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Im Gespräch mit der Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda: Zauberformel Weiterbildung

Katharina Henkel über angesagte Berufe, das Karl-Event & Co.

Erstellt: Montag, 14.10.2024
Im Gespräch mit der Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda: Zauberformel Weiterbildung

„Jeder Tag ist Tag der Weiterbildung“, sagt Katharina Henkel, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Foto: Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda

Qualifiziertes Personal wird in Osthessen aktuell unter anderem in der Unternehmensverwaltung, im öffentlichen Bereich, in Ingenieurbüros, Hotels, Speditionen, Arztpraxen, im Maschinenbau, in Elektroinstallation und Pflege wie im Baubereich gesucht.„Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen“, sagte Katharina Henkel, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, dem Marktkorb.

Ihren Angaben zufolge ist der Mangel an Fach- und Arbeitskräften auch bei uns in der Region deutlich spürbar. „Für viele der bei uns gemeldeten Stellen werden Fachkräfte gesucht“, so die Expertin. Problem dabei: „Rein quantitativ haben wir die Menschen, die gebraucht werden. Leider passt es häufig aber nicht. Es fehlt vielfach an den erforderlichen Qualifikationen“, wendet müssen sich Henkel der aktuellen Situation zu. Ihr Vorschlag: „Weiterbildungen von der Ausnahme zur Regel werden.“ Henkel weiter:„Jeder Tag ist Tag der Weiterbildung. Dabei spielt es keine Rolle, ob man im Moment keine Arbeit hat oder in Beschäftigung steht.“ Um mit den anstehenden Entwicklungen und Veränderungen Schritt halten zu können, sei es wichtig, am Ball zu bleiben. Zu weiteren Situation auf dem Arbeitsmarkt sowie auf dem Ausbildungsmarkt äußerte sich Henkel in nachfolgendem Interview.

Wagen wir einen kleinen Rückblick auf die Premiere der Bildungsmesse im Karl: Was hat Ihnen persönlich bei dem neuen Format am meisten imponiert?

Ich kenne das Karl noch aus meiner Schulzeit in Fulda und bin begeistert, wie gut Kerbersch genutzt worden ist. Bedenkt man die Herausforderungen (mehrere Ebenen, niedrigere Decken, mehrere Zugänge, Statik, Elektrik...), die das alte Kaufhaus mit sich gebracht hat, ist es umso bemerkenswerter, was die Betriebe dort auf die Beine gestellt haben. Auch unser Messebauer musste um eine Säule herum bauen. Die Jugendlichen konnten den für sich passenden Beruf und Arbeitgeber finden, wo ihre Eltern früher Klamotten eingekauft haben.

Gefreut hat mich auch, dass die geplante Orientierung/Wegführung über alle Ausstellungsflächen innen und außen und über alle Etagen geklappt hat. Alle konnten vorher sehr einfache, aber effektive Berufswahltests machen und wussten dann direkt, welche Stände für sie interessant sein könnten. Auch die Vergabe von Timeslots für die Schulen hat gut geklappt, so dass jeder die Chance hatte, an den Ständen ins Gespräch zu kommen, für die man sich interessiert hat. So konnten wir größeres Gedränge vermeiden.

Was nehmen Sie aus den Gesprächen mit den Ausstellern für Impulse für den Rest des Jahres und das neue Jahr mit?

Auch in diesem Fall haben wir von einigen Unternehmen die Rückmeldung erhalten, dass sie kleinere Veranstaltungsformate bevorzugen. Nicht jeder hat einen imposanten Messestand, eine Vielzahl an Menschen, die den Stand betreuen oder die finanziellen Mittel. Das würde dafür sprechen, auch im nächsten Jahr wieder ins Karl zu gehen. Die Entscheidung ist aber noch nicht getroffen, da im Moment alle Beteiligten ein gemeinsames Fazit ziehen. Für unsere eigenen kleinen Messen werden wir auch weiterhin unser Berufsinformationszentrum nutzen. Dort können sich regelmäßig eine Handvoll Unternehmen präsentieren. Zwar kann nicht jeder immer dabei sein, aber durch die Regelmäßigkeit kann jeder mal zum Zug kommen. Unsere nächste kleine Messe beziehungsweise Börse findet schon am 28. November statt.

Wie kann denn Ihre Agentur hier den betreffenden Firmen, Verwaltungen und Institutionen unter die Arme greifen - Stichwort Arbeitgeberservice?

Wichtig ist in jedem Fall eine vorausschauende Personalplanung, bei der wir die Unternehmen beraten können. Unsere Kolleginnen und Kollegen im Arbeitgeberservice verfügen über ein großes Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten (siehe Infokasten). Und wenn es am Markt nicht den passenden Bewerber gibt, beraten wir zu Alternativen.

UNTERSTÜTZUNG FÜR ARBEITGEBER

Über ein Förderprogramm kann sich die Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda nach eigenen Angaben auch finanziell beteiligen, wenn Unternehmen ihre eigenen Beschäftigten weiterqualifizieren wollen.

Die osthessische Arbeitsmarkt-Expertin Katharina Henkel nennt hierfür sehr plastische Beispiel: „Wir schauen uns mit dem Arbeitgeber die vorhandene Belegschaft genau an. Vielleicht gibt es einen Helfer im Lagerbereich, der sich zur Lagerfachkraft qualifizieren kann. Oder eine Fachkraft, die ihre Kenntnisse und Fähigkeiten den aktuellen Erfordernissen ihres Arbeitsplatzes anpassen muss.“ Kontakt zum Arbeitgeberservice: 0 800 45555 20

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