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Zwei freie Stellen, eine Firma: Wie bewerben?

Vorab klären, welche Aufgabe besser passt statt auf beide Positionen bewerben

Erstellt: Samstag, 07.12.2024
Zwei freie Stellen, eine Firma: Wie bewerben?

Wer eine neue Stelle sucht und bei einer anderen Firma anfangen will, kann sein berufliches Netzwerk anzapfen. Foto: Christin Klose/mag

Vielleicht kennen Sie diese Situation: Sie möchten sich bei einem Unternehmen bewerben und entdecken plötzlich eine zweite Stelle, die ebenfalls interessant ist. Ist es sinnvoll, sich auf beide Positionen zu bewerben?

„Hiervon rate ich eher ab, da man sich als Bewerber als passend für ein Stellenprofil darstellen sollte und somit hier nicht authentisch wäre“, so Claudia Sorg-Barth. Sie ist Business Coach, Karriereberaterin und Vorstand bei der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung.

Eine solche Doppelbewerbung kann den Eindruck erwecken, dass man sich seiner eigenen Kernkompetenzen und der passenden Rolle und Stelle nicht sicher ist.

Stattdessen empfiehlt Sorg-Barth, zunächst zu überlegen, welche Position am besten zum eigenen Profil passt. Reflektieren Sie, warum beide Stellen für Sie attraktiv sind. Anstatt zwei Bewerbungen zu verschicken, sollte man sich besser auf eine Position konzentrieren.

Falls es einen Ansprechpartner für die Ausschreibungen gibt, kann es sich lohnen, diesen direkt zu kontaktieren. Business Coach Sorg-Barth empfiehlt dazu, die eigene Situation genau zu schildern und zu klären, welche Position am besten geeignet ist oder ob eine Bewerbung für beide Stellen sinnvoll wäre.

Eine Option, die laut Sorg-Barth jedoch eher nachrangig ist: Eine allgemeine Bewerbung zu schreiben, die sich weniger auf die konkrete Stelle als auf den Bereich oder die Funktion des Unternehmens bezieht, und im Anschreiben auf die Stellenanzeigen eingehen. mag

Vorsicht mit TikTok

Karrieretipps oft eher einseitig

Tiktok ist längst mehr als eine Plattform für Unterhaltung, sondern auch ein Ort, an dem Tipps geteilt werden - gar für die Karriere.„Mittlerweile geben Job-Influencer auf der Plattform Karrieretipps, die allerdings immer sehr einseitig gestaltet sind“, sagt Emine Yilmaz, Vice President beim Personaldienstleister Robert Half.

Sie findet: Die Ratgebenden fokussieren sich auf die Perspektive des frustrierten Arbeitnehmers und vernachlässigen dabei die Folgen einer bestimmten Haltung im Job für die Karriere. Ein solcher vermeintlich guter Tipp ist das „Quiet Quitting“ – das schrittweise Zurückziehen von Engagement im Job. „Im ungünstigsten Fall kann dies zu einer Entlassung führen“, erläutert Yilmaz in einem Blogbeitrag.

Ein anderes auf Tiktok kursierendes Beispiel ist der Tipp: Wer den Job häufig wechselt, erzielt Gehaltssprünge. Laut Yilmaz sehen viele HR-Verantwortliche darin aber eher ein Jobhopping. Zur Erläuterung: Negativ ausgelegt steht das Jobhopping zum Beispiel dafür, dass ein Arbeitnehmer unfähig ist, sich auf eine Arbeitsstelle zu konzentrieren oder gar einer Herausforderung nicht gerecht werden kann.

Unternehmen wollen Engagement sehen

„Jobsuche und Bewerbungsprozess werden auf TikTok oft vereinfacht dargestellt“, erläutert Yilmaz. Sie rät Bewerbern vielmehr, dem Unternehmen Engagement und echtes Interesse zu zeigen. Diese wollen einen neuen Mitarbeiter gewinnen, „der nicht nur die nötigen Fähigkeiten mitbringt, sondern auch perspektivisch seine Karriere beim Unternehmen plant“.

Und Bewerber sollten sich genau überlegen, ob sie für das Unternehmen arbeiten möchten. mag

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