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Bauprodukte im Blick der Nachhaltigkeit - Worauf es bei der Materialwahl wirklich ankommt

Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen hat einen neuen Report zur Materialwahl veröffentlicht

Erstellt: Freitag, 25.11.2022
Bauprodukte im Blick der Nachhaltigkeit - Worauf es bei der Materialwahl wirklich ankommt

Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch. Grafik: LBS Infodienst Bauen und Finanzieren

Baumaterialien so auszuwählen, dass am Ende ein ganzheitlich nachhaltiges Gebäude entsteht, ist nicht trivial.

Die Deutsche Nachhaltiges Gesellschaft für Bauen (DGNB) hat deshalb eine neue Publikation mit dem Titel „Bauprodukte im Blick der Nachhaltigkeit: Worauf es bei der Materialwahl wirklich ankommt" veröffentlicht. Er gibt Planenden und Bauherren Prinzipien und Methoden an die Hand, die bei der Auswahl der Baumaterialien helfen. Zugleich schafft er eine Grundlage für die Kommunikation zwischen Planenden und Bauprodukteherstellern. In kompakter Form, mit anschaulichen Grafiken und einer Checkliste ermutigt er zur konkreten Umsetzung.

„Wir bekommen immer wieder gespiegelt, wie komplex die Auswahl der Baumaterialien bei nachhaltigen Gebäuben und helfen, diese systematisch aus dem Blick eines ganzheitlich nachhaltigen Gebäudes auszuwählen."

LBS 2022

Mit 30 Seiten und drei Kapiteln ist die Publikation schlank gehalten. „Wir haben hier keinen 200-seitigen Leitfaden mit Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein nachhaltiges Gebäude entwickelt. Dafür haben wir ja bereits das DGNB-Zertifizierungssystem", betont Johannes Kreißig, ebenfalls Geschäftsführender Vorstand der DGNB. Der Report kann unter www.dgnb.de/publikationen kostenfrei in digitaler Form oder als Printversion bestellt werden. mlu


Der Energiekrise trotzen

Bundesweite Immobilienmarktanalyse der LBS

Energie zu sparen ist das Gebot der Stunde - und auch beim Hausbau ein wichtiges Thema. Eine ressourcenschonende Bauweise und der Einsatz erneuerbarer Energieträger können die Kosten für Klima, Strom- und Wärmegewinnung nachhaltig niedrig halten.

Angehende Wohneigentümer achten vor allem dann auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit, wenn die Kosten dadurch langfristig geringer sind, wie die LBS in ihrer aktuellen bundesweiten Immobilienmarktanalyse feststellt. Am wichtigsten ist ihnen demnach, durch die Maßnahmen und Technologien die Energieausgaben zu senken und staatliche Fördermittel nutzen zu können. Aber auch der Werterhalt der eigenen vier Wände spielt eine Rolle sowie die Verwendung ökologischer Baustoffe, die zu einem gesunden Raumklima beitragen.

LBS 2022

Laut KfW-Energiewendebarometer 2021 nutzten zwar nur 30 Prozent der Mieter eines Hauses, aber 41 Prozent der Eigentümer in Deutschland im vergangenen Jahr bereits mindestens eine nachhaltige Technologie wie Solarthermie, Photovoltaik oder Wärmepumpen zur Energiegewinnung - Tendenz steigend.

Erhebliches Plus an Lebensqualität

Die meisten Haushalte in Deutschland finden die Energiewende wichtig oder sehr wichtig. Das kann Albrecht Luz von der LBS bestätigen: „Früher hat man Nachhaltigkeit eher mit Verzicht verbunden, heute bringt ein klimafreundlich gebautes Haus ein erhebliches Plus an Lebens- und Wohnqualität. Und wegen der langfristig niedrigeren Betriebskosten lohnt es sich auch finanziell, in ein nachhaltiges Eigenheim zu investieren." 

Einen wichtigen Ansatz verfolgt die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): So kann für den Bau oder Kauf eines neuen Effizienzhauses 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse ein zinsgünstiger Kredit mit Tilgungszuschuss beantragt werden. Die Voraussetzung hierfür ist das Qualitätssiegel ,,Nachhaltiges Gebäude", für das verschiedene Kriterien zu erfüllen sind. Wo bisher allein die Energieeffizienz für die Förderfähigkeit ausschlaggebend war, wird zum Erreichen des Nachhaltigkeits-Siegels nun die gesamte CO₂-Ersparnis bezogen auf einen Wohnfläche Berücksichtigt werden dabei auch die beim Bau verwendeten Baumaterialien und die Bauverfahren sowie Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft und die Art der Energieerzeugung. ökologischen Quadratmeter herangezogen.

Deutlich kostengünstiger und nachhaltiger als ein Neubau ist die Sanierung von Bestandsgebäuden. Das CO₂-Einsparpotenzial ist hier viereinhalb Mal größer. Deshalb stehen Sanierungen zum Effizienzhaus - insbesondere in Verbindung mit der Nutzung von erneuerbaren Energiequellen - künftig auch im Fokus der staatlichen Förderung über die KfW. ots

GEBÄUDE-ENERGIEBILANZ

Den Gebäuden kommt bei der Energiewende eine hohe Bedeutung zu. So ist der Immobilien- und Bausektor für rund 35 Prozent des CO₂-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Allein die Herstellung von Baumaterialien wie Zement oder Stahl ist sehr energie- und ressourcenintensiv. Deshalb muss bei der Emissionsberechnung unter Nachhaltigkeitsaspekten der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet und neben der Energie, die das Gebäude während seiner Nutzungszeit ausstößt auch die sogenannte graue Energie mit eingerechnet werden. Dazu zählen der Energieaufwand und die Emissionen, die vor und während der Bauzeit sowie beim Rückbau eines Gebäudes und der Entsorgung der Baumaterialien anfallen. / ots

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