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Viele Blüten, wenig Plastik

Gräber umweltfreundlich schmücken

Erstellt: Donnerstag, 02.05.2024
Viele Blüten, wenig Plastik

Bei der Gestaltung eines Grabes lassen sich viele kleine Entscheidungen für mehr Nachhaltigkeit treffen. Foto: Christin Klose/mag

Grablichter anzünden, Grabschmuck arrangieren, Blumen pflanzen: Ist ein geliebter Mensch gestorben, gehört die liebevolle Pflege des Grabes für viele Menschen zum Trauerprozess. Umweltaspekte wie eine insektenfreundliche Grabgestaltung gewinnen dabei immer mehr an Bedeutung.

„Was für Nektar saugende Insekten nicht so gut ist, sind Pflanzen, die gefüllte Blüten haben, sodass die Insekten mit ihrem Rüssel nicht an den Nektar herankommen“, sagt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW.

Gefüllte Blüten erkennt man an zusätzlichen ineinander verschachtelten Blütenblättern. Die Staubgefäße sind verkümmert oder von den Blütenblättern verdeckt, schreibt die Zeitschrift „ÖkoTest“ auf ihrer Webseite. Häufig handle es sich um Zuchtformen. Gut geeignet für eine bienenfreundliche Grab-Bepflanzung sind Heldt zufolge die meisten Zwiebelpflanzen.

Außerdem kann man darauf achten, dass Insekten vom Frühjahr bis in den Herbst hinein Nektar finden: Zum einen mit Frühblühern wie Schneeglöckchen und Osterglocken. Geht es in Richtung Herbst, sind Herbstastern, Herbstzeitlose, rundblättrige Leinkraut, Glockenblumen oder Herbstkrokusse laut Verbraucherzentrale NRW eine insektenfreundliche Wahl.

Ein Tipp von Philip Heldt: bei der Auswahl der Grab-Bepflanzung auch darauf achten, dass sie trockene Sommer gut überstehen kann. Dies sei oft bei mehrjährigen Pflanzen der Fall. „Sie haben in der Regel ein besseres Wurzelwerk und gehen tiefer“, empfiehlt Heldt.

Ebenfalls wichtig mit Blick auf den Umweltschutz: Für Bepflanzungen zu torffreier Blumen- oder Graberde greifen. Denn beim Torfabbau wird das sensible Ökosystem Moor zerstört - und damit der Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere. Zudem wird das in Mooren gespeicherte Kohlendioxid freigesetzt, informiert die Verbraucherzentrale NRW.

Geht es um die Auswahl von Grabgestecken, sollte man darauf achten, dass sie ohne Plastikteile wie Plastikschnüre oder Dekorationen aus Kunststoff auskommen. Erste Wahl laut Verbraucherzentrale NRW: Grab-Buketts aus Naturmaterialien. Sie können zudem als Ganzes auf dem Kompost entsorgt werden. „Alternative Steckmaterialien sind meistens aus Pflanzenfasern oder Kork“, so Heldt. Übrigens: Wird für ein frisches Grab ein Grabstein benötigt, sollte man Heldt zufolge darauf achten, dass dieser aus heimischer Produktion kommt.

GUT ZU WISSEN

Für die Bepflanzung sollte torffreie Erde verwendet werden. Der Begriff „Bio-Blumenerde“ ist laut Verbraucherzentrale NRW allerdings kein Garant dafür, dass es sich um torffreie Erde handelt.

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