Аnzeige
SONDERTHEMEN

Adler Apotheke in Eiterfeld: "Gibts noch irgendwo Fiebersaft?"

Der Apotheker Johannes Wolfschlag sieht spannenden Zeiten entgegen

Erstellt: Sonntag, 24.09.2023
Adler Apotheke in Eiterfeld: "Gibts noch irgendwo Fiebersaft?"

Johannes Wolfschlag und sein Team von der Adler Apotheke sind gespannt, wie die kommenden Monate hinsichtlich der Lieferenpässe ablaufen werden.

Johannes Wolfschlag hatte seinen Beruf bewusst gewählt, weil er Menschen in Gesundheitsfragen gerne helfen möchte. Doch langsam aber sicher geht ihm als Apotheker spaßmäßig die Puste aus. Denn die Arbeit in den Apotheken zum Wohle der Menschen werde immer schwieriger.

„Unsere Apotheke gibt es in Eiterfeld schon seit 200 Jahren. Seit 68 Jahren ist sie im Besitz unserer Familie. Aber in all den Jahren hat es noch nie solche Probleme mit der überhandnehmenden Bürokratie und der unzureichenden Versorgung mit Arzneimitteln gegeben“, sagt Johannes Wolfschlag, der die Adler Apotheke in dritter Generation weiterführt.

Über die Aussage von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, im kommenden Herbst und Winter sei die Versorgung mit Medikamenten gesichert, kann der junge Apotheker nur müde lächeln. „Wir haben ja jetzt schon Schwierigkeiten, manche Medikamente zu bekommen. Mit der guten Zusammenarbeit der Apotheken hier in der Region kann man aber einiges kompensieren und beschaffen. Das läuft alles sehr kollegial. Wir versuchen niemanden ohne Medikament wegzuschicken“, sagt der Eiterfelder, der sich von der Politik im Stich gelassen fühlt. „Jede Woche verbringen wir viel Zeit damit, zu recherchieren, was es gibt und was überhaupt lieferbar ist. Und warum ist die Honorierung der Apotheken eigentlich immer noch an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung angepasst worden?“ fragt er sich. Außerdem nehme die Bürokratie, vor allem im Abrechnungsbereich mit den Krankenkassen, immer mehr Zeit in Anspruch, die letztendlich bei der Beratung der Kundschaft fehle.

Am kommenden Mittwoch, 27. September, findet in Düsseldorf der deutsche Apothekertag in Düsseldorf statt. In diesem Rahmen soll Karl Lauterbach live zugeschaltet werden und der Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände Rede und Antwort stehen. Die Apotheken könnten zwischen 13 und 16 Uhr geschlossen bleiben, damit die Apothekenteams den Ausführungen des Ministers folgen können. „Wir wissen noch nicht, ob wir schließen oder nicht. Vielleicht lassen wir die Übertragung einfach im Hintergrund mitlaufen“, sagt Johannes Wolfschlag.

Besonders hinweisen möchte Wolfschlag nochmal auf das Abholfenster, das sich neben dem Haupteingang der Apotheke befindet. Hier können Medikamente rund um die Uhr nach Vorbestellung abgeholt werden. Zudem bietet die Apotheke auch Gesundheitschecks , unter anderem Blutdruck- und Blutzuckermessung, an.

Mehr zum Thema >