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Waldemar Dombrowski über Jobchancen: Mehr als 1700 offene Stellen

Waldemar Dombrowski, Chef der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda, im Interview: Hoher Bedarf im Bereich Verkauf, Sozialarbeit, Gastronomie, Zahnmedizin oder Physiotherapie

Erstellt: Sonntag, 05.05.2024
Waldemar Dombrowski über Jobchancen: Mehr als 1700 offene Stellen

Grafik: elenabsl

Der Agentur für Arbeit liegen derzeit in der Region Fulda 1.711 Arbeitsstellen zur Besetzung vor.  „Zum Großteil werden Fachkräfte gesucht“, erklärte Waldemar Dombrowski, Chef der Arbeitsagentur Bad Hersfeld-Fulda, im Interview.

Seinen Angaben zufolge besonders hoch ist der Bedarf im Bereich Verkauf, in der Sozialarbeit sowie in medizinischen Berufen (Zahnmedizinische Fachangestellte, Physiotherapeuten) und in der Gastronomie. Sehr gute Chancen auf eine Anstellung haben auch Berufskraftfahrer und Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungsund Klimatechnik. Zu weiteren Aspekten äußerte sich Dombrowski in nachfolgendem Interview.

Gibt es besondere Programme oder Unterstützungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit zur Vermittlung von Fachkräften an Betriebe, die diese dringend benötigen?

Wir beraten die Unternehmen bei der Suche und schauen uns zusammen die Belegschaft genauer an. Gibt es vielleicht jemanden im Helferbereich, durch eine Qualifizierung zur Fachkraft weiterbilden kann? Wir haben verschiedene der sich Möglichkeiten, im Rahmen der Beschäftigtenqualifizierung Helfer zu Fachkräften weiterzubilden. Mit dem Eingliederungszuschuss kann die dauerhafte berufliche Eingliederung von Personen gefördert werden, deren Vermittlung aus individuellen Gründen (zum Beispiel aufgrund längerer Arbeitslosigkeit) größere Herausforderungen birgt. Arbeitgeber, die einen Mitarbeitenden einstellen, der zu Beginn der Beschäftigung noch nicht die volle Arbeitsleistung erbringt, können zum Ausgleich unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt für bei uns gemeldete Personen erhalten.

Dabei hängen Förderhöhe und Förderdauer stets vom Einzelfall ab. Wichtig: Der Eingliederungszuschuss muss beantragt werden, bevor der oder die neue Mitarbeitende die Arbeit aufnimmt.

Arbeitsagentur-Chef Waldemar Dombrowski Foto: Agentur für Arbeit
Arbeitsagentur-Chef Waldemar Dombrowski Foto: Agentur für Arbeit

Welche Unterstützungs- und Beratungsangebote gibt es für Menschen, die sich beruflich neu orientieren wollen?

Wer sich beruflich neu orientieren oder weiterentwickeln will, nach einer Familienpause den beruflichen Wiedereinstieg plant, eine Weiterbildung anstrebt oder Fragen zu finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten bei einer Weiterbildung hat, der erhält besondere Unterstützung durch unsere sogenannte „Berufsberatung im Erwerbsleben“.

Interessierte erhalten unverbindliche und kostenlose Beratung, zum Beispiel um die notwendigen Qualifikationen und Fähigkeiten für künftige berufliche Herausforderungen zu erarbeiten. Themen können auch das Nachholen eines Berufsabschlusses sein oder finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten außerhalb der Agentur für Arbeit.

Wie schätzen Sie die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt der Region Osthessen ein?

Wir haben weiterhin eine sehr komfortable Situation für junge Menschen, die eine Ausbildung anstreben. Auf jeden Bewerber kommen rein rechnerisch zwei Ausbildungsplätze. Trotz des bereits großen Angebots nehmen wir gern weitere Ausbildungsstellen auf. Arbeitgeber sollten alle Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit uns nutzen, wie beispielsweise die Vermittlung durch uns.

Den jungen Menschen empfehle ich, sich eingehend zu informieren und mit Hilfe unserer Berufsberatung passende Ausbildungsstellen zu suchen.

Wie können Unternehmen dazu beitragen, die Attraktivität der dualen Ausbildung in unserer Region zu steigern?

Ein sinnvolles und erfahrungsgemäß oftmals zielführendes Angebot ist ein Praktikum im Betrieb. Dies gibt beiden Seiten Gelegenheit, sich ein Bild zu machen. Zudem sollten die oftmals bestehenden Übernahme- und Entwicklungschancen verdeutlicht werden.

Wie haben sich Ihrer Einschätzung nach die Anforderungen der Unternehmen an Auszubildende verändert?

Die Betriebe haben ihre Anforderungen zumeist stark heruntergesetzt. Heute ist man in vielen Bereichen bereit, Abstriche beim Schulabschluss zu machen, wenn Interesse und Motivation gegeben sind.

KONTAKT

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