Аnzeige
SONDERTHEMEN

Kiesbeet statt Schotterwüste

Ein feiner, aber wichtiger Unterschied

Erstellt: Freitag, 11.08.2023
Kiesbeet statt Schotterwüste

Foto: Olivier-Tuffé - stock.adobe.com

Wenn über Steinwüsten in Vorgärten gesprochen wird, kochen die Emotionen schon mal hoch. Mittlerweile ist bekannt: Jeder noch so kleine Fleck, auf dem Pflanzen wachsen dürfen, verschönert unsere Umgebung, schafft ein Habitat für Tiere, kühlt die Umgebung. Zwischen einem professionell angelegten, mageren Kiesgarten und einer „Schotterwüste“ liegt eine Welt, die durchaus sehr artenreich und lebendig sein kann.

Wer einmal ein Kiesbeet von Beth Chatto gesehen hat, träumt vom Gärtnern ohne Wasser und weiß, wie artenreich und vielseitig ein ausgeklügelter, feiner Kiesgarten sein kann. Als 2000 das Kiesgartenbuch von Chatto auf Deutsch erschien, ging eine Welle durch die gehobene Gartenkunde: Gärtnern auf mageren Böden ohne Bewässerung war damals ein heißer Tipp und heute, 23 Jahre später, ist es ein Gebot der Zeit.

Der Klimawandel lässt uns umdenken. Standortgerechte Bepflanzung ist hier das Zauberwort. In einem echten Steingarten - wie in vielen Botanischen Gärten zu bewundern - sind die Bodenverhältnisse sehr karg und mager. Mit Steinen, Sand und Kies werden Bedingungen geschaffen, die für die Hungerkünstler wie gemacht sind. Die Beete im Steingarten sind warm und schaffen ein Habitat für ganz besondere Insekten und Kleintiere, wie beispielsweise Eidechsen, die sich auf Steinen und Mauern gern in die Sonne legen.

Wolfsmilchgewächse, Küchenschelle, aber auch Kissenstauden und jede Menge Kräuter wie Lavendel, Salbei und Thymian sorgen hier für einen großen Erlebniswert. Auch filigrane Gräser wie Federgras, Rutenhirse oder Zittergras sind hier im Steingarten gern zuhause. Achim Kluge von der Initiative „Rettet den Vorgarten“, die der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) begründet hat, bringt es auf den Punkt: „Der Steingarten lebt und die Schotterwüste ist tot!“

Allerdings hat nicht jeder das richtige Gelände für einen echten Steingarten mit beispielsweise trockenheitsverträglichen Gebirgsstauden. An manchen Stellen müssten die Bodenverhältnisse erst abgemagert werden. Das ist möglich und lohnt sich. Wer sich die Mühe sparen will, dem kann praktisch und attraktiv geholfen werden. Die Profis für Garten und Landschaft sorgen für wirklich pflegeleichte Steingärten.

Zwischen einem professionell angelegten, mageren Kiesgarten
und einer reinen Schotterwüste liegt eine durchaus artenreiche Welt.

Mehr zum Thema >