Allerheiligen werden die Gräber mit vielen Grablichtern geschmückt. Die Tage werden kürzer und die rot leuchtenden Kerzen bringen etwas Licht auf die Friedhöfe. Bei herkömmlichen Grabkerzen bleibt nach dem Abbrennen der Kunststoffbehälter zurück. Im Handel gibt es allerdings auch nachfüllbare Alternativen. Eine weitere Möglichkeit ist ein elektrisches Grablicht. Diese lassen sich lange nutzen insbesondere, wenn sie über ein eingebautes Solarmodul und einen Lichtsensor haben. Die Sonne versorgt die Kerzen dann mit Energie und diese leuchtet nur in der Dunkelheit.

Auch bei einer Neuanlegung eines Grabes kann auf die Nachhaltigkeit geachtet werden. So sind Natursteine europäischer Herkunft in der Regel zwar teuerer als Importware aus beispielsweise China oder Indien, haben aber eine deutlich bessere CO²-Bilanz. Die nachhaltiges Variante ist ein recycelter Grabstein, allerdings ist das Angebot recht beschränkt und die Preise hoch. Steinmetze helfen bei Fragen zu der Thematik gerne weiter.

INFO

Der Verbraucher Service Bayern ist ein unabhängiger Verbraucherverband mit 135.000 Mitgliedern. Er wird staatlich gefördert und ist eine Einrichtung des Katholischen Deutschen Frauenbunds.

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