Wir schwingen uns auf die Fahrräder und schlagen den Weg Richtung Westen des Altkreises ein. Die Fahrt dauert nicht lange, und es gibt vor allem keine Berge, die mit ihren Steigungen die Laune vermiesen könnten. Wir kommen in Burghaun an und stellen die Räder am Marktplatz ab, ein schönes Fleckchen mitten im Ort. Wir schauen uns neugierig um und stellen fest: Die Marktgemeinde ist zwar nicht die größte im Altkreis Hünfeld, aber eine, die offenbar doch viel zu bieten hat. Die Geschäftswelt ist klein, aber dafür geben deren Inhaber alles, um ihre Kundschaft zufrieden zu stellen. Gerade jetzt, wo beispielsweise der Inhalt des Kleiderschranks auf die neue Herbstmode umgestellt wird, können Shoppingbegeisterte, die es lieber gemütlich mögen, in Burghaun bei fett reduzierten Preisen der Sommerware fündig werden. Und wer sich mit dem Gedanken trägt, seinen eigenen Garten auf Vordermann zu bringen und dabei Hilfe von Experten braucht, findet in Burghaun kompetente Ansprechpartner dazu. Warum also von Pontius zu Pilatus rennen und Zeit mit der Suche nach etwas passendem vergeuden, wenn es doch auch viel stressfreier gehen kann? Wir entdecken also einen guten Branchenmix, und neben Einzelhandel und Dienstleistung sind hier auch Handwerksbetriebe aus verschiedensten Bereichen zu finden.
Doch nicht nur bummeln und kaufen sind in der Marktgemeinde mit den beiden direkt nebeneinander stehenden Kirchen, eine katholisch, eine evangelisch,ein angenehmer Zeitvertreib. Auch die Freizeit lässt sich hier gut verbringen. Wir laufen zu Fuß durch die Ortsmitte und entdecken viele historische Gebäude, wie die historischen Fachwerkhäuser in der Stadtstraße, die sogenannten „Sachsenhäuser“. In der Nähe schauen wir uns auch das Torhaus aus dem Jahr 1400 an, es ist das älteste Gebäude in der Ortsmitte und bildete den einzigen Eingang zur früheren Stadt Burghaun. Heute ist dort die Augezder Stube untergebracht, in der eine sudentendeutsche Heimatsammlung über Augezd, Sternberg und Nordmähren untergebracht ist und die übrigens auch immer einen Besuch wert ist. Ebenso wie das Burghauner Gemeindemuseum, in dem wir in die Burghauner Historie eintauchen können und über das ausgestellte Bronze-Schwert des Kriegers von Burghaun ins Staunen geraten.
Während unseres Rundgangs durch die Marktgemeinde fallen uns kleine Betonquader mit Messingplatten auf, auf denen Namen zu lesen sind. Es sind die sogenannten Stolpersteine, die an die in der NS-Zeit verfolgten und ermordeten Einwohner Burghauns erinnern. Eine Führung entlang der Stolpersteine wäre auf jeden Fall nochmal einen extra Ausflug an den Ort an der Haune wert, beschließen wir, und machen uns weiter auf den Weg in Richtung Weiheranlage. Hier gibt es einen tollen Wasserspielplatz, an dem die Kinder herrlich spielen und toben können. Auch eine kleine Erfrischung in kulinarischer Form ist hier möglich, und überhaupt muss man in Burghaun keine Angst haben, zu verhungern oder wenn es arg heiß ist, zu vertrocknen. Eine Kaffeepause geht immer, und egal, ob es schnell was auf die Hand sein soll oder ein Mahl am schön Tisch, gedeckten Burghaun hat was zu bieten.
Wir machen uns mit dem Fahrrad wieder auf den Rückweg und freuen uns, denn von hier aus ist man wieder ruckzuck auf den Kegelspielradweg aufgefahren, auf dem uns nach wenigen Kilometern das Klausmarbacher Viadukt begeistert. Hier legen wir noch schnell eine kleine Pause ein, bevor wir nach einem tollen, erlebnisreichen Tag in Burghaun erschöpft, aber zufrieden zu Hause vom Rad fallen.
MARKTZEIT IN DER MARKTGEMEINDE
Der nächste Brunnenmarkt findet am Samstag, 9. September, von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr auf dem Marktplatz in Burghaun statt. Es gibt dort eine tolle Produktvielfalt regionaler Marktaussteller. Der jeden 2. und 4. Samstag im Monat stattfindende Brunnenmarkt hält so die jahrhundertealte Markttradition aufrecht. Zum ersten Mal wurde der Brunnenmarkt im Jahr 2004 abgehalten.
