Ein außergewöhnliches Schauspiel lockt Naturfreunde alljährlich Herbst auf die Wasserkuppe. Bei einer sogenannten Inversionswetterlage bleiben die Täler oft den ganzen Tag in Nebel gehüllt. Darüber liegt eine Warmluftschicht. Auf dem Gipfel der Wasserkuppe ist es dann meist mild, nahezu windstill und sonnig. Der Nebel vermittelt das Gefühl, „über den Wolken“ zu wandeln und lässt den Alltag rasch vergessen.
Für eine Herbstwanderung bietet sich unter anderen der Premiumwanderweg „Der Hochrhöner“ an. Dieser führt über 180 Kilometer von Bad Kissingen nach Bad Salzungen und wurde einst zum schönsten Wanderweg Deutschlands gekürt. Eine der Etappen führt über das Gemeindegebiet Hofbiebers und über die Milseburg. Neben vielen weiteren Aussichtspunkten bietet der dortige Basaltfelsen ein Panorama, das Landschaftsfotografen begeistert.
Auch ein Abstecher zum Roten Moor bei Gersfeld lohnt sich, wenn man auf dem Hochrhöner unterwegs ist. Der Karpartenbirkenwald wirkt im Herbstnebel ganz besonders mystisch. Ein 1,2 Kilometer langer Bohlenweg führt durch eine einzigartige Moorlandschaft, die ausschließlich von Niederschlägen versorgt wird und jedes Jahr um rund einen Millimeter wächst.
Die Rhön lässt sich noch über viele weitere Wanderwege entdecken, unabhängig von der Strecke braucht es für herbstliche Touren aber auch passende Ausrüstung. In den Rucksack gehören eine Fleece- oder Daunenjacke, die wärmt, und eine Jacke gegen Wind und Regen. Außerdem sollten Handschuhe, Mütze und ein Wechselshirt nicht fehlen, falls man beim Aufsteigen ins Schwitzen gerät und dann wegen des nassen Shirts auf der Haut bibbert. Die Wanderschuhe sollten wasserdicht sein und ein starkes Profil haben. Der Grund: Die Wege können durch die Bodenfeuchtigkeit lange nass bleiben und rutschig sein.
Eine Besonderheit im Herbst ist die tiefstehende Sonne: Sie sorgt zwar einerseits für besonders schöne Lichtverhältnisse, aber andererseits auch für lange, kalte Schattenzeiten. Die Tage werden generell kürzer im Herbst, entsprechend sollten Touren lieber etwas kürzer geplant werden, damit noch ausreichend Puffer bleibt und man nicht in der Dunkelheit und Kälte unterwegs ist. Für den Fall der Fälle packt man neben der warmen Kleidung auch eine vollgeladene Stirnlampe ein. So lässt sich auch im Dunkeln der Weg nach Haus finden. Wo man nach einer herbstlichen Tour die Füße ausstreckt und auf dem Sofa bei einer Tasse Tee im dämmrigen Kerzenlicht die nächste Wanderung plant.