In Maberzell entstand ein neues Zuhause für Menschen, die auf dem freien Wohnungsmarkt kaum eine Chance haben. Mit Herz und Engagement erweiterte die Caritas im Bistum Fulda dort ihr Angebot an sozial geförderten Wohnungen und reagiert damit auf eine drängende gesellschaftliche Herausforderung.
Im Ortskern entstand ein aus drei Häusern bestehender Gebäudekomplex mit insgesamt 15 Wohnungen - allesamt im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus.
Mit dem auf einem ehemaligen „Bolzplatz“ entstandenen Wohnangebot hat die Caritas nicht nur Wohnraum, sondern auch Perspektiven für Menschen in schwierigen Lebenslagen geschaffen. Während die ersten beiden der drei neu errichteten Häuser im Mai dieses Jahres bezugsfertig waren, fanden die Bewohner des dritten Gebäudes im Oktober ihr neues Zuhause. Das zuletzt bezogene Gebäude zeichnet sich durch größere Wohnungen aus und ist prädestiniert für Familien mit Kindern.
„Es gehört durchaus auch zu unseren Aufgaben, Wohnraum zu schaffen, und das vor allem für Menschen, die auf dem traditionellen Wohnungsmarkt Schwierigkeiten haben, eine Bleibe zu finden“, sagte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch im Gespräch mit unserer Zeitung. Dabei handele es sich nicht um Heime oder stationäre Einrichtungen, sondern um private Wohnmöglichkeiten mit der notwendigen Unterstützung, wenn eine solche nötig ist und gewünscht wird. Die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Fulda beschrieb Dr. Juch als grundlegend für den Erfolg des Projekts: „Wir genießen eine ganz hervorragende Partnerschaft, die unser laubt, zielgerichtet und effektiv Wohnraum zu schaffen.“
Bedarf ist nach wie vor sehr groß
Caritas-Vorstand Ansgar Erb verwies darauf, dass die Caritas in den letzten Jahren über 210 Wohnungen im Bistum Fulda geschaffen hat, zum überwiegenden Anteil sozial gefördert, und ein Großteil davon in Fulda und Hünfeld. „Die Mieten sind human, und oft werden sie vom Sozialamt übernommen“, erläuterte er. „Wir könnten jährlich 100 weitere Wohnungen vermieten, hätten wir die geeigneten Objekte dafür.“ Diese Aussage unterstreicht den enormen Bedarf und die dringende Notwendigkeit weiterer Projekte.
Laut der beiden Spitzenvertreter der Caritas im Bistum Fulda hat einmal mehr das lokale Handwerk von dem Projekt profitiert. „Zwischen 80 und 90 Prozent der Aufträge gingen an regionale Firmen. Die Caritas ist ein verlässlicher Dauerauftraggeber für viele Handwerker in der Region“, hoben Juch und Erb hervor. Von der Planung bis zur Fertigstellung sei alles Hand in Hand gelaufen, die beteiligten Betriebe hätten ein hohes Maẞ an Engagement und Professionalität gezeigt. Von der präzisen Ausführung der Arbeiten bis hin zur Einhaltung von Terminen habe sich das Projekt durch eine sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten ausgezeichnet.
Die Baukosten lagen bei rund 3,23 Millionen Euro. Von der Wirtschaftsförderung des Landes Hessen erhält die Caritas dabei ein zinsloses Darlehen von 944000 Euro sowie Zuschüsse in Höhe von insgesamt 535000 Euro. Die Stadt Fulda förderte das Vorhaben zusätzlich mit 630 000 Euro, während die Caritas selbst 1,1 Millionen Euro aus Eigenmitteln beisteuerte.
Mirko Luis