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Centrum für Hochschulentwicklung (CHE): Bildungsweg lässt sich anpassen

Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und die Bertelsmann Stiftung entkräften Mythos mit Studie

Erstellt: Samstag, 09.12.2023
Centrum für Hochschulentwicklung (CHE): Bildungsweg lässt sich anpassen

Eine Entscheidung für's Leben? Nein. Es ist immer möglich, den eingeschlagenen Bildungsweg später an veränderte Zielvorstellungen anzupassen. Foto: Markus Hibbeler/dpa-mag

Geht es um ihre berufliche Zukunft, haben junge Menschen oft vor allem eines: die Qual der Wahl. Abi oder nicht? Ausbildung oder Studium? Eine Sorge, die manche dann umtreiben dürfte: Dass der berufliche Weg nach der Schule ein für alle Mal festgelegt wird.

Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und die Bertelsmann Stiftung gehen zumindest davon aus, dass dies eine gängige Annahme ist - und haben sich in einem gemeinsamen Faktencheck zur nachschulischen Bildung unter anderem mit diesem sogenannten Mythos beschäftigt

Ihre Antwort: „Stimmt nicht.“ Wer sich nach der Schule für eine berufliche Ausbildung entscheide, lege sich damit ebenso wenig für alle Zeiten fest wie Menschen, die nach dem Abitur ein Studium wählen. „Es ist immer möglich, den eingeschlagenen Bildungsweg später an veränderte Zielvorstellungen anzupassen“, heißt es in der Studie.

Schließlich muss man unbedingt nicht Abi machen, um später studieren zu können. Auch der Abschluss einer beruflichen Aufstiegsfortbildung wie etwa zum Meister, Fachwirt oder Techniker verleihe beispielsweise eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung, die ohne Einschränkung bei der Studienfachwahl für das Studium berechtigt. Und mit abgeschlossener Berufsausbildung und einschlägiger Berufserfahrung erwerbe man eine fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung - auch wenn, abhängig vom Bundesland, zusätzlich etwa eine Eignungsprüfung oder ein Beratungsgespräch erforderlich sein können.

Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten finden Studieninteressierte, die kein Abitur haben, auf der Webseite „studieren-ohne-abitur.de “ des CHE.

Stellt sich die Studienentscheidung im Verlauf der Ausbildung als falsch heraus, geben die Autoren ebenfalls Entwarnung. In vielen Fällen sei es etwa möglich, sich passende Vorleistungen in anderen Bildungsgängen anerkennen zu lassen. mag


Lieber bleiben oder gehen?

Zugehörigkeitsgefühl hält nicht von der Jobsuche ab

Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag des beruflichen Netzwerks LinkedIn liebäugeln zwei Fünftel der Befragten (40 Prozent) in den nächsten zwölf Monaten mit einem Jobwechsel oder sind bereits aktiv auf der Suche nach einer neuen Stelle - und das trotz eines hohen Zugehörigkeitsgefühls zum Arbeitgeber.

Die Studie zeigt: Insbesondere die Millennials (50 Prozent) und die sogenannte Generation Z (57 Prozent) sind offen für eine neue berufliche Station. Zu den Millennials werden Personen gezählt, die im Zeitraum der frühen 1980er bis zu den späten 1990er Jahren geboren wurden. Der Generation Z werden diejenigen zugerechnet, die zwischen 1997 und 2012 zur Welt kamen. Sind diese beiden Gruppen - dem gängigen Vorurteil entsprechend - Jobhopper, die mit jedem Wechsel die Karriereleiter eine Stufe weiter erklimmen wollen? Oder gibt es andere Gründe, die sie jetzt zur Jobsuche bewegen? Experten zufolge ist hier als Grund vor allem der mit einem Jobwechsel verbundene Gehaltssprung naheliegend: Je niedriger das Gehalt - und bei jüngeren Arbeitnehmern ist es oft deutlich niedriger als bei älteren - desto schmerzhafter ist der inflationsbedingte Reallohnverlust. Das heißt, der Jobwechsel wird womöglich trotz einem hohen Zugehörigkeitsgefühl zum Arbeitgeber angestrebt, um den bisherigen Lebensstandard zu halten.

Die Studie offenbart aber noch einen anderen Punkt, der insbesondere jüngere Arbeitnehmer zur Jobsuche motivieren könnte: Sowohl die Millennials (42 Prozent) als auch die Generation Z (44 Prozent) haben das Gefühl, dass sich das Arbeitsklima im letzten Jahr aufgrund des Personalmangels maßgeblich verschlechtert hat. Unter den Babyboomern (geburtenstarke Jahrgänge) teilt währenddessen nur ein Viertel (25 Prozent) diese Ansicht. Zudem verspürt die Hälfte der Befragten aus der Millennials-Generation (47 Prozent) und der Generation Z (46 Prozent) erheblich mehr Stress als Folge einer angespannten Personaldecke, bei den Babyboomern und der Generation X (zwischen 1965 und 1979/1980 Geborene) sind es dagegen jeweils nur gut ein Drittel (36 Prozent).

Dabei reichen oft schon kleine Veränderungen, damit ein Job wieder mehr Spaß macht, etwa indem man sich freiwillig für neue Aufgaben meldet oder einen Wechsel innerhalb des Unternehmens anstrebt. Gerade letzteres kann sich für Arbeitnehmer lohnen, die sich ihrem Arbeitgeber zugehörig fühlen, aber eine neue Herausforderung suchen. ots


Job im Ausland?

Jeder zweite Beschäftigte (57 Prozent) hierzulande kann sich vorstellen, im Ausland zu arbeiten, ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Bilendi im Auftrag des Personaldienstleisters Königsteiner Gruppe. Ganz vorne bei den beliebtesten Ländern: die USA. 29 Prozent der Beschäftigten können sich sehr gut vorstellen, hier zu arbeiten. Großbritannien und Spanien liegen mit je 25 Prozent auf Platz zwei. 22 Prozent können sich sehr gut vorstellen in Australien zu arbeiten, 21 Prozent in Italien. mag

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