Der Fachfrau zufolge sollte man längerfristig denken. Dabei sollte man sich Fragen stellen wie: "Bietet das Unternehmen mir Entwicklungsmöglichkeiten? Kann ich mich weiter qualifizieren?" Zu weiteren Aspekten gab uns Klein in nachfolgendem Interview ausführlich Auskunft.
Was erwarten selbstbewusste Fachkräfte heutzutage von einem guten Arbeitgeber, auf welche Dinge legen sie besonderen Wert?
Je nach Branche kann es sehr unterschiedlich sein, was vom Arbeitgeber erwartet wird. Was unsere Kundinnen und Kunden in Gesprächen häufig thematisieren, ist beispielsweise die vielzitierte Work-Life-Balance. Insbesondere jüngeren Menschen ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beruflichen Anforderungen und privaten Bedürfnissen wichtig. Zunehmend an Bedeutung gewinnt die flexible Gestaltung der Arbeitszeit sowie die Möglichkeit, ganz oder teilweise aus dem Homeoffice zu arbeiten. Dass eine Fachkraft eine leistungsgerechte Bezahlung voraussetzt, dürfte sich von selbst verstehen.
Hat die Corona-Pandemie in Osthessen wie in anderen Regionen Deutschlands dazu geführt, dass Arbeitnehmer ihre bisherige Tätigkeit in Frage gestellt und einen Jobwechsel gewagt haben?
Durch die veränderten Arbeitsbedingungen während der Pandemie und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, hat sich die Priorität der Work-Life-Balance sowie der Flexibilität verändert. Das Thema "Pendeln" steht nun weniger im Vordergrund, wenn es um einen Jobwechsel beispielsweise ins Rhein-Main-Gebiet wegen der höheren Verdienstmöglichkeiten geht. Darüber hinaus waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einigen Branchen durch die außergewöhnlichen Umstände gezwungen, alternative Einkommensquellen zu erschließen. In manchen Fällen wurde aus der zunächst als vorübergehend gedachten Lösung eine dauerhafte. Besonders häufig von dieser Abwanderung betroffen ist die Gastronomie, mitunter auch der Einzelhandel.
Wie offen sind klein- und mittelständische Firmen der Region für Quereinsteiger, die etwas anderes als im erlernten Beruf machen wollen?
Die kleinen und mittelständischen Unternehmen in unserer Region sind je nach Branche bereit, Quereinsteiger einzustellen und zu qualifizieren. Voraussetzung sind natürlich Kenntnisse im betreffenden Beruf beziehungsweise eine Affinität zur Tätigkeit. Ein Bürokaufmann beispielsweise, der seit Jahrzehnten privat mit Holz arbeitet, kann sicherlich gut einen Ansatz in einer Tischlerei finden.
Gibt es für Berufsumsteiger gezielte Programme oder staatliche Förderungen?
Ob und wie die Bundesagentur für Arbeit eine berufliche Neuorientierung unterstützt, ist vom Einzelfall abhängig. Unter bestimmten Voraussetzungen und im Hinblick auf die Notwendigkeit auf dem Arbeitsmarkt, können wir beschäftigte sowie arbeitslose Menschen für Qualifizierungen für einen Berufsumstieg finanziell unterstützen. Vorher sollte man sich umfassend über die eigenen Möglichkeiten informieren, möglichst mit Hilfe unserer Experten der "Berufsberatung im Erwerbsleben". Hinter dieser etwas sperrigen Bezeichnung verbirgt sich ein kostenloser Service der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, der Beschäftigte bei der Planung ihres Berufs- und Karriereweges berät und unterstützt.
Und wie es ist derzeit um das Thema Ausbildung bestellt - wie viele freie Ausbildungsplätze gilt es im Frühjahr und Sommer in der Region zu besetzen?
Aktuell sind in der Region Fulda noch mehr als 1600 attraktive Ausbildungsstellen in nahezu allen Berufen frei.
GUT ZU WISSEN
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Kontakt zur "Berufsberatung im Erwerbsleben":
Tel.: (0661) 17-705
E-Mail: Fulda.Berufsberatung-im-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de
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